Lange war der Boden für mich vor allem eins: Raum zum Pflanzen. Weder hatte ich ihn mal so richtig in die Hände genommen, noch die vielen Lebewesen beobachtet, die darin leben. Im Gegenteil, ich hatte ihn einfach links, äh unten liegen lassen.
Eine von vielen Möglichkeiten, den Boden näher kennenzulernen ist die Schlämmprobe. Sie erfordert etwas Geduld, ist aber in der Umsetzung umso einfacher. Hier kommt eine Kurzanleitung 1, für eine Schlämmprobe im Garten. Ganz einfach und ohne externes Bodenlabor durchführbar.
In 6 Schritten den eigenen Boden bestimmen
Wähle eine repräsentative Stelle in deinem Garten aus, über die du mehr erfahren möchtest. Je nachdem welcher Bodenbereich dich am meisten interessiert, kannst du flacher oder tiefer graben. Ich empfehle dir jedoch, Gräser und Wildkräuter vorab abzusammeln.
1. Schraubglas mit Boden befüllen
Wähle ein hohes, sauberes Schraubglas das sich noch gut verschließen lässt. Fülle dieses nun bis zur Hälfte mit Boden auf.
2. Schraubglas mit Wasser auffüllen
Nun füllst du das Glas komplett mit sauberem Wasser auf und schüttelst es für ein bis 2 Minuten kräftig. Ziel ist es, dass sich Boden und Wasser vollkommen vermengen und alles zu einer „braunen Pampe“ wird.
3. Schraubglas verschließen und ruhen lassen
Damit sich der Boden wieder setzen kann, sollte das Glas mindestens 24 Stunden auf einem ebenen, festen Untergrund ruhen.
Glas mit Boden befüllenGlas mit Wasser auffüllen und schüttelnNach 24h sind die einzelnen Schichten zu erkennen
4. Sinkgeschwindigkeit beobachten
Die sogenannte Sinkgeschwindigkeit des Bodens („Gesetz von Stokes„) wird dir bereits erste Hinweise auf deine Boden geben. Steine sinken sofort ab, gefolgt von Sand und Grob- und Mittelschluff. Da Ton und Feinschluff aber länger benötigen um abzusinken, musst du dich ein wenig gedulden.
5. Bodenschichten ausmessen
Jetzt wird’s spannend! Mit einem Stift markierst du nun die sichtbaren Schichten. Gemäß der Sinkgeschwindgkeit liegt unten der Sand, darüber der Schluff und ganz oben der Ton. Nimm dir ein Lineal und miss die Gesamthöhe vom Glas aus, sowie die jeweiligen Höhen der einzelnen Schichten. Danach setzt du alles ins Verhältnis.
Körnungsdreieck zur Bestimmung der Bodenart (verändert nach STAHR et al. 2012)
Beispiel:
Gesamthöhe Glas = 8,5 cm
Höhe Sand = 3,2 cm
%-Anteil Sand = 37,6%
6. Körnungsdreieck anwenden
Nun gilt es, die erfassten Mengenanteile von Sand, Schluff und Ton in das Körnungsdreieck 2 einzutragen. Das Ergebnis liefert dir dann deine persönliche Bodenart.
Dafür trägst du deine Berechnungen mit Hilfe der gestrichelten Linien in das Körnungsdreieck ein. Dort wo sich die drei Linien treffen, befindet sich die Beschreibung für deinen Boden.
Da die drei Hauptbodenarten nur sehr selten in Reinform vorkommen, wirst du mit ziemlich großer Sicherheit ein Bodenartgemisch haben.
Sinnvoll wäre, wenn du deine Gartentätigkeiten zukünftig gemäß der ermittelten Bodenart planst. So kann es bei lehmigem Boden Sinn machen, etwas Sand ins Pflanzloch zu geben oder Pflanzen zu wählen, die sich auf diesem Boden gut etablieren können.
Deine erdhummel.
Quelle:
1 Bodenart-Bestimmung nach Volker Croy, Permakulturkurs „Wasser, unser Leben und unsere Verantwortung, Maitreya Spanien, November 2023
2 https://www.natur-erforschen.net/unterrichtsprojekte/waldboden/bodenart.html, 11.11.2023, 19:00, Tagolsheim, Frankreich
Ein Baum ist untrennbar mit seiner Umgebung und den darin lebenden Organismen verbunden. Er ist der Wächter des Bodens und Lebensspender für Insekten, Vögel und Kleinstlebewesen. Im Frühling locken Bäume Insekten in den Garten, die unsere Obstgehölze bestäuben. Und im Sommer, wenn die Sonne ohne Pause scheint, spenden sie uns und unseren Pflanzen kühlen Schatten. Heimische Bäume sind besonders wertvoll, weil sie Tieren die idealen Voraussetzungen zum Nisten und Verstecken bieten.
Im folgenden Blogbeitrag findest du zehn gute Gründe, weshalb ein Baum einfach in jeden Garten gehört. Da nicht jeder von uns unendlich viel Platz hat, teile ich meine liebsten heimischen Baumarten mit dir, von denen bestimmt auch einer in deinen Garten passt.
10 gute Gründe für einen Baum im eigenen Garten
Lärmminderung
Als natürlicher Schallschutz reduzieren Bäume Verkehrslärm und fungieren so als Grüne Wand. Da der Lärm durch Verkehr stetig zunimmt, profitieren insbesondere Vorgärten vom Schutz der Baumkronen.
Der Walnussbaum verleiht der Gartenecke eine besondere Atmosphäre
Privatsphäre
Wer sitzt schon gern auf dem Präsentierteller? Ein Garten wird erst dann so richtig gemütlich, wenn man das Gefühl hat darin „zu verschwinden“. Die belaubte Krone von Bäumen bietet Schutz vor neugierigen Blicken, egal ob aus dem Dachfenster unseres Nachbarn oder vom Balkon gegenüber.
Ästhetik
Mit einem Hausbaum bekommt ein Garten seinen wahren Charakter. Er sorgt für eine natürliche Atmosphäre, welche die Schönheit des Gartens erst richtig zur Geltung bringt. Seine Blätter und Blüten zeigen den Verlauf der vier Jahreszeiten an und bringen eine einzigartige Spannung in den Garten.
Lebensraum
Insbesondere heimische Bäume ziehen Gartentiere magisch an. Vögel bauen ihre Nester in den Zweigen und Insekten finden in der Rinde wichtigen Unterschlupf. Viele Vögel müssen auf ihren Flügen immer mal wieder zwischenlanden. Aus diesem Grund ist ein grünes Band aus Hecken und Bäumen für sie besonders wichtig.
Nahrungslieferant
Für Tiere stellen Bäume eine sehr wichtige Futterquelle dar. Die Blüten von Obstbäumen z.B. bieten Wildbienen schon im zeitigen Frühjahr Pollen und Nektar und ermöglichen ihnen so erst den Start in den nächsten Lebenszyklus. Aber auch wir Menschen können viele Produkte aus der Natur zur Selbstversorgung nutzen. So lässt sich aus den Früchten des Weissdorns leckere Marmelade kochen.
Auch als Straßenbaum ist die Mehlbeere Schadstofffilter, Nahrungslieferant und Schattenspender in einem.
Schadstofffilter
Die Baumkrone von Laubbäumen wirkt wie ein Filter für Luftverunreinigungen. Der Baum nimmt Gifte wie Schwefeldioxid oder Benzol aus der Luft auf und reinigt sie. Laut Nature First kann ein einzelner Straßenbaum bis zu 75% der Feinstaubemissionen aus seiner direkten Umgebung filtern.
Erosionsschutz
Mit Hilfe ihrer Wurzeln schützen Bäume den Boden vor Erosion, also der Abtragung der Bodenschichten durch Wasser und Wind. Dadurch wird der Verlust von Humus und Pflanzennährstoffen vermieden und die Gesundheit des Bodens aufrecht erhalten.
Wasserspeicher
Dank der Bodenkapillare sind Bäume in der Lage, Bodenwasser weit über die eigene Wurzeltiefe hinaus aufzunehmen und dieses in den lebendigen Wasserkreislauf zurückzuführen (zu meinem Blogbeitrag). Statt den Garten künstlich von oben zu bewässern, ist es sinnvoller das Grundwasser über Baumwurzeln festzuhalten und so anderen Pflanzen zur Verfügung zu stellen.
Schattenspender
Mit ihrer Krone spenden Bäume wertvollen Schatten und schützen uns und unseren Garten vor extremer Sonneneinstrahlung. Die Flächen unter der Krone werden vor Austrocknung geschützt und überstehen auch Mittagsstunden besser. Indem sie über ihre Blätter Wasser verdunsten kühlen Bäume ihre Umgebung ab. Laut einer Studie der Fachzeitschrift Nature Communications, kann eine belaubte Fläche im Schnitt 10 Grad kühler sein als eine versiegelte Fläche.
Psyche
Hast du schon mal einen Baum umarmt oder liebevoll seine Rinde berührt? Beim sogenannten #treehugging lässt sich die Seele eines Baumes ganz deutlich spüren. Die Anwesenheit von Bäumen und Natur im Allgemeinen kann sich positiv auf die mentale Gesundheit auswirken und Stress reduzieren. Ein Baum im Garten zu haben, ist also das beste Mittel gegen #mondayblues
Heimische Baumarten für den Garten
Die folgenden heimischen Bäume sind nach ihrer Größe sortiert. Die Liste startet mit meinen Lieblingsbäumen für größere Gärten und schließt mit Vorschlägen, die auch in einen kleinen Garten passen.
Walnuss (Juglans reiga)
Die Schmalblättrige Esche Fraxinus angustifolia ist in Südeuropa heimisch und wird bei uns gern als Klimabaum gepflanzt.
Wuchshöhe 25 bis 30 m; Langsam wachsender Baum für mittelgroße Gärten. Als Pfahlwurzler dringt er auch in tiefe Bodenschichten ein und versorgt sich so mit ausreichend Wasser.
Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)
Wuchshöhe 25 bis 40 m; Wie die Walnuss gehört die Esche zu den großen Gartenbäumen. Dank der lichten Krone ist die Unterpflanzung mit Stauden sehr gut möglich.
Vogelkirsche (Prunus avium)
Wuchshöhe ca. 20 m; Als Mutter aller Süßkirschen blüht sie im Frühling herrlich weiß und trägt im Sommer kleine leckere Kirschen.
Elsbeere (Sorbus torminalis)
Wuchshöhe 15 bis 25 m; Im Frühling blüht er weiß, im Herbst trägt er kleine, essbare Früchte. Im Sommer sind die Blätter unterseitig matt graugrün gefärbt, im Herbst färben sie sich gelborange bis rotbraun.
Säulen-Hainbuche Carpinus betulus ‚Fastigiata‘
Säulen Hainbuche (Carpinus betulus ‘Fastigiata’)
Wuchshöhe ca. 18 m; Langsam wachsender Bau mit leuchtend gelben Blättern im Herbst. Diese schmale Form der Hainbuche eignet sich wundbar für schwierige Gartenecken.
Feldahorn (Acer campestre)
Wuchshöhe 15 bis 20 m; Der Feldahorn kommt mit Hitze, Trockenheit und Winden gut zurecht und ist somit ein idealer Klimabaum.
Traubenkirsche (Prunus padus)
Wuchshöhe ca. 15 m; Sehr blühfreudiger Baum, der feuchte Ecken im Garten bevorzugt. Die Traubenkrische gedeiht auf Kies-, Sand-, Lehm- und Tonböden.
Kornelkirsche (Cornus mas)
Wuchshöhe ca. 15 m; Mit seinem bunten Laub und leckeren Früchten verzaubert dieser Baum im Herbst jeden Garten. Er gedeiht auf trockenen, kalkhaltigen Böden und steht gern geschützt.
Sal-Weide Salix caprea
Sal-Weide (Salix caprea)
Wuchshöhe ca. 10 m; Die Sal-Weide ist ein sehr schnellwüchsiger Großstrauch oder Baum, der auf Schutthalden, Brachflächen und Rohböden wächst. Ab April trägt die Sal-Weide kleine Kätzchen, die mit ihrem Honigduft unzählige Insekten anlocken.
Speierling (Sorbus domestica)
Wuchshöhe ca. 8 m; Die Kornelkirsche blüht bereits ab Ende April wunderschön gelb und liefert im Herbst zuckersüße Steinfrüchte.
Weißdorn (Crataegus spp.)
Wuchshöhe ca. 7 m; Je nach Sorte trägt der Weißdorn zauberhafte weiße bis rosafarbene Blüten. Dank seiner Dornen bietet er Gartenvögeln idealen Schutz vor Fressfeinen. Seine knallroten Früchte eignen sich übrigens auch wunderbar zum Dekorieren.
Der passende Baum ist nicht dabei? Schreib mir gerne und ich finde für dich die passende Alternative.
Keinen Platz für einen Baum? So kannst du andere Bäume unterstützen.
Auf der Wissenseite von Galileo findest du viele kleine nützliche Tipps, wie du ganz nebenbei in deinem Alltag Bäume retten kannst.
Einen Baum zu pflanzen ist eine Erinnerung daran, dass jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch einen einzigartigen Platz in unserem Ökosystem hat. Wenn wir dieses natürliche Gleichgewicht auch im Garten bewahren, wirkt sich das positiv auf uns und unsere Mitmenschen aus.
Ein Gartenteich ohne Pflanzen, ist wie ein Gemälde ohne Farben. Es scheint alles da zu sein, aber die natürliche Schönheit fehlt.
Teichpflanzen übernehmen wichtige Regulierungsaufgaben im Gartenteich und bieten zahlreichen, zum Teil stark gefährdeten Tieren und anderen Pflanzen wichtigen Lebensraum. Dadurch fördern sie Biodiversität, sowohl im Teich als auch im Garten. In diesem Blogbeitrag verrate ich dir meine Top 3 Lieblingspflanzen für die unterschiedlichen Zonen eines Gartenteichs. Bei der Auswahl habe ich auf mich heimische Pflanzen beschränkt, die mit unseren klimatischen Bedingungen besser zurecht kommen und für heimische Tiere besonders wertvoll sind.
Die Bedeutung von Teichpflanzen im Ökosystem Gartenteich
Für die natürliche Balance eines Gartenteichs sind Teichpflanzen unerlässlich. Als Licht- und Nahrungskonkurrenten von Algen, entziehen sie dem Wasser Nährstoffe und beugen so einer Eutrophierung vor.
Teichpflanzen erhöhen die Sauerstoffkonzentration im Teichwasser und stabilisieren somit das Leben im Teich. Gleichzeitig verhindern Schwimmblattpflanzen wie Seerosen eine zu starke Wassererwärmung.
In Teichpflanzen finden Gartentiere sowohl Schutz und Lebensraum, als auch wichtige Nahrung. Frösche ernähren sich von Mücken und deren Larven und unterstützen so das Gleichgewicht in den jeweiligen Biotopen. Molche und Kröten sind Fressfeinde lästiger Nacktschnecken, Gartentiere auf die viele von uns gerne verzichten würden. Teichpflanzen sind somit nicht nur essentiell für die Wasserqualität des Gartenteichs. Durch ihre Multifunktionalität locken sie verschiedene Nützlinge an, die auch außerhalb des Gartenteichs für ein stabiles Ökosystem sorgen. Eine echte Win-Win-Situation!
Die Wahl der richtigen Teichpflanzen pro Teichzone
Bei der Wahl der Pflanzen ist es wichtig, die Größe des Teichs im Hinterkopf zu behalten. Während die Uferzone üppig bepflanzt werden kann, beschränkt sich die Anzahl der Sumpf- und Wasserpflanzen auf wenige Exemplare. Andernfalls wuchert der Gartenteich schnell zu und verlandet auf Dauer.
Heimische Pflanzen bevorzugen
Die meisten unserer heimischen Teichpflanzen sind winterhart. Mit ihren unterschiedlichen Blühzeiten machen sie den Teich von Frühjahr bis Herbst zu einer Augenweide und bieten heimischen Tieren wertvolle Nahrung.
Der Teichrand
Die Pflanzen der äußersten Teichzone mögen leicht feuchten Boden, benötigen das Wasser aber nicht direkt. In freier Natur sieht man diese Pflanzen z.B. auf feuchten Wiesen.
Schwertlilie ‘Iris sibirica’ (ideal für Einzelstellung)
Trollblume ’Trollius europaeus’ (stark gefährdet)
Mädesüß ‘Filipendula ulmaria’ (stattlicher Wuchs)
Die Sumpfzone
Blutweiderich
Die Sumpfzone ist der Teichbereich, der sich am schnellsten erwärmt und so für wärmeliebende Tiere wie Frösche (Kaltblüter) besonders wertvoll ist. Die Pflanzen dieser Teichzone müssen zumindest zeitweise mit ihren Wurzeln und untersten Sprossteilen im Wasser stehen.
Die Flachwasserzone ist die zweittiefste Stelle im Teich. In den Pflanzen dieser Zone finden Fische Versteck- und Laichmöglichkeiten.
Maximal 50 cm Wassertiefe:
Wasserfeder (wintergrün)
Schmalblättriger Rohrkolben (bildet Ausläufer)
Pfeilkraut (Nutzpflanze)
Die Tiefwasserzone
Die Pflanzen der Tiefwasserzone sind allesamt Unterwasserpflanzen. Sie sind für die Gesundheit des Teichs besonders wertvoll, da sie das Wasser über ihre Photosynthese mit wertvollem Sauerstoff anreichern. Im Winter, wenn der Teich zugefroren ist, sind immergrüne Tiefwasserpflanzen dennoch aktiv und sichern mit ihrem Sauerstoff das Überleben von Fischen.
Weiße Seerose, ‚Nymphaea alba‚ (besonders für die Reinigung geeignet)
Krebsschere ’Stratiodes aloides’ (geschützte Art, dient Libellen zur Eiablage)
Tipps zur Pflanzung
Gepflanzt werden kann ab dem späten Frühjahr, wenn das Wasser langsam wärmer wird und Pflanzen gute Startbedingungen haben. Es bietet sich an, zuerst die Pflanzen der Tiefwasserzone einzusetzen, da sich diese bei vollem Teich einfach schwerer pflanzen lassen. Außerdem sind diese Pflanzen nicht gerne außerhalb ihres natürlichen Lebensraums unterwegs.
Je nach Teichform können die Pflanzen entweder in den Bodengrund oder in mit Erde gefüllte Pflanzgefäße gesetzt werden. Als Pflanzerde eignet sich nährstoffarmer, lehmhaltiger Boden. Gartenerde ist für den Teich ungeeignet, da zu nährstoffreich.
Achte auf ein ausgewogenes Pflanzenverhältnis
Damit Unterwasserpflanzen ausreichend Licht bekommen, sollte 1/3 der Wasseroberfläche frei bleiben. Wasserlinse hat eine reinigende Wirkung. Durch regelmäßiges Abfischen hältst du sie in Schach.
Teichpflanzen zu pflanzen ist wie Tiere zu pflanzen. Mit der richtigen Auswahl ziehst du all die Tiere an, die deinen Teich erst zu dem machen was er sein sollte: ein in sich stabiles, buntes und einzigartiges Biotop.
Deine erdhummel.
Quelle: E. Körner (2021), Teich- und Bachbau, GAR09, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg
Der Begriff Sandarium hört sich fast schon wissenschaftlich an. Dabei handelt es sich einfach nur um eine Fläche aus Sand! Insbesondere in sandigen Regionen wie Berlin und Brandenburg scheint die Idee, auch noch ein Sandarium für Wildbienen anlegen zu wollen, nahezu verrückt. Seit ein paar Jahren nimmt die Anzahl möglicher Nistplätze für Wildbienen allerdings rapide ab, so dass künstlich angelegte Sandarien in Privatgärten einen immer höheren Stellenwert bekommen.
Wo der Bau eines Sandariums Sinn macht und wie du dabei am besten vorgehst, verrate ich dir im folgenden Blogbeitrag.
Die Bedeutung von Sand für Wildbienen
Nur etwa 25% aller Wildbienenarten nisten oberirdisch. Für sie lassen wir Markstängel und Totholz liegen oder kaufen handgefertigte Nisthilfen aus Holz. Die anderen 75% nisten im Erdboden. Zur artenreichsten Gattung der im Boden nistenden Wildbienenarten gehören die Erd- bzw. Sandbienen. Ihr Lebensraum sind trockene und vegetationsarme Sandflächen wie man sie in Steilwänden, Bahngleisen oder Gehwegfugen findet. So sind nämlich nicht immer Ameisen für die vielen kleinen Sandhaufen zwischen Steinplatten verantwortlich. Auch solitäre Sandbienen nutzen diesen Lebensbereich zur Aufzucht ihrer Brut. Für uns Laien lassen sich kleine Sandbienen kaum von Ameisen-Jungköniginnen unterscheiden.
Fortschreitender Rückgang von Lebensraum
Gerade im Bereich von stark frequentierten Gegenden sorgen Wildbienen immer wieder für Aufruhr. Aber warum legen Wildbienen auch ausgerechnet dort ihre Nester an, wo sie am ehesten Gefahren ausgesetzt sind?
Für ihre Brutpflege stellen starke Vernässung und zu dichte Vegetation ein absolutes Problem dar. Sie brauchen staubige und offene Flächen. So ist es nicht verwunderlich, dass Wildbienen bei Brand und Überschwemmungen seit jeher Schutz in den sicheren und trockenen Siedlungsgebieten der Menschen suchen. Die voranschreitende Bebauung und Versiegelung öffentlicher Flächen machen ihnen das Leben allerdings sehr schwer. Auch in Privatgärten sieht es nicht besser aus. Gartentrends haben dazu geführt, dass sandige Trampelpfade zugeteert oder verschottert werden und lückenhafte Wiesen vielerorts gepflegtem Fertigrasen weichen.
Wildbienen und Menschen
So wie der Mensch verantwortlich ist für den Rückgang des Lebensraums heimischer Wildbienen, so hat er mit seiner Pflege Jahrhunderte lang eben diesen erschaffen.
Wildbienen im eigenen Garten fördern
Während die Versiegelung von öffentlichem Raum zunimmt, können wir im Privatbereich mit einem Sandarium aktiv Ausgleich schaffen. Ein einfaches Sandbeet schenkt Wildbienen, aber auch anderen Insektenarten wertvollen Lebensraum.
Die Herstellung eines Sandariums ist denkbar einfach. Die folgende Anleitung stammt vom Wildbienenexperten Volker Fockenberg, der sich seit Jahren für den Schutz unserer Wildbienen einsetzt. Auf seiner Webseite findest du viele tolle Tipps und Produkte rund um heimische Wildbienen.
Schritt für Schritt zum Sandarium:
1. Standort und Größe
Wähle einen vollsonnigen Platz, der im besten Fall etwas regengeschützt liegt. Die Mehrheit der Wildbienen bevorzugt Flächen ab einer Größe von 0,5 m² und einer Mindesttiefe von 50 cm. Ob du dafür eine Grube aushebst oder ein Hochbeet befüllst, hängt von der Beschaffenheit des Bodens ab. Bei Standorten mit lehmigen oder tonigen Böden, sowie einem hohen Grundwasserspiegel eignen sich eher Hochbeete. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Sandarium bei Starkregen versumpft und für seine Bewohner zur Falle wird.
2. Material
Solltest du dich dazu entschließen die Fläche auszuheben, empfehle ich dir vor dem erneuten Auffüllen einen Wurzelschutz einzubringen. Dieser hält Wildkräuter fern und verhindert, dass die Fläche auf lange Sicht zuwuchert (s. Punkt 3).
Für den Bau eines Hochbeets eignet sich (heimisches) Holz oder Naturstein. Vorgeschnitten kannst du den Stein zu einer Trockenmauer schichten, die das Sandarium auch optisch zu einem absoluten Hingucker in deinem Garten macht.
Befüllt wird das Sandarium mit Feinsand oder Reitsand. Bei diesem Sand handelt es sich um sehr feinen Quarzsand, der an Mehl erinnert. Quarzsand hat eine Korngröße zwischen 0,063 und 0,25 mm. Wichtig ist, dass dem Sand keine Zusatzstoffe beigemischt wurden.
Erdnister bevorzugen Feinsand
Begriffe wie Schmiersand, Füllsand oder Natursand sind nicht definiert und bringen selten das gewünschte Besiedlungsergebnis.
3. Herstellung
Am besten füllst du den Sand schichtweise auf. Nach jeder ca. 15 cm dicken Schicht stellst du dich auf die Fläche und verdichtest den Sand durch Begehen. So entsteht nach und nach ein kompaktes Substrat, welches die Brut der Wildbienen schön warm hält.
Anschließend kannst du noch etwas Totholz auf dem Sandarium installieren und den Rand mit Steinen optisch abgrenzen. Diese zusätzlichen Elemente sehen schön aus und bieten weiteren Wildbienenarten wertvollen Lebensraum. Damit Katzen die Fläche nicht als Toilette nutzen, empfiehlt es sich Brombeeren an den Rand zu pflanzen.
Herstellung einer Grube für ErdbienenWurzelschutz schützt vor WildwuchsVerdichten der Fläche durch BetretenTotholz und Steine als zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten
Fertig ist die Wilbienen-Wohlfühloase!
Wenn du Lust hast, berichte mir doch mal vom Erfolg deines Projektes! Unser Sandarium ist jetzt ein halbes Jahr jung und noch wartet es auf seine emsigen Bewohner.
Seit ein einigen Jahren sind sogenannte „Insektenhotels“ aus privaten Gärten und öffentlichen Parkanlagen nicht mehr wegzudenken. Wenn auch gut gemeint, helfen viele dieser Hotels – oder besser „Nisthilfen“ – den Insketen nur bedingt. Denn neben dem richtigen Standort, sind auch Qualität und Zusammensetzung der Produkte für das Überleben der Brut entscheidend. Was viele von uns vielleicht nicht wissen: Nur wenige Inseken können mit einer klassischen Nisthilfe aus dem Baumarkt überhaupt etwas anfangen.
In diesem Blogbeitrag verrate ich dir, woran du gute Nisthilfen erkennst und wie du deinen Garten für viele verschiedene Insekten einladender gestalten kannst. Das Tolle ist: Du brauchst weder viel Platz noch viel Budget.
Die Ursachen vom großen Insektensterben
Mit ca. 33.000 verschiedenen Arten allein in Deutschland ist die Welt der Insekten groß. Die eher unbeliebten Vertreter wie Mücken und Fliegen sind zwar nach wie vor recht präsent, andere Arten wie Bienen und Schmetterlinge müssen wir mittlerweile buchstäblich suchen.
Invasive Insektenart „Asiatische Hornisse“
Die Ursachen sind mannigfaltig. Neben der Anwendung insektenschädlicher Pflanzenschutzmittel, setzt auch der Verlust von Strukturvielfalt in unserer Landschaft den Tieren seit Jahren stark zu. Die Flächennutzung in der Agrarlandschaft wird kontinuierlich intensiviert, so dass ihnen immer weniger Lebensraum zur Verfügung steht. Die Eutrophierung (1) von Böden und Gewässer und die Einwanderung invasiver Arten, welche unsere heimischen Insekten stark bedrängen, ergänzen diese Liste noch.
All diese Entwicklungen haben zu einem massiven Insektensterben geführt, welches auch die Existenz vieler anderer Tierarten bedroht (Stichwort „Vogelsterben“). In dieser Kettenreaktion, sind wir Menschen aber nicht nur Verursacher sondern auch Teil der Lösung.
Indem wir Außenanlagen wie Parks und private Gärten naturnah gestalten, können wir viele unserer heimischen Tiere unterstützen und so dem Negativtrend entgegenwirken.
Unterirdische Nisthilfen
Ein Sandarium ist für die meisten Wildbienenarten die ideale Nisthilfe
Um Insekten im Garten zu unterstützen brauchen wir kein großes Budget. Viel mehr geht es um kleine, einfache Dinge die wir tun bzw. in Zukunft nicht tun können.
Mehr als 90 Prozent der Insektenspezies durchleben mindestens ein Stadium ihrer Entwicklung im Boden.(2) Damit Käfer & Co. den Start ins Leben überhaupt wagen können, ist es äußerst hilfreich den Gartenboden nicht ständig umzugraben. Statt nach alter Manier den Boden mit der Hacke im Frühjahr zu durchwühlen, reicht es ihn mit frischem Kompost zu versorgen und ordentlich zu mulchen.
Neben Käfern und Ameisen nisten auch viele Wildbienen unter der Erde. Während die Graue Sandbiene ihr Nest zwischen Steinritzen von Bodenplatten baut, gehen Erdhummeln noch etwas tiefer. Als Bodenbesiedler bevorzugen sie Maulwurfsbauten und Mäusenester in bis zu 1,50 Meter Tiefe.
Wenn wir Ecken im Garten schaffen, wo der Boden weder versiegelt noch bepflanzt ist, finden diese Insekten dort wertvollen Lebensraum.
Oberirdische Nisthilfen
Insekten brauchen strukturreiche Gärten. Trockenmauern, Teiche und „unordentliche“ Bereiche mit Laubhaufen und Totholz bieten ihnen Rückzugs- und Nistmöglichkeiten. Manche Insektenarten werden bei der Wohnraumwahl durchaus kreativ. So überwintert das Tagpfauenauge gern in der Stechpalme, (3) verschiedene Wildbienen nisten in leeren Schneckenhäusern oder den markhaltigen Pflanzenstängeln von Brombeeren. Wenn wir Stauden erst im Frühjahr zurückschneiden, können die sogenannten Hohlraumbesiedler unter den Insekten darin unbeschadet den Winter überstehen.
Künstliche Nisthilfen
Wenn diese Hohlraumbesiedler keine natürlichen Nisthilfen finden, gehen sie auch in die als „Insektenhotels“ verkauften Nisthilfen. Der Begriff Insektenhotel ist deshalb nicht ganz treffend, weil Insekten in diesen Behausungen nicht nur für ein paar Nächte „absteigen“. Mit viel Aufwand bauen sie darin gemütliche Nester für ihre wertvolle Brut. Manche Wildbienenarten brauchen ganze 11 Monate bis zur Verpuppung. Damit die Larven diese lange Zeit gut überstehen, sollte die Nisthilfe
Wunderschön verarbeitete Nisthilfe von flowbee
Ausschließlich aus natürlichen Materialien bestehen (kein Plastik)
Sauber verarbeitet sein (keine Splitter oder scharfe Kanten)
Keine unnützen Komponenten beinhalten (Zapfen, Borke)
Bohrlöcher in artgerechter Größe und Tiefe haben
Beim Kauf kannst du dich zum Beispiel an meiner Lieblingsnisthilfe von flowbee orientieren.
Wildbienen lieben Vormittagssonne, es empfiehlt sich deshalb eine Ausrichtung der Nisthilfe nach Südost – Südwest. Um die Feuchtigkeit zu minimieren, sollte sie mindestens 50 cm über dem Boden angebracht werden.
Auch für Insekten wie Marienkäfer oder Ohrwürmer kann man mittlerweile Nisthilfen käuflich erwerben. Auch hier gilt: so natürlich wie möglich, so wenig künstlich wie nötig.
Nahrungsangebot schaffen
„Ohne Blüte keine Biene“. Damit Insekten sich dauerhaft an einem Ort ansiedeln, benötigen sie Nahrung in Reichweite. Da Wildbienen im Schnitt maximal 100 Meter weit fliegen, um von einer Blüte zur nächsten zu gelangen, erfreuen sie sich an heimischen Blühteppichen in unseren Gärten.
Spezialisten der Tierwelt
So wie die Weidesandbiene auf die Weide, sind viele Insektenarten auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert. Der Fortbestand ihrer Art hängt stark von der Verfügbarkeit dieser Pflanzen ab.
Schneeglöckchen im Garten
Manche Insekten, wie Hummelkönniginnen, sind bereits ab Ende Februar auf Nahrungssuche. Um sich von den Strapazen des Winters zu erholen, brauchen sie dringend Pollen und Nektar von Frühblühern wie Hyazinthe, Krokus und Weide.
Im weiteren Jahresverlauf finden Insekten in heimischen Wildblumenbeeten, wie auch in weniger aufregenden Pflanzen wie Klee und Taubnessel wichtige Nahrung. Ergänzt mit einer bunten Wildblumenwiese, blüht dein Garten über den gesamten Sommer hinweg.
Ein gesunder Garten ist ein Ökosystem, in dem Pflanzen, Tiere und Menschen vernetzt sind und miteinander kooperieren. Sie alle leben in Wechselwirkung und sind in der Lage, mit Hilfe von Rückkopplungsmechanismen flexibel auf sich ändernde Umweltbedingungen zu reagieren.
Ein etablierter Naturgarten ist solch ein gesundes Ökosystem. Hier finden Tiere unter Bodendeckern Nahrung, in Hecken Zuflucht und in Bäumen Lebensraum. Bäume sind multifunktional und für das Leben auf der Erde unabdingbar.
Googelt man allerdings „Bäume im Garten“, wird die Suche automatisch um das Wort „fällen“ ergänzt.
In dem folgenden Blogbeitrag stelle ich wertvolle Argumente #probaum zusammen, damit wieder mehr Menschen Bäume „pflanzen“, auch im eigenen Garten.
Die Bedeutung von Bäumen im Klimawandel
Schon in der Schule haben wir gelernt, dass Bäume mittels Photosynthese schädliches Kohlendioxid (CO2) in den für ihr Wachstum benötigten Kohlenstoff (C) umwandeln und dabei Sauerstoff (O2) freisetzen. Durch diese Fähigkeit sind sie nicht nur in der Lage, die für uns wichtige Atemluft zu produzieren; sie filtern diese auch für uns. Wissenschaftler der ETH Zürich sind der Meinung, Bäume zu pflanzen habe das Potenzial, zwei Drittel der bislang von Menschen verursachten klimaschädlichen CO2-Emissionen aufzunehmen (Forschung & Lehre).
Als Klimaschützer spenden sie zudem wertvollen Schatten und kühlen aktiv die Umgebung ab. Ein ausgewachsener Laubbaum kann an einem heißen Sommertag bis zu 400 L Wasser verdunsten (Verbraucherschutz Bio). Parkanlagen und Wälder werden somit zum Zufluchtsort für Mensch und Tier.
Die Bedeutung von Bäumen für unser Grundwasser
Weltweit häufen sich Dürren und auch die Ausbreitung von Wüsten schreitet voran. Rund ein Drittel der weltweiten Landoberfläche zählen mittlerweile zu Wüstengebieten – „und jedes Jahr kommt ein Gebiet von der Größe Bayerns hinzu“ (ardAlpha). Während Trinkwasserbrunnen in Trockenregionen versiegen, sinken auch hierzulande die Grundwasserspiegel.
Bäume ziehen aus den Tiefen des Bodens Wasser und machen es nutzbar
Was die Wenigsten wissen: Bäume sind stehende Wassersäulen. Dank der Bodenkapillare sind sie in der Lage Bodenwasser weit über die eigene Wurzeltiefe hinaus aufzunehmen und dieses in den lebendigen Wasserkreislauf zurückführen.
Einen Teil des Wassers lagern Bäume zur Selbsterhaltung ein, einen anderen Teil verdunsten sie über ihre Blätter.
Die Verdunstung des Wassers führt zur Abkühlung der Luft und zur Bildung von Wolken. Sowohl an Rändern von Wüsten, als auch bei uns im Garten halten Baumwurzeln das Regenwasser fest und machen es für andere Lebewesen erreichbar (Kletterblatt).
Im Umkehrschluss bedeutet das: Dort wo wir Bäume fällen, sackt der Grundwasserspiegel ab. Ohne die manuelle Gabe von Wasser, sind Gärten ohne Bäume stark benachteiligt.
Noch besser als ein einzelner Baum, ist die Pflanzung mehrerer, verschiedener Baumarten im Verbund. Ein Waldgarten als Nachahmung des Ökosystems „Wald“ kann ein wertvolles Vorbild sein.
Die Bedeutung von Bäumen für unseren Gartenboden
Mit Hilfe ihrer Wurzeln lockern Bäume den Boden auf und befähigen ihn, wertvolles Regenwasser aufzunehmen. Gleichzeitig halten sie den Boden fest und schützen ihn vor Erosion. Im Sommer beschatten Bäume mit ihrer Krone den Boden schützen ihn vor direkter Sonneneinstrahlung und somit vor Austrocknung. Im Herbst reichert ihr Laub den Boden mit Nährstoffen. Bleibt das Laub über den Winter liegen, können Bodenlebewesen darin überwintern. Als Dank zersetzen diese dann im Frühling das Laub zu nährstoffreichen Humus und führen die Nährstoffe in das System zurück.
Keine Angst vor Bäumen
Trotz ihrer Bedeutung, pflanzen nur wenige Menschen Bäume im eigenen Garten. Meist halten zwei wesentliche Aspekte davon ab:
1. Die Angst, ein Baum könnte aufs Haus fallen
Dank ihres langsamen Wachstums sind Bäume in der Lage sich sehr gut an ändernde Umweltbedingungen anzupassen. Durch ihr Schwanken im Wind gelingt es ihnen bspw. starke Windgeschwindigkeiten auszugleichen ohne dabei abzubrechen oder abzuknicken.
2. Die Angst, ein großer Baum könnte zu viel beschatten
Die Sonne ist nie am gleichen Fleck, sondern wandert das ganze Jahr über. Selbst ein großer Laubbaum wird den Garten deshalb nie komplett beschatten. Stattdessen sorgt er für ein kühleres Kleinklima und schützt den Rasen bzw. andere Pflanzen vor dem Vertrocknen.
Obstbaumblüte im Garten
Nicht jeder Garten bietet Platz für einen großen Baum. Die folgenden heimischen Laubbäume, passen auch in kleine Gärten und bieten mit ihren Früchten wertvolles Futter, für Mensch und Tier.
Müll im Garten entsteht, wenn wir Dinge nicht mehr brauchen weil sie übrig, kaputt, nicht mehr passend oder modern sind. In einer Gesellschaft wie unserer, in der Konsum permanent gefördert wird, entsteht auch entsprechend viel Müll.
Insbesondere der zunehmende Verbrauch von Plastik stellt für unseren Planeten ein immer größeres Problem dar. Warum das so ist und mit welchen konkreten Handlungen du die Verwendung von Plastik auch im Garten reduzieren kannst, erfährst du in meinem folgenden Blogbeitrag.
Plastik und seine Konsequenzen
Plastik im Garten zu vermeiden ist gar nicht so leicht. Egal ob Pflanzen oder Gartenerde, alles steckt im allseits beliebten Kunststoff.
Laut NABU hat 2019 jeder von uns im Schnitt 76 kg Kunststoffabfälle produziert. Während die Industrie für insgesamt 0,9 Mio. Tonnen Abfälle verantwortlich war, galten wir Verbraucher mit 5,4 Mio. Tonnen als Hauptverursacher. Irgendwie logisch, denn insbesondere für die Herstellung von Leichtverpackungen eignet sich der Kunststoff hervorragend. Plastik ist leicht, bruchfest, formbar, elastisch, temperaturbeständig und kann ganz nach Wunsch gestaltet werden. Da er noch dazu billig ist und wenig Wert hat, findet man Plastik mittlerweile in den abgelegensten Ecken unseres Planeten. Ob in Form von Nahrungsmittelverpackungen in unseren heimischen Wäldern oder als PET-Flasche in den Weltmeeren. Und da Plastik noch dazu unglaublich langlebig ist, dauert es rund 450 Jahre bis es sich zersetzt (Statista). In Form von Mikroplastik verursacht es dann weiteren Schaden.
Der richtige Umgang mit Plastik
Eine umfunktionierte, alte Sackkarre
In irgendeiner Form hat vermutlich jeder von uns Plastik im Garten. Als festen Bestandteil unseres Lebens, nehmen wir Plastik manchmal nicht einmal mehr wahr. Es kann der ausgeblichene Plastikgriff unserer Gartengeräte sein, die praktische Plastikgießkanne oder einfach der schnöde Bindedraht, der zum Schutz von Pflanzen mit Plastik ummantelt ist.
Grundsätzlich gilt: Was da ist, sollte auch da bleiben – und zwar so lange es geht. Brauchbares in den Müll zu werfen, um es in einer Hauruckaktion zu ersetzen, verursacht unnötig Kosten und Müll. Selbst kaputte Produkte können durch „Upcycling“ oftmals eine neue Verwendung finden. So kannst du zum Beispiel alte Gummistiefel begrünen (Klassiker) oder aus kaputten Gartenschläuchen witzige Pflanztöpfe flechten (Ich hab’s ausprobiert, ziemlich cool Link)
Upcycling stellt jedoch nur eine Zwischenlösung dar. Da der Hauptbestandteil von Kunststoffprodukten Erdöl ist, verrotten Plastikprodukte nicht und müssen am Ende ihrer Lebenszyklen immer fachgerecht entsorgt werden.
Oberstes Ziel: Plastik im Garten vermeiden
Das meiste Plastik fällt vor allem dort an, wo wir kurzfristig handeln. Wie Weihnachten und Ostern, kommen Frühling und Herbst für viele von uns jedes Jahr recht unverhofft. Und so türmen sich nach einer spontanen Shopping-Tour durchs Pflanzencenter, schnell Berge von Plastiktöpfen und Plastiktüten. Mit diesen 7 Tipps, kannst du Plastik langfristig ganz vermeiden.
Probier’s mit Slow Gardening: Neue Pflanzen kannst du aus Samen in Eierschalen / -kartons Zuhause vorziehen. Im Winter, wenn vielerorts Gehölze auf Stock gesetzt werden, kannst du dir Teile mitnehmen und sie in einer Vase wurzeln lassen.
Nie wieder Erde in Plastik: Mit einem Kompost kannst du ziemlich leicht deine eigene, hochwertige Pflanzerde herstellen (hier geht’s zu meinem Blogbeitrag).
Lass Plastiktöpfe im Gartencenter: Neue Pflanzen lassen sich in Zeitung einwickeln und in einer mitgebrachten Tragetasche nach Hause transportieren.
Verzichte auf Unkrautvlies: Gängiges Unkrautvlies enthält Mikroplastik. Auf Grund des Sauerstoffmangels sterben zudem Bodenlebewesen ab, was langfristig auch deinen Pflanzen schadet. Besser sind Jutesäcke oder pflanzliche Bodendecker.
Wähle Altbewährtes: Gartengeräte gibt es immer auch in „Old School“, ganz ohne Plastik (Terrakotta-Töpfe, Zinkkanne, Naturhaar-Besen etc.).
Nutze vorhandene Ressourcen: Statt Rindenmulch zu kaufen, kannst du Holzhäcksel selbst herstellen. Rasenschnitt auf den Beeten fungiert als wertvoller Schutz vor Austrocknung und versorgt Pflanzen mit Stickstoff.
Sei pingelig: Produkte wie Vogelfutter oder Bindedraht funktionieren auch genauso gut ohne Plastik – sei zukünftig ruhig pingelig und hinterfrage die Notwendigkeit von Plastik.
Wenn’s sich nicht vermeiden lässt: Plastik im Garten reduzieren
Wenn sich Plastik nicht vermeiden lässt, so kannst du mit diesen 3 Tipps zumindest die Menge des Kunststoffs im Garten reduzieren.
DIY-Gartendeko: eine alte Tonscherbe beschriftet
Verzichte auf schwarze Pflanztöpfe: Schwarze Teile werden von Recyclinganlagen meist nicht erkannt und daher verbrannt. Recylclingfähige Kunststoffprodukte bestehen aus Polyethylen.
Kaufe recycelte Produkte: Namenhafte Hersteller bieten bereits Gartengeräte in einer Kombination aus recyceltem Plastik und Holz zum Verkauf an.
Reduziere die Menge neuer Produkte: Teile vorhandene Pflanzen, fülle Lücken im Beet mit Zwiebeln & Samen und nutze Kleinanzeigen für den Kauf neuer Pflanzen.
Wie im Garten, so wirkt Müll auch in der übrigen Natur verstörend. Um die weitere Ausbreitung von Plastik außerhalb unseres Gartenzauns zu verhindern, benötigen auch nachfolgende Generationen Anregungen, wie sich Plastik im Alltag vermeiden lässt.
Letzter Tipp: Um auf das Thema Müll stärker aufmerksam zu machen, kannst du dich bestehenden Müllsammelaktionen (z.B. von Green_Thosan) anschließen oder selbst organisieren. Das stärkt den Zusammenhalt und gibt allen das Gefühl, wirklich etwas bewirken zu können.
Wenn ohne Wasser kein Leben möglich ist, dann gilt das auch in die entgegengesetzte Richtung: Dort wo Wasser ist, ist auch Leben. Kleingewässer mit einer Größe von 100 bis 1.000 m2 beherbergen mehr als 200 Pflanzenarten und über 1.000 verschiedene Tierarten (1). Wenn Pfützen und Tümpel im Sommer schon ausgetrocknet sind, kommen Vögel und Insekten zum Trinken an den Gartenteich. Mit seinem besonderen Kleinklima, wird der Garten binnen kurzer Zeit zum idealen Ort für Naturbeobachtungen.
Im folgenden Blogbeitrag erfährst du, weshalb der Standort eines Gartenteichs für sein ökologisches Gleichgewicht wichtig ist und was es beim Aufbau eines tierfreundlichen Teichs zu beachten gilt.
1. Der passende Standort
Ein Teich sollte an der tiefsten Geländestelle liegen, eben dort wo sich auch in der Natur am ehesten Wasser sammelt. Für die ideale Entwicklung der Pflanzen und Tiere ab dem zeitigen Frühjahr, wird eine Längenausdehnung nach Süd-Nordwest / Nordost empfohlen, sowie mindestens 6 Stunden Sonne pro Tag. Schatten in der Mittagszeit ist vor allem dann wichtig, wenn Fische angesiedelt werden sollen.
Ein Platz im Halbschatten ist ideal. Große Bäume beschatten den Teich stark und verursachen mit ihrem Herbstlaub einen zu hohen Nährstoffeintrag. Die unmittelbare Umgebung des Teichs sollte zudem nicht versiegelt sein, damit das Wasser bei Starkregen ungehindert über die Ufer treten und versickern kann.
2. Der Aufbau des Teichs
Die verschiedenen Zonen eines Gartenteichs
Die Masse der biologischen Vielfalt in einem Teich hängt stark vom richtigen Aufbau ab. Erst durch unterschiedliche Wassertiefen entstehen verschiedene Lebensräume für unterschiedliche Tierarten.
Die Sumpfzone
Als Sumpfzone bezeichnet man den äußersten Bereich des Teichs. Hier baden Gartenvögel und hier trinken durstige Igel, Spitzmäuse oder Molche. Damit keines der Tiere Gefahr läuft zu ertrinken, sollte diese Zone flach auslaufen und maximal 10cm tief sein. Die Sumpfzone ist die biologisch aktivste Zone des Teichs mit der höchsten Artenvielfalt. Sie sollte mindestens 1 Meter breit sein bzw. 1/4 bis 1/3 der gesamten Teichfläche ausmachen. Steine, Bretter und Äste ermöglichen Gartentieren einen einfachen Ein- und Ausstieg.
Die Flachwasserzone
An die Sumpfzone schließt sich die Flachwasserzone an. Mit einer Tiefe von 10 bis 30 Zentimeter macht diese Zone im besten Fall den größten Teil des Teichs aus. Pflanzen der Flachwasserzone brauchen einen „feuchten Fuß“. Auch während langanhaltender Trockenperioden müssen sie immer im Wasser stehen.
Die Tiefwasserzone
Fische und Amphibien benötigen eine entsprechende Wassertiefe, um auch bei strengem Frost überleben zu können. Die Tiefwasserzone sollte daher einen Durchmesser von einem Meter und eine Tiefe von 80 bis 100 Zentimeter haben. So wird sichergestellt, dass der Teich im Winter nicht bis zum Boden durchfriert und den Tieren noch genügend Platz zur Überwinterung bietet.
3. Die Herstellung des Teichs
Es gibt verschiedene Teich-Arten. Für einen kleinen Stadtgarten bieten sich kleine Teiche an. Du kannst sie aus einem Maurerbottich selbst herstellen oder einen Fertigteich im Baumarkt kaufen. Fertigteiche lassen sich leicht installieren, sind allerdings in der Anschaffung recht teuer. Gartenteiche aus Folie sind in Größe und Form flexibler und weniger kostenintensiv. Für die Herstellung eines Folienteichs, wie im Folgenden, benötigst du lediglich Teichvlies und schadstofffreie Teichfolie mit einer Stärke von einem Millimeter.
Die Teichfläche markieren und ausheben
Bevor du mit dem Aushub beginnst, empfiehlt es sich die Umrisse mit einer Schnur zu markieren. Die Mulde des Teichs kannst du per Hand herstellen, bei größeren Teichen gelingt es mit einem Bagger schneller. Um ein gut funktionierendes Ökosystem zu garantieren und Austrocknungen zu verhindern, sollte der Teichrand überall gleich hoch sein.
Ein gezielter Überlauf bietet sich bei einem Standort an, der sich in der Nähe von bebauten Flächen wie Terrassen befindet. Wichtig: Damit ins Wasser gefallene Tiere wie Spitzmäuse selbständig aus dem Teich klettern können, sollten die äußeren Teichwände einen maximalen Neigungswinkel von 45° haben.
Statt den Aushub kostenintensiv zu entsorgen, kannst du die Erde zur Modellierung der Gartenfläche nutzen. Die entfernte Grasnarbe einfach umgekehrt auf die neu zu gestaltende Fläche legen und den Aushub darauf verteilen. Zum Schluss die Erde gut festtreten und standortgerecht bepflanzen.
Den Teichboden vorbereiten
Vor dem Auslegen der Folie, muss die Teichmulde von Steinen, Wurzeln und scharfen Gegenständen befreit werden. Alternativ zum Vlies, kannst du zum Schutz der Teichfolie auch eine 5-10cm dicke Sandschicht aus Bau- oder Flusssand in der Teichmulde ausbringen.
Verlegen von Teichvlies für einen Folienteich
Die Teichfolie auslegen
Nun kann das Vlies verlegt bzw. direkt die Teichfolie verlegt werden. Während das Vlies glatt auf dem Boden aufliegen muss (bei Bedarf zuschneiden), darf die Teichfolie Falten schlagen. Die Falten ziehst du so gut es geht glatt. Der finale Zuschnitt von Vlies und Folie erfolgt erst nachdem der Teich mit Wasser gefüllt wurde. Indem du Steine auf dem Rand verteilst, verhinderst du das Abrutschen der Folien.
Den Teich mit Wasser füllen
Ob sich dein Leitungswasser für das Befüllen deines Teichs eignet, hängt vom Nitrat- und Phosphatgehalt deiner Region ab. Vielerorts ist das Wasser mit einem Nitratgehalt von bis zu 50mg viel zu reichhaltig. Richtwerte für die benötigte Wasserqualität findest du zum Beispiel bei Blauteich.
Sobald der Teich vollgelaufen ist und sich die Falten gelegt haben, darf er mit Wasser- und Sumpfpflanzen bepflanzt werden. Eine Pflanzung im späten Frühjahr hat den Vorteil, dass sich das Wasser bereits erwärmt hat. Im Herbst eingesetzte Pflanzen laufen manchmal Gefahr zu verfaulen, da die Anwachsphase kürzer ist.
Ein tierfreundlicher Gartenteich verzichtet auf Teichtechnik. Hier halten Sauerstoffpflanzen das Wasser sauber und sorgen gleichzeitig für einen hohen Artenreichtum. Tipps zur richtigen Bepflanzung der verschiedenen Zonen gibt es in einem der nächsten Blogbeiträge.
Deine erdhummel.
(1) E. Körner (2021), Teich- und Bachbau, GAR09, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg
Spätestens im Oktober, wenn sich unsere Bäume wieder bunt färben und die ersten Laubbläser zu hören sind, stehen viele von uns vor der Frage: wohin nur mit dem vielen Laub? Anstatt Laub gegen Geld in Laubsäcken oder Abfalltonnen zu entsorgen, kann es ohne Kosten und mit wenig Aufwand in einen wertvollen Rohstoff umgewandelt werden – in Kompost für den eigenen Garten.
Weshalb werfen Bäume ihre Blätter ab?
Ein Laubbaum in seinen schönsten Farben
Der Abwurf der Blätter im Herbst ist für Bäume überlebenswichtig. Im Sommer benötigen Bäume die Blätter zur Photosynthese. Im Winter allerdings kann diese auf Grund von mangelndem Licht und Wasser nicht ablaufen bzw. wäre extrem ineffizient. Durch den Abwurf ihrer Laubblätter verhindern Bäume, dass permanent Wasser durch Verdunstung frei wird. Im regenarmen Winter hätte dies schnell eine negative Bilanz des Wasserhaushalts zur Folge, sprich der Baum würde verdursten. (1)
Herbstlaub bietet Winterschutz
Während das Herbstlaub auf Gehwegen eine Rutschgefahr darstellt und regelmäßig beseitigt werden muss, darf das Laub in der Natur liegenbleiben. Bäume werfen ihre Blätter in ihrer unmittelbaren Nähe ab, so dass ihre Wurzeln vor Kälte, Nässe und Wind geschützt sind.
Und was die Natur uns vorlebt, können wir auch ohne Bedenken für unseren Garten nutzen. Statt das Laub mit viel Mühe aus den Beeten zu sammeln, darf es auch hier den Winter überzwischen den Pflanzen liegen bleiben. Bodenlebewesen wie Regenwürmer, Kellerasseln oder Milben finden darin Schutzund Lebensraum. Zusammen mit verschiedenen Mikroorganismen sorgen sie für die schnelle Zersetzung des Laubs und wandeln es in wertvollen Humus um. Dank ihnen wird binnen kurzer Zeit aus vermeintlichem Abfall, dunkle Erde die unsere Pflanzen mit natürlichen Nährstoffen versorgt.
In Laub versteckt sich Nahrung
Im Winter finden Vögel wichtige Nahrung unter dem Laub. Wer Laub im Garten hat, bekommt auch mehr Besuch von den gefiederten Freunden.
Laub selbst kompostieren
Gerade in der Nähe von Straßenbäumen, fällt Laub oft in rauen Mengen an. Um die Beete damit nicht zu überfrachten, kannst du das Laub auch auf andere Art und Weise kompostieren. Du brauchst lediglich eine ruhige Gartenecke oder einen Kompost.
Drahtgeflecht für Herbstlaub
In einem selbst hergestellten Drahtkorb lässt sich das Laub sicher in einer ruhigen Ecke auftürmen. Ein breitmaschiger Draht hat den Vorteil, dass Tiere noch ungehindert durchkommen, der Wind es aber dennoch nicht wegtragen kann.
Wenn du das Laub auf dem Kompost entsorgen möchtest, empfiehlt es sich große Mengen vorher zu häckseln. Das spart jede Menge Platz und beschleunigt die Verrotungsprozesse.
Eichen- oder Nussblätter enthalten Gerbstoffe, welche die Zersetzung verlangsamen. Durch das Zerhäckseln kompostieren sie besser. Wenn du keinen Häcksler hast, kannst du sie auch einfach beim Rasenmähen auffangen und zusammen mit dem Grasschnitt auf dem Kompost (einjährig) verrotten lassen. Die Zugabe von Hornspänen, Gemüseabfällen oder Erde beschleunigt die Zersetzung zusätzlich.(2)
Übrigens: Moorbeetpflanzen wie Rhododendren oder Heidelbeeren lieben Humuserde mit niedrigem pH-Wert. Sie sind dankbare Abnehmer deines Humus‘ aus Eichen- oder Nussblättern.
Weißt du noch, wie wir als Kinder immer voller Begeisterung durch das bunte Herbstlaub gerannt sind? Es war die pure Freude, wenn das Laub vor unseren Füßen hochwirbelte. Komm‘, wie ziehen uns diesen Herbst einfach ein paar Gummistiefel an und probieren es mal wieder aus! #glücksmomente
Mit Garten-DIY-Projekten ist es ein wenig wie mit neuen Kochrezepten. Man entdeckt ein tolles neues Projekt und würde am liebsten sofort loslegen. Während man dann aber die Anleitung liest, stellt man fest, dass viele der Materialien entweder nicht in ausreichender Menge oder gar nicht vorhanden sind. Wenn dann für die Umsetzung noch viel Zeit und handwerkliches Geschick benötigt wird, stellt sich schnell die Unlust ein. Das Projekt Weidentipibauen ist anders.
Obwohl ich handwerklich nicht allzu begabt bin, konnte ich es fast ohne Hilfe bauen. Außer Weidenruten bedarf es für die Herstellung eines Weidentipis auch nur sehr wenige Materialien. Es stimmt! Ein Weidentipi zu bauen ist kinderleicht und schnell gemacht. In meinem Blogbeitrag verrate ich dir, wie du in nur 5 Schritten ein Weidentipi baust. Lies doch mal rein!
Material- und Werkzeugliste
Stabile Weidenstangen der Silber- oder Salweide (10 – 15 Stück, ca. 3 m lang, 7cm dick)
Frische, geschnittene und biegsame Weidenruten
Handsäge
Gartenschere
Erdlochbohrer oder Spaten
Pflock
Seil (ca. 1 m lang)
Leiter
Hanfschnur oder Draht (ca. 5 m)
Weidenruten sind Abfallprodukte
Weidenruten bekommst du am besten im Frühjahr / Herbst, wenn Gärtnereien und Gemeinden den Pflegeschnitt vornehmen. Aus der Naur dürfen sie nicht entnommen werden, da die Weide unter Naturschutz steht.
Zeitaufwand und Zeitraum
Der Bau eines Weidentipis nimmt ein bis zwei Tage in Anspruch, je nachdem wie blickdicht es sein soll.
Du kannst das Weidentipi von Frühjahr bis in den späten Herbst hinein bauen. Entscheidest du dich für das Frühjahr, sprich Mitte Februar bis Ende März, haben die frisch gesetzten Weidenstangen ausreichend Zeit, um anzuwachsen und auszutreiben. Mit dem Anstieg der Temperaturen im Spätsommer, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Ruten nicht mehr anwachsen. Dein Tipi wird dann ein sogenanntes Totholztipi.
5 Schritte für dein Tipi-Glück
Einflechten der biegsamen Weidenruten
Löcher bohren mit Erdlochbohrer und Schnur
Wähle einen schönen Platz von ca. 2 m Durchmesser aus und bereite die Fläche mit dem Rasenmäher vor. In die Mitte des zukünftigen Tipis steckst du einen Pflock, an dem sich ein 1 m langes Seil befindet. Nun ziehst du mit Hilfe des Seils einen wunderschönen Kreis um den Pflock herum. Dieser Kreis bildet den Umriss des zukünftigen Tipis.
Mit Hilfe des Lochbohreres bohrst du nun alle 40 cm ein ca. 40 cm tiefes Loch für die Weidenstangen. Aufgepasst: dort wo später der Eingang sein soll, dürfen es ruhig 70 cm Abstand sein.
Sind die Ruten gesteckt, verknotest du sie oben mit Hilfe eines Drahtes oder einer Hanfschnur. Je besser die Weidenstangen miteinander verbunden sind, desto stabiler ist das Tipi am Ende. Findet der Bau im Frühjahr statt, solltest du (anders als ich) die Spitzen der Weiden abschneiden. Das regt ihren Austrieb an und sorgt für eine schnellere Begrünung.
Nun da das Gerüst steht, beginnst du mit dem Einflechten der biegsamen, dünneren Weidenruten. Dafür wird jeder Zweig immer abwechselnd unter und über die dicken Weidenruten gefädelt. Diese gewährleisten die Stabilität des Tipis und machen es gleichzeitig blickdicht und gemütlich. Es bietet sich an ein kleines Fenster einzubauen, damit die Luft im Tipi gut zirkulieren kann. Dafür sparst du einfach einen beliebig großen Bereich in der Wand aus.
Später lassen sich die Wände mit Kletterpflanzen begrünen und verwandeln dein Totholztipi in ein lebendiges Tipi. Einen natürlicheren Look bekommt dein Weidentipi, wenn du im Frühjahr frische Weidenruten in die Außenwand steckst. Wichtig ist nur, dass die Ruten eigene Pflanzlöcher bekommen, die nach der Pflanzung gegossen werden können. Ein lebendiges Tipi braucht allerdings etwas Fürsorge. Es sollte im November oder Februar zurückgeschnitten und während längeren Trockenperioden manuell mit Wasser versorgt werden.
Die Vorteile eines Weidentipis
Lebendige Weidentipis sehen nicht nur wunderschön aus, sie bieten Bienen aber bereits im zeitigen Frühjahr unverzichtbare Nahrung. Nicht umsonst sagt man ja „BienenWEIDE„. Ein Weidentipi lebt und verändert sich jedes Jahr aufs Neue. Genau wie ein Naturgarten.
Für Kinder stellt so ein Weidentipi ein Raum für viel Phantasie und Träume dar und ist ähnlich wie ein Baumhaus ein Ort, zu dem sie auch als Erwachsene in Gedanken immer wieder zurückkehren können.
Bei meinem Tipi entsteht das Fenster im nächsten Frühjahr, wenn ich die Wand aus frischen Weidenruten flechte bzw. teilweise stecke.
Apropos Baumhaus. Wenn du einen geeigneten Baum und ausreichend Platz im Garten hast, empfehle ich dir die DIY-Anleitung von Max Karänke. In seinem dazugehörigen Blogbeitrag findest du neben anschaulichen Zeichnungen auch eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau eines hochwertigen Baumhauses.
Wenn du Lust hast, schick mir doch ein Foto von deinem Bauwerk oder zeig‘ es mir bei Instagram #freudeteilen.
Deine erdhummel.
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