Ein Baum ist untrennbar mit seiner Umgebung und den darin lebenden Organismen verbunden. Er ist der Wächter des Bodens und Lebensspender für Insekten, Vögel und Kleinstlebewesen. Im Frühling locken Bäume Insekten in den Garten, die unsere Obstgehölze bestäuben. Und im Sommer, wenn die Sonne ohne Pause scheint, spenden sie uns und unseren Pflanzen kühlen Schatten. Heimische Bäume sind besonders wertvoll, weil sie Tieren die idealen Voraussetzungen zum Nisten und Verstecken bieten.

Im folgenden Blogbeitrag findest du zehn gute Gründe, weshalb ein Baum einfach in jeden Garten gehört. Da nicht jeder von uns unendlich viel Platz hat, teile ich meine liebsten heimischen Baumarten mit dir, von denen bestimmt auch einer in deinen Garten passt.

10 gute Gründe für einen Baum im eigenen Garten

Lärmminderung

Als natürlicher Schallschutz reduzieren Bäume Verkehrslärm und fungieren so als Grüne Wand. Da der Lärm durch Verkehr stetig zunimmt, profitieren insbesondere Vorgärten vom Schutz der Baumkronen.

Walnussbaum im Garten
Der Walnussbaum verleiht der Gartenecke eine besondere Atmosphäre

Privatsphäre

Wer sitzt schon gern auf dem Präsentierteller? Ein Garten wird erst dann so richtig gemütlich, wenn man das Gefühl hat darin „zu verschwinden“. Die belaubte Krone von Bäumen bietet Schutz vor neugierigen Blicken, egal ob aus dem Dachfenster unseres Nachbarn oder vom Balkon gegenüber.

Ästhetik

Mit einem Hausbaum bekommt ein Garten seinen wahren Charakter. Er sorgt für eine natürliche Atmosphäre, welche die Schönheit des Gartens erst richtig zur Geltung bringt. Seine Blätter und Blüten zeigen den Verlauf der vier Jahreszeiten an und bringen eine einzigartige Spannung in den Garten.

Lebensraum

Insbesondere heimische Bäume ziehen Gartentiere magisch an. Vögel bauen ihre Nester in den Zweigen und Insekten finden in der Rinde wichtigen Unterschlupf. Viele Vögel müssen auf ihren Flügen immer mal wieder zwischenlanden. Aus diesem Grund ist ein grünes Band aus Hecken und Bäumen für sie besonders wichtig.

Nahrungslieferant

Für Tiere stellen Bäume eine sehr wichtige Futterquelle dar. Die Blüten von Obstbäumen z.B. bieten Wildbienen schon im zeitigen Frühjahr Pollen und Nektar und ermöglichen ihnen so erst den Start in den nächsten Lebenszyklus. Aber auch wir Menschen können viele Produkte aus der Natur zur Selbstversorgung nutzen. So lässt sich aus den Früchten des Weissdorns leckere Marmelade kochen.

Auch als Straßenbaum ist die Mehlbeere Schadstofffilter, Nahrungslieferant und Schattenspender in einem.

Schadstofffilter

Die Baumkrone von Laubbäumen wirkt wie ein Filter für Luftverunreinigungen. Der Baum nimmt Gifte wie Schwefeldioxid oder Benzol aus der Luft auf und reinigt sie. Laut Nature First kann ein einzelner Straßenbaum bis zu 75% der Feinstaubemissionen aus seiner direkten Umgebung filtern.

Erosionsschutz

Mit Hilfe ihrer Wurzeln schützen Bäume den Boden vor Erosion, also der Abtragung der Bodenschichten durch Wasser und Wind. Dadurch wird der Verlust von Humus und Pflanzennährstoffen vermieden und die Gesundheit des Bodens aufrecht erhalten.

Wasserspeicher

Dank der Bodenkapillare sind Bäume in der Lage, Bodenwasser weit über die eigene Wurzeltiefe hinaus aufzunehmen und dieses in den lebendigen Wasserkreislauf zurückzuführen (zu meinem Blogbeitrag). Statt den Garten künstlich von oben zu bewässern, ist es sinnvoller das Grundwasser über Baumwurzeln festzuhalten und so anderen Pflanzen zur Verfügung zu stellen.

Schattenspender

Mit ihrer Krone spenden Bäume wertvollen Schatten und schützen uns und unseren Garten vor extremer Sonneneinstrahlung. Die Flächen unter der Krone werden vor Austrocknung geschützt und überstehen auch Mittagsstunden besser. Indem sie über ihre Blätter Wasser verdunsten kühlen Bäume ihre Umgebung ab. Laut einer Studie der Fachzeitschrift Nature Communications, kann eine belaubte Fläche im Schnitt 10 Grad kühler sein als eine versiegelte Fläche.

Psyche

Hast du schon mal einen Baum umarmt oder liebevoll seine Rinde berührt? Beim sogenannten #treehugging lässt sich die Seele eines Baumes ganz deutlich spüren. Die Anwesenheit von Bäumen und Natur im Allgemeinen kann sich positiv auf die mentale Gesundheit auswirken und Stress reduzieren. Ein Baum im Garten zu haben, ist also das beste Mittel gegen #mondayblues

Heimische Baumarten für den Garten

Die folgenden heimischen Bäume sind nach ihrer Größe sortiert. Die Liste startet mit meinen Lieblingsbäumen für größere Gärten und schließt mit Vorschlägen, die auch in einen kleinen Garten passen.

Walnuss (Juglans reiga)

Die Schmalblättrige Esche Fraxinus angustifolia ist in Südeuropa heimisch und wird bei uns gern als Klimabaum gepflanzt.

Wuchshöhe 25 bis 30 m; Langsam wachsender Baum für mittelgroße Gärten. Als Pfahlwurzler dringt er auch in tiefe Bodenschichten ein und versorgt sich so mit ausreichend Wasser.

Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)

Wuchshöhe 25 bis 40 m; Wie die Walnuss gehört die Esche zu den großen Gartenbäumen. Dank der lichten Krone ist die Unterpflanzung mit Stauden sehr gut möglich.

Vogelkirsche (Prunus avium)

Wuchshöhe ca. 20 m; Als Mutter aller Süßkirschen blüht sie im Frühling herrlich weiß und trägt im Sommer kleine leckere Kirschen.

Elsbeere (Sorbus torminalis)

Wuchshöhe 15 bis 25 m; Im Frühling blüht er weiß, im Herbst trägt er kleine, essbare Früchte. Im Sommer sind die Blätter unterseitig matt graugrün gefärbt, im Herbst färben sie sich gelborange bis rotbraun.

Säulen-Hainbuche Carpinus betulus ‚Fastigiata‘

Säulen Hainbuche (Carpinus betulus ‘Fastigiata’)

Wuchshöhe ca. 18 m; Langsam wachsender Bau mit leuchtend gelben Blättern im Herbst. Diese schmale Form der Hainbuche eignet sich wundbar für schwierige Gartenecken.

Feldahorn (Acer campestre)

Wuchshöhe 15 bis 20 m; Der Feldahorn kommt mit Hitze, Trockenheit und Winden gut zurecht und ist somit ein idealer Klimabaum.

Traubenkirsche (Prunus padus)

Wuchshöhe ca. 15 m; Sehr blühfreudiger Baum, der feuchte Ecken im Garten bevorzugt. Die Traubenkrische gedeiht auf Kies-, Sand-, Lehm- und Tonböden.

Kornelkirsche (Cornus mas)

Wuchshöhe ca. 15 m; Mit seinem bunten Laub und leckeren Früchten verzaubert dieser Baum im Herbst jeden Garten. Er gedeiht auf trockenen, kalkhaltigen Böden und steht gern geschützt.

Sal-Weide Salix caprea

Sal-Weide (Salix caprea)

Wuchshöhe ca. 10 m; Die Sal-Weide ist ein sehr schnellwüchsiger Großstrauch oder Baum, der auf Schutthalden, Brachflächen und Rohböden wächst. Ab April trägt die Sal-Weide kleine Kätzchen, die mit ihrem Honigduft unzählige Insekten anlocken.

Speierling (Sorbus domestica)

Wuchshöhe ca. 8 m; Der Speierling blüht bereits ab Ende April wunderschön gelb und liefert im Herbst zuckersüße Steinfrüchte.

Weißdorn (Crataegus spp.)

Wuchshöhe ca. 7 m; Je nach Sorte trägt der Weißdorn zauberhafte weiße bis rosafarbene Blüten. Dank seiner Dornen bietet er Gartenvögeln idealen Schutz vor Fressfeinen. Seine knallroten Früchte eignen sich übrigens auch wunderbar zum Dekorieren.

Der passende Baum ist nicht dabei? Schreib mir gerne und ich finde für dich die passende Alternative.

Einen Baum zu pflanzen ist eine Erinnerung daran, dass jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch einen einzigartigen Platz in unserem Ökosystem hat. Wenn wir dieses natürliche Gleichgewicht auch im Garten bewahren, wirkt sich das positiv auf uns und unsere Mitmenschen aus.

Deine erdhummel.