Insektenfreundliche Frühblüher für deinen Naturgarten

Im Winter, wenn es draußen grau und matschig ist, fällt es mir schwer zu glauben, dass es irgendwann wieder schöner wird. Erst wenn die ersten Frühblüher ihre Köpfe aus dem Boden strecken, keimt in mir die Hoffnung auf den Frühling.

Für uns sind Frühblüher ein Stimmungsaufheller. Für unsere heimischen Insekten sind sie die erste und somit wichtigste Nahrungsquelle nach dem Winter.

In diesem Blogbeitrag erfährst du mehr über die zwei unterschiedlichen Gruppen von Frühblühern und findest eine Auswahl an insektenfreundlichen Frühblühern für deinen Naturgarten.

Eine bunte Gruppe aus Zwiebel- und Knollenpflanzen

Obwohl Frühblüher (Frühlingsgeophyten oder Geophyten) aus botanischer Sicht zu den Stauden gehören, teilt man sie auf Grund ihrer ausgeklügelten Überwinterungsstrategie in eine eigene Gruppe ein. Während die übrigen Stauden nämlich auch im Winter dicht unter der Erde sitzen, ziehen sich Frühblüher im Herbst tief in die Erde zurück.1 Dank ihres unterirdischen Speicherorgans, der Zwiebel bzw. Knolle, besitzen Geophyten die Fähigkeit, Stärke und Mineralstoffe über den Winter hinweg einzulagern und im zeitigen Frühjahr vor allen anderen Stauden „in Lebensenergie“ umzuwandeln.2

Wilde Krokusse auf einer Wiese

Gemäß ihres Aufbaus unterteilt man Frühblüher in Zwiebel- und Knollenpflanzen.

Zwiebelpflanzen bestehen aus einer Zwiebel mit einem Pflanzentrieb, der von fleischigen Hüllblättern ummantelt wird. Diese Blätter schützen und ernähren die eigentliche Zwiebel. Zwiebelpflanzen sind gut winterhart und blühen meist im zeitigen Frühjahr. Schneeglöckchen und Hyazinthen gehören zu den bekanntesten Vertretern der Zwiebelpflanzen.

Knollenpflanzen hingegen haben keine einzelnen Blätter, sondern bestehen aus einem Stück. Viele Knollenpflanzen blühen meist noch bis in den Sommer hinein oder erst im Herbst. Krokusse bilden hier eine Ausnahme. Sie blühen bereits im zeitigen Frühjahr und sind, anders als die meisten Knollenpflanzen, winterhart.

Die ersten Frühblüher im Jahr

Schlüsselblumen und Hyazinthen

Schneeglöckchen und Winterlinge sind die ersten Frühblüher an denen Insekten Nahrung finden. Bereits im Februar, wenn der Boden teilweise noch von Schnee bedeckt ist, kann man die zarten Pflanzen bereits entdecken. Kurz danach folgen Märzenbecher, Blausterne, Hyazinthen und die ersten Krokusse.

Insbesondere für die Versorgung bestäubender Insekten ist diese Gruppe von Frühblühern von enormer Bedeutung. Arten wie die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) und die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) fliegen bereits im Februar. Im März folgen dann weitere Arten von Hummeln, Sand- und Furchenbienen. 3

Die folgende Tabelle zeigt den Blühzeitraum der bekanntesten Frühblüher auf. Indem du unterschiedliche Arten kombinierst, schaffst du ein größeres Nahrungsangebot für Insekten im Frühling.

FebruarMärzAprilMai
Schneeglöckchen
Winterling
Märzenbecher
Buschwindröschen
Frühlings-Krokuss
Blaustern
Traubenhyazinthe
Narzisse
Wald Veilchen
Wiesen Schlüsselblume
Blühkalender klassischer Zwiebel- und Knollenblumen

Insektenfreundliche Frühblüher

Nicht alle Frühblüher, die wir im Handel kaufen können, stellen eine verlässliche Nahrungsquelle für Insekten dar. Ob ein Frühblüher für Insekten attraktiv ist oder nicht, hängt von seinem Nahrungsangebot ab. Während die ursprünglichen Wildtulpen zu den Insektenlieblingen gehören, ist der Trachtwert klassischer Gartentulpen sehr gering. In dem Buch Schön wild! Attraktive Beete mit heimischen Wildstauden im Garten von B. Kleinod und F. Strickler, findest du eine tolle Auswahl an insektenfreundlichen Frühblühern.

Wildformen sind insektenfreundlicher

Wenn du sicher gehen willst, dass die Frühblüher nicht nur schön, sondern auch nützlich sind, dann setze bei der Pflanzenwahl auf die Wildform.

Neben der eher klassischen Traubenhyazinthe, gehören meine liebsten Frühblüher zu den eher vegessenen Vertretern. Da man sie in konventionellen Pflanzenmärkten nur selten findet, kaufe ich sie gerne online (z.B. bei bingenheimer saatgut).

Hier eine kleine Auswahl meiner Frühjahrslieblinge:

  • Zweiblättriger Blaustern (Scilla bicolia) – Schatten
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa) – Schatten
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana) – Halbschatten
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) – Sonne

Mit dem Stecken dieser Zwiebeln, holst du alte, teilweise gefährdete Pflanzen zurück in die Gärten und unterstützt aktiv unsere heimische Insektenwelt. So wird dein Garten mit der Zeit herrlich bunt und vielfältig.

Deine erdhummel.

(1) https://www.mein-schoener-garten.de/themen/blumenzwiebeln
(2) https://www.gartenflora.de/gartenwissen/ziergarten/zwiebelpflanzen-und-knollenpflanzen/zwiebelpflanze-knollenpflanze/
(3) https://bluehende-landschaft.de/blueten-fuer-insekten/

Wildbienen im Winter: Strategien und Lebensraum

Wohin verschwinden eigentlich unsere heimischen Wildbienen im Winter? Weder hören noch sehen wir sie, aber sind sie wirklich weg? Wildbienen haben verschiedene Strategien, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Ihre Methoden sind so unterschiedlich wie die Vielfalt ihrer Arten.

Wie die gängigsten Strategien aussehen und wie wir Wildbienen durch naturnahes Gärtnern durch den Winter helfen, erfährst du in dem folgenden Blogbeitrag.

Wildbienen überwintern solitär

Auch wenn es im Winter weder brummt noch summt, so sind viele unserer heimischen Wildbienen auch in der kalten Jahreszeit ganz in unserer Nähe. Die meisten Wildbienen überwintern solitär, sprich allein. 1 Diese Form der Überwinterung bedarf einer ausgeklügelten Strategie, die bereits während der Sommermonate akribisch vorbereitet wird.

Gehörnte Mauerbiene
Die Gehörnte Mauerbiene beim Nestbau

Während bei den Hummeln die Königinnen überwintern, so überlebt bei den meisten anderen Wildbienen nur die Brut den Winter. Liebevoll von ihren Müttern, den Solitärbienen verpackt, warten sie als Larven oder Puppen auf den nächsten Frühling. Sobald sie schlüpfen, müssen sie sich ohne elterliche Anleitung um den Fortbestand ihrer Art kümmern.

Als Einzelgängerinnen, sind Solitärbienen für den Bau ihres Nests, sowie für die Versorgung ihrer Nachkommen selbst verantwortlich. Nach der Paarung hat ein Weibchen nur rund vier Wochen Zeit, um ihre durchschnittlich acht Brutzellen zu versorgen. 2

Nach der Eiablage entwickelt sich die Biene binnen etwa vier Wochen über ein Larvenstadium zur Vorpuppe. Je nach Wildbienenart, wird die weitere Entwicklung bereits an diesem Punkt unterbrochen. Dann verharrt die Vorpuppe bis zum Frühjahr bewegungslos in der Brutzelle. Manche Arten erreichen das Stadium der adulten Biene (Imago) noch im Herbst und überwintern dann als solche in der Puppenhülle.

Wusstest du?

Hummeln sind soziale Wildbienen. Sie leben in Völkern von bis zu 600 Tieren. Im Herbst, wenn die Königin stirbt, stirbt auch ihr Volk und nur ca. 10 Jungköniginnen überleben den Winter.

Wildbienen überwintern in natürlichen Bereichen

Wildbienen suchen sich geschützte Räume in Mauerritzen, Totholz, Pflanzen und unterirdischen Tunneln. Ein naturnaher Garten mit all seinen vielfältigen Strukturen bietet ihnen alles, was sie zum Überwintern brauchen. Um Wildbienen auch im Winter zu unterstützen, können wir im Garten ganz einfache Dinge tun:

  • Gehölze mit markhaltigen Stängeln pflanzen: Brombeere, Holunder, Rosen
  • Komposthaufen ruhen lassen und im Herbst mit Reisig bedecken
  • Offene Stellen auf dem Boden erlauben (lockere Erde, Sand)
  • Mauern nicht verputzen, sondern trocken verlegen
  • Schattige Plätze schaffen (Bäume pflanzen)
  • Totholzhaufen und Schneckenhäuser liegen lassen
  • Stauden über den Winter stehen lassen
  • Maulwurfshügel nicht wegharken
  • Benjeshecken bauen
  • Steine zu Haufen stapeln
  • Laub liegen lassen

Nahrung für Wildbienen

Hyazinthen
Die blauen Blüten von Hyazinthen sind bei Hummeln sehr beliebt

Sämtliche Überwinterungsstrategien der Wildbienen haben gemein, dass der Stoffwechsel der Tiere in der kalten Jahreszeit herabgesetzt ist. So gelingt es ihnen, die kargen Monate isoliert und ohne Nahrungsbedarf zu überstehen. Für die Larven bzw. Puppen haben die Solitärbienen Futter in die Brutzellen gelegt. Wildbienenköniginnen sind auf sich selbst gestellt und müssen sich im Frühjahr umgehend auf Nahrungssuche begeben.

Fehlen wichtige Futterpflanzen, können weder die Vorratskammern der Brutzellen ausreichend gefüllt werden, noch finden Königinnen ausreichend Pollen.

Mit ihrer frühen Blüte, sind wilde Krokusse und Hyazinthen für Wildbienen die erste Anlaufstelle. Heimische Wildstauden wie Taubnesseln und Ringelblumen haben eine sehr lange Blühdauer und bieten Wildbienen noch bis in den Spätsommer reichlich Futter 3.

So ausgeklügelt die Strategien unserer heimischen Wildbienen auch sein mögen, nur ca. 25 bis 30 Prozent der Nachkommen erleben tatsächlich den nächsten Sommer. 4

Die Fortpflanzungsstrategie der Solitärbienen ist aufgrund menschlichen Handelns stark gefährdet. „Achterbahnwetter“, als Folge des Klimawandels, sorgt für gefährliche Überschwemmungen, längere Wärmeperioden im Winter und frühzeitiges Auftauen des Bodens. Viele Wildbienen sind zunehmend gestresst und anfälliger für Schimmel und Parasiten. Die moderne Erntetechnik der Landwirte kann in einem einzelnen Mähgang bis zu 60% der Bienen verletzten oder gar töten.

Mit einem Naturgarten, in dem Natur Raum zur Entfaltung bekommt, schenken wir Wildbienen wertvollen Lebensraum und unterstützen sie bei der Aufzucht ihrer Nachkommen.

Deine erdhummel.

(1) https://www.wildbienen.info/biologie/solitaere_bienen.php
(2) https://www.wildbienen.info/biologie/lebenszyklen.php
(3) https://www.gartenjournal.net/wildbienen-ueberwintern
(4) https://www.deutschewildtierstiftung.de/aktuelles/was-machen-wildbienen-und-wespen-im-winter

Bodenart im Garten bestimmen: Kurzanleitung für eine Schlämmprobe

Lange war der Boden für mich vor allem eins: Raum zum Pflanzen. Weder hatte ich ihn mal so richtig in die Hände genommen, noch die vielen Lebewesen beobachtet, die darin leben. Im Gegenteil, ich hatte ihn einfach links, äh unten liegen lassen.

Eine von vielen Möglichkeiten, den Boden näher kennenzulernen ist die Schlämmprobe. Sie erfordert etwas Geduld, ist aber in der Umsetzung umso einfacher. Hier kommt eine Kurzanleitung 1, für eine Schlämmprobe im Garten. Ganz einfach und ohne externes Bodenlabor durchführbar.

In 6 Schritten den eigenen Boden bestimmen

Wähle eine repräsentative Stelle in deinem Garten aus, über die du mehr erfahren möchtest. Je nachdem welcher Bodenbereich dich am meisten interessiert, kannst du flacher oder tiefer graben. Ich empfehle dir jedoch, Gräser und Wildkräuter vorab abzusammeln.

1. Schraubglas mit Boden befüllen

Wähle ein hohes, sauberes Schraubglas das sich noch gut verschließen lässt. Fülle dieses nun bis zur Hälfte mit Boden auf.

2. Schraubglas mit Wasser auffüllen

Nun füllst du das Glas komplett mit sauberem Wasser auf und schüttelst es für ein bis 2 Minuten kräftig. Ziel ist es, dass sich Boden und Wasser vollkommen vermengen und alles zu einer „braunen Pampe“ wird.

3. Schraubglas verschließen und ruhen lassen

Damit sich der Boden wieder setzen kann, sollte das Glas mindestens 24 Stunden auf einem ebenen, festen Untergrund ruhen.

4. Sinkgeschwindigkeit beobachten

Die sogenannte Sinkgeschwindigkeit des Bodens („Gesetz von Stokes„) wird dir bereits erste Hinweise auf deine Boden geben. Steine sinken sofort ab, gefolgt von Sand und Grob- und Mittelschluff. Da Ton und Feinschluff aber länger benötigen um abzusinken, musst du dich ein wenig gedulden.

5. Bodenschichten ausmessen

Jetzt wird’s spannend! Mit einem Stift markierst du nun die sichtbaren Schichten. Gemäß der Sinkgeschwindgkeit liegt unten der Sand, darüber der Schluff und ganz oben der Ton. Nimm dir ein Lineal und miss die Gesamthöhe vom Glas aus, sowie die jeweiligen Höhen der einzelnen Schichten. Danach setzt du alles ins Verhältnis.

Körnungsdreieck
Körnungsdreieck zur Bestimmung der Bodenart (verändert nach STAHR et al. 2012)

Beispiel:

Gesamthöhe Glas = 8,5 cm

Höhe Sand = 3,2 cm

%-Anteil Sand = 37,6%

6. Körnungsdreieck anwenden

Nun gilt es, die erfassten Mengenanteile von Sand, Schluff und Ton in das Körnungsdreieck 2 einzutragen. Das Ergebnis liefert dir dann deine persönliche Bodenart.

Dafür trägst du deine Berechnungen mit Hilfe der gestrichelten Linien in das Körnungsdreieck ein. Dort wo sich die drei Linien treffen, befindet sich die Beschreibung für deinen Boden.

Da die drei Hauptbodenarten nur sehr selten in Reinform vorkommen, wirst du mit ziemlich großer Sicherheit ein Bodenartgemisch haben.

Sinnvoll wäre, wenn du deine Gartentätigkeiten zukünftig gemäß der ermittelten Bodenart planst. So kann es bei lehmigem Boden Sinn machen, etwas Sand ins Pflanzloch zu geben oder Pflanzen zu wählen, die sich auf diesem Boden gut etablieren können.

Deine erdhummel.

Quelle:

1 Bodenart-Bestimmung nach Volker Croy, Permakulturkurs „Wasser, unser Leben und unsere Verantwortung, Maitreya Spanien, November 2023

2 https://www.natur-erforschen.net/unterrichtsprojekte/waldboden/bodenart.html, 11.11.2023, 19:00, Tagolsheim, Frankreich

Heimische Bäume für den Garten: Die besten Gründe und Arten

Ein Baum ist untrennbar mit seiner Umgebung und den darin lebenden Organismen verbunden. Er ist der Wächter des Bodens und Lebensspender für Insekten, Vögel und Kleinstlebewesen. Im Frühling locken Bäume Insekten in den Garten, die unsere Obstgehölze bestäuben. Und im Sommer, wenn die Sonne ohne Pause scheint, spenden sie uns und unseren Pflanzen kühlen Schatten. Heimische Bäume sind besonders wertvoll, weil sie Tieren die idealen Voraussetzungen zum Nisten und Verstecken bieten.

Im folgenden Blogbeitrag findest du zehn gute Gründe, weshalb ein Baum einfach in jeden Garten gehört. Da nicht jeder von uns unendlich viel Platz hat, teile ich meine liebsten heimischen Baumarten mit dir, von denen bestimmt auch einer in deinen Garten passt.

10 gute Gründe für einen Baum im eigenen Garten

Lärmminderung

Als natürlicher Schallschutz reduzieren Bäume Verkehrslärm und fungieren so als Grüne Wand. Da der Lärm durch Verkehr stetig zunimmt, profitieren insbesondere Vorgärten vom Schutz der Baumkronen.

Walnussbaum im Garten
Der Walnussbaum verleiht der Gartenecke eine besondere Atmosphäre

Privatsphäre

Wer sitzt schon gern auf dem Präsentierteller? Ein Garten wird erst dann so richtig gemütlich, wenn man das Gefühl hat darin „zu verschwinden“. Die belaubte Krone von Bäumen bietet Schutz vor neugierigen Blicken, egal ob aus dem Dachfenster unseres Nachbarn oder vom Balkon gegenüber.

Ästhetik

Mit einem Hausbaum bekommt ein Garten seinen wahren Charakter. Er sorgt für eine natürliche Atmosphäre, welche die Schönheit des Gartens erst richtig zur Geltung bringt. Seine Blätter und Blüten zeigen den Verlauf der vier Jahreszeiten an und bringen eine einzigartige Spannung in den Garten.

Lebensraum

Insbesondere heimische Bäume ziehen Gartentiere magisch an. Vögel bauen ihre Nester in den Zweigen und Insekten finden in der Rinde wichtigen Unterschlupf. Viele Vögel müssen auf ihren Flügen immer mal wieder zwischenlanden. Aus diesem Grund ist ein grünes Band aus Hecken und Bäumen für sie besonders wichtig.

Nahrungslieferant

Für Tiere stellen Bäume eine sehr wichtige Futterquelle dar. Die Blüten von Obstbäumen z.B. bieten Wildbienen schon im zeitigen Frühjahr Pollen und Nektar und ermöglichen ihnen so erst den Start in den nächsten Lebenszyklus. Aber auch wir Menschen können viele Produkte aus der Natur zur Selbstversorgung nutzen. So lässt sich aus den Früchten des Weissdorns leckere Marmelade kochen.

Auch als Straßenbaum ist die Mehlbeere Schadstofffilter, Nahrungslieferant und Schattenspender in einem.

Schadstofffilter

Die Baumkrone von Laubbäumen wirkt wie ein Filter für Luftverunreinigungen. Der Baum nimmt Gifte wie Schwefeldioxid oder Benzol aus der Luft auf und reinigt sie. Laut Nature First kann ein einzelner Straßenbaum bis zu 75% der Feinstaubemissionen aus seiner direkten Umgebung filtern.

Erosionsschutz

Mit Hilfe ihrer Wurzeln schützen Bäume den Boden vor Erosion, also der Abtragung der Bodenschichten durch Wasser und Wind. Dadurch wird der Verlust von Humus und Pflanzennährstoffen vermieden und die Gesundheit des Bodens aufrecht erhalten.

Wasserspeicher

Dank der Bodenkapillare sind Bäume in der Lage, Bodenwasser weit über die eigene Wurzeltiefe hinaus aufzunehmen und dieses in den lebendigen Wasserkreislauf zurückzuführen (zu meinem Blogbeitrag). Statt den Garten künstlich von oben zu bewässern, ist es sinnvoller das Grundwasser über Baumwurzeln festzuhalten und so anderen Pflanzen zur Verfügung zu stellen.

Schattenspender

Mit ihrer Krone spenden Bäume wertvollen Schatten und schützen uns und unseren Garten vor extremer Sonneneinstrahlung. Die Flächen unter der Krone werden vor Austrocknung geschützt und überstehen auch Mittagsstunden besser. Indem sie über ihre Blätter Wasser verdunsten kühlen Bäume ihre Umgebung ab. Laut einer Studie der Fachzeitschrift Nature Communications, kann eine belaubte Fläche im Schnitt 10 Grad kühler sein als eine versiegelte Fläche.

Psyche

Hast du schon mal einen Baum umarmt oder liebevoll seine Rinde berührt? Beim sogenannten #treehugging lässt sich die Seele eines Baumes ganz deutlich spüren. Die Anwesenheit von Bäumen und Natur im Allgemeinen kann sich positiv auf die mentale Gesundheit auswirken und Stress reduzieren. Ein Baum im Garten zu haben, ist also das beste Mittel gegen #mondayblues

Heimische Baumarten für den Garten

Die folgenden heimischen Bäume sind nach ihrer Größe sortiert. Die Liste startet mit meinen Lieblingsbäumen für größere Gärten und schließt mit Vorschlägen, die auch in einen kleinen Garten passen.

Walnuss (Juglans reiga)

Die Schmalblättrige Esche Fraxinus angustifolia ist in Südeuropa heimisch und wird bei uns gern als Klimabaum gepflanzt.

Wuchshöhe 25 bis 30 m; Langsam wachsender Baum für mittelgroße Gärten. Als Pfahlwurzler dringt er auch in tiefe Bodenschichten ein und versorgt sich so mit ausreichend Wasser.

Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)

Wuchshöhe 25 bis 40 m; Wie die Walnuss gehört die Esche zu den großen Gartenbäumen. Dank der lichten Krone ist die Unterpflanzung mit Stauden sehr gut möglich.

Vogelkirsche (Prunus avium)

Wuchshöhe ca. 20 m; Als Mutter aller Süßkirschen blüht sie im Frühling herrlich weiß und trägt im Sommer kleine leckere Kirschen.

Elsbeere (Sorbus torminalis)

Wuchshöhe 15 bis 25 m; Im Frühling blüht er weiß, im Herbst trägt er kleine, essbare Früchte. Im Sommer sind die Blätter unterseitig matt graugrün gefärbt, im Herbst färben sie sich gelborange bis rotbraun.

Säulen-Hainbuche Carpinus betulus ‚Fastigiata‘

Säulen Hainbuche (Carpinus betulus ‘Fastigiata’)

Wuchshöhe ca. 18 m; Langsam wachsender Bau mit leuchtend gelben Blättern im Herbst. Diese schmale Form der Hainbuche eignet sich wundbar für schwierige Gartenecken.

Feldahorn (Acer campestre)

Wuchshöhe 15 bis 20 m; Der Feldahorn kommt mit Hitze, Trockenheit und Winden gut zurecht und ist somit ein idealer Klimabaum.

Traubenkirsche (Prunus padus)

Wuchshöhe ca. 15 m; Sehr blühfreudiger Baum, der feuchte Ecken im Garten bevorzugt. Die Traubenkrische gedeiht auf Kies-, Sand-, Lehm- und Tonböden.

Kornelkirsche (Cornus mas)

Wuchshöhe ca. 15 m; Mit seinem bunten Laub und leckeren Früchten verzaubert dieser Baum im Herbst jeden Garten. Er gedeiht auf trockenen, kalkhaltigen Böden und steht gern geschützt.

Sal-Weide Salix caprea

Sal-Weide (Salix caprea)

Wuchshöhe ca. 10 m; Die Sal-Weide ist ein sehr schnellwüchsiger Großstrauch oder Baum, der auf Schutthalden, Brachflächen und Rohböden wächst. Ab April trägt die Sal-Weide kleine Kätzchen, die mit ihrem Honigduft unzählige Insekten anlocken.

Speierling (Sorbus domestica)

Wuchshöhe ca. 8 m; Die Kornelkirsche blüht bereits ab Ende April wunderschön gelb und liefert im Herbst zuckersüße Steinfrüchte.

Weißdorn (Crataegus spp.)

Wuchshöhe ca. 7 m; Je nach Sorte trägt der Weißdorn zauberhafte weiße bis rosafarbene Blüten. Dank seiner Dornen bietet er Gartenvögeln idealen Schutz vor Fressfeinen. Seine knallroten Früchte eignen sich übrigens auch wunderbar zum Dekorieren.

Der passende Baum ist nicht dabei? Schreib mir gerne und ich finde für dich die passende Alternative.

Einen Baum zu pflanzen ist eine Erinnerung daran, dass jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch einen einzigartigen Platz in unserem Ökosystem hat. Wenn wir dieses natürliche Gleichgewicht auch im Garten bewahren, wirkt sich das positiv auf uns und unsere Mitmenschen aus.

Deine erdhummel.

Teichpflanzen für einen tierfreundlichen Gartenteich

Ein Gartenteich ohne Pflanzen, ist wie ein Gemälde ohne Farben. Es scheint alles da zu sein, aber die natürliche Schönheit fehlt.

Teichpflanzen übernehmen wichtige Regulierungsaufgaben im Gartenteich und bieten zahlreichen, zum Teil stark gefährdeten Tieren und anderen Pflanzen wichtigen Lebensraum. Dadurch fördern sie Biodiversität, sowohl im Teich als auch im Garten. In diesem Blogbeitrag verrate ich dir meine Top 3 Lieblingspflanzen für die unterschiedlichen Zonen eines Gartenteichs. Bei der Auswahl habe ich auf mich heimische Pflanzen beschränkt, die mit unseren klimatischen Bedingungen besser zurecht kommen und für heimische Tiere besonders wertvoll sind.

Du hast noch keinen Gartenteich? In meinem Blogartikel “Bau eines tierfreundlichen Gartenteichs” findest du hilfreiche Tipps.  

Die Bedeutung von Teichpflanzen im Ökosystem Gartenteich 

Für die natürliche Balance eines Gartenteichs sind Teichpflanzen unerlässlich. Als Licht- und Nahrungskonkurrenten von Algen, entziehen sie dem Wasser Nährstoffe und beugen so einer Eutrophierung vor.

Teichpflanzen erhöhen die Sauerstoffkonzentration im Teichwasser und stabilisieren somit das Leben im Teich. Gleichzeitig verhindern Schwimmblattpflanzen wie Seerosen eine zu starke Wassererwärmung.

In Teichpflanzen finden Gartentiere sowohl Schutz und Lebensraum, als auch wichtige Nahrung. Frösche ernähren sich von Mücken und deren Larven und unterstützen so das Gleichgewicht in den jeweiligen Biotopen. Molche und Kröten sind Fressfeinde lästiger Nacktschnecken, Gartentiere auf die viele von uns gerne verzichten würden. Teichpflanzen sind somit nicht nur essentiell für die Wasserqualität des Gartenteichs. Durch ihre Multifunktionalität locken sie verschiedene Nützlinge an, die auch außerhalb des Gartenteichs für ein stabiles Ökosystem sorgen. Eine echte Win-Win-Situation

Die Wahl der richtigen Teichpflanzen pro Teichzone

Bei der Wahl der Pflanzen ist es wichtig, die Größe des Teichs im Hinterkopf zu behalten. Während die Uferzone üppig bepflanzt werden kann, beschränkt sich die Anzahl der Sumpf- und Wasserpflanzen auf wenige Exemplare. Andernfalls wuchert der Gartenteich schnell zu und verlandet auf Dauer. 

Heimische Pflanzen bevorzugen


Die meisten unserer heimischen Teichpflanzen sind winterhart. Mit ihren unterschiedlichen Blühzeiten machen sie den Teich von Frühjahr bis Herbst zu einer Augenweide und bieten heimischen Tieren wertvolle Nahrung.

Der Teichrand

Die Pflanzen der äußersten Teichzone mögen leicht feuchten Boden, benötigen das Wasser aber nicht direkt. In freier Natur sieht man diese Pflanzen z.B. auf feuchten Wiesen. 

  • Schwertlilie ‘Iris sibirica’ (ideal für Einzelstellung)
  • Trollblume ’Trollius europaeus’ (stark gefährdet)
  • Mädesüß ‘Filipendula ulmaria’ (stattlicher Wuchs)

Die Sumpfzone

Blutweiderich
Blutweiderich

Die Sumpfzone ist der Teichbereich, der sich am schnellsten erwärmt und so für wärmeliebende Tiere wie Frösche (Kaltblüter) besonders wertvoll ist. Die Pflanzen dieser Teichzone müssen zumindest zeitweise mit ihren Wurzeln und untersten Sprossteilen im Wasser stehen.

Maximal 30 cm Wassertiefe:

  • Blutweiderich ‘Lythrum salicaria‚ (zauberhafte, purpurrote Blüten)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht ‘Myosotis scorpioides agg.‚  (ausdauernder Frühjahrsblüher)
  • Wasserminze ‘Mentha aquatica’ (essbar)
Sumpf-Vergissmeinnicht
Sumpf-Vergissmeinnicht

Die Flachwasserzone

Die Flachwasserzone ist die zweittiefste Stelle im Teich. In den Pflanzen dieser Zone finden Fische Versteck- und Laichmöglichkeiten. 

Maximal 50 cm Wassertiefe:

  • Wasserfeder (wintergrün)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (bildet Ausläufer)
  • Pfeilkraut (Nutzpflanze)

Die Tiefwasserzone

Die Pflanzen der Tiefwasserzone sind allesamt Unterwasserpflanzen. Sie sind für die Gesundheit des Teichs besonders wertvoll, da sie das Wasser über ihre Photosynthese mit wertvollem Sauerstoff anreichern. Im Winter, wenn der Teich zugefroren ist, sind immergrüne Tiefwasserpflanzen dennoch aktiv und sichern mit ihrem Sauerstoff das Überleben von Fischen.

Seerose im Gartenteich
Seerose

Mindestens 30 cm Wassertiefe:

  • Wassernuss ’Trapa natans‚(intensive Herbstfärbung)
  • Weiße Seerose, ‚Nymphaea alba‚ (besonders für die Reinigung geeignet)
  • Krebsschere ’Stratiodes aloides’ (geschützte Art, dient Libellen zur Eiablage)

Tipps zur Pflanzung

Gepflanzt werden kann ab dem späten Frühjahr, wenn das Wasser langsam wärmer wird und Pflanzen gute Startbedingungen haben. Es bietet sich an, zuerst die Pflanzen der Tiefwasserzone einzusetzen, da sich diese bei vollem Teich einfach schwerer pflanzen lassen. Außerdem sind diese Pflanzen nicht gerne außerhalb ihres natürlichen Lebensraums unterwegs. 

Je nach Teichform können die Pflanzen entweder in den Bodengrund oder in mit Erde gefüllte Pflanzgefäße gesetzt werden. Als Pflanzerde eignet sich nährstoffarmer, lehmhaltiger Boden. Gartenerde ist für den Teich ungeeignet, da zu nährstoffreich.  

glühbirne life hack

Achte auf ein ausgewogenes Pflanzenverhältnis


Damit Unterwasserpflanzen ausreichend Licht bekommen, sollte 1/3 der Wasseroberfläche frei bleiben. Wasserlinse hat eine reinigende Wirkung. Durch regelmäßiges Abfischen hältst du sie in Schach.

Teichpflanzen zu pflanzen ist wie Tiere zu pflanzen. Mit der richtigen Auswahl ziehst du all die Tiere an, die deinen Teich erst zu dem machen was er sein sollte: ein in sich stabiles, buntes und einzigartiges Biotop.

Deine erdhummel.

Quelle: E. Körner (2021), Teich- und Bachbau, GAR09, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg

Bäume im Garten: Wasserspeicher und Bodenkünstler

Ein gesunder Garten ist ein Ökosystem, in dem Pflanzen, Tiere und Menschen vernetzt sind und miteinander kooperieren. Sie alle leben in Wechselwirkung und sind in der Lage, mit Hilfe von Rückkopplungsmechanismen flexibel auf sich ändernde Umweltbedingungen zu reagieren. 

Ein etablierter Naturgarten ist solch ein gesundes Ökosystem. Hier finden Tiere unter Bodendeckern Nahrung, in Hecken Zuflucht und in Bäumen Lebensraum. Bäume sind multifunktional und für das Leben auf der Erde unabdingbar.

Googelt man allerdings „Bäume im Garten“, wird die Suche automatisch um das Wort „fällen“ ergänzt.

In dem folgenden Blogbeitrag stelle ich wertvolle Argumente #probaum zusammen, damit wieder mehr Menschen Bäume „pflanzen“, auch im eigenen Garten.

Die Bedeutung von Bäumen im Klimawandel

Schon in der Schule haben wir gelernt, dass Bäume mittels Photosynthese schädliches Kohlendioxid (CO2) in den für ihr Wachstum benötigten Kohlenstoff (C) umwandeln und dabei Sauerstoff (O2) freisetzen. Durch diese Fähigkeit sind sie nicht nur in der Lage, die für uns wichtige Atemluft zu produzieren; sie filtern diese auch für uns. Wissenschaftler der ETH Zürich sind der Meinung, Bäume zu pflanzen habe das Potenzial, zwei Drittel der bislang von Menschen verursachten klimaschädlichen CO2-Emissionen aufzunehmen (Forschung & Lehre).

Als Klimaschützer spenden sie zudem wertvollen Schatten und kühlen aktiv die Umgebung ab. Ein ausgewachsener Laubbaum kann an einem heißen Sommertag bis zu 400 L Wasser verdunsten (Verbraucherschutz Bio). Parkanlagen und Wälder werden somit zum Zufluchtsort für Mensch und Tier.

Die Bedeutung von Bäumen für unser Grundwasser

Weltweit häufen sich Dürren und auch die Ausbreitung von Wüsten schreitet voran. Rund ein Drittel der weltweiten Landoberfläche zählen mittlerweile zu Wüstengebieten – „und jedes Jahr kommt ein Gebiet von der Größe Bayerns hinzu“ (ardAlpha). Während Trinkwasserbrunnen in Trockenregionen versiegen, sinken auch hierzulande die Grundwasserspiegel.

Wasserspeicher Bäume
Bäume ziehen aus den Tiefen des Bodens Wasser und machen es nutzbar

Was die Wenigsten wissen: Bäume sind stehende Wassersäulen. Dank der Bodenkapillare sind sie in der Lage Bodenwasser weit über die eigene Wurzeltiefe hinaus aufzunehmen und dieses in den lebendigen Wasserkreislauf zurückführen.

Einen Teil des Wassers lagern Bäume zur Selbsterhaltung ein, einen anderen Teil verdunsten sie über ihre Blätter.

Die Verdunstung des Wassers führt zur Abkühlung der Luft und zur Bildung von Wolken. Sowohl an Rändern von Wüsten, als auch bei uns im Garten halten Baumwurzeln das Regenwasser fest und machen es für andere Lebewesen erreichbar (Kletterblatt).

Im Umkehrschluss bedeutet das: Dort wo wir Bäume fällen, sackt der Grundwasserspiegel ab. Ohne die manuelle Gabe von Wasser, sind Gärten ohne Bäume stark benachteiligt.

Noch besser als ein einzelner Baum, ist die Pflanzung mehrerer, verschiedener Baumarten im Verbund. Ein Waldgarten als Nachahmung des Ökosystems „Wald“ kann ein wertvolles Vorbild sein.

Die Bedeutung von Bäumen für unseren Gartenboden

Mit Hilfe ihrer Wurzeln lockern Bäume den Boden auf und befähigen ihn, wertvolles Regenwasser aufzunehmen. Gleichzeitig halten sie den Boden fest und schützen ihn vor Erosion. Im Sommer beschatten Bäume mit ihrer Krone den Boden schützen ihn vor direkter Sonneneinstrahlung und somit vor Austrocknung. Im Herbst reichert ihr Laub den Boden mit Nährstoffen. Bleibt das Laub über den Winter liegen, können Bodenlebewesen darin überwintern. Als Dank zersetzen diese dann im Frühling das Laub zu nährstoffreichen Humus und führen die Nährstoffe in das System zurück. 

Keine Angst vor Bäumen

Trotz ihrer Bedeutung, pflanzen nur wenige Menschen Bäume im eigenen Garten. Meist halten zwei wesentliche Aspekte davon ab:

1. Die Angst, ein Baum könnte aufs Haus fallen

Dank ihres langsamen Wachstums sind Bäume in der Lage sich sehr gut an ändernde Umweltbedingungen anzupassen. Durch ihr Schwanken im Wind gelingt es ihnen bspw. starke Windgeschwindigkeiten auszugleichen ohne dabei abzubrechen oder abzuknicken.

2. Die Angst, ein großer Baum könnte zu viel beschatten

Die Sonne ist nie am gleichen Fleck, sondern wandert das ganze Jahr über. Selbst ein großer Laubbaum wird den Garten deshalb nie komplett beschatten. Stattdessen sorgt er für ein kühleres Kleinklima und schützt den Rasen bzw. andere Pflanzen vor dem Vertrocknen.

Kleiner Obstbaum im Frühling
Obstbaumblüte im Garten

Nicht jeder Garten bietet Platz für einen großen Baum. Die folgenden heimischen Laubbäume, passen auch in kleine Gärten und bieten mit ihren Früchten wertvolles Futter, für Mensch und Tier.

  • Baumhasel (Corylus colurna)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
  • Hainbuche (Carpinus betulus ‘Frans Fontaine‘)
  • Apfelbaum (Malus ‚Braeburn‘)

Viel Spaß beim Pflanzen wünscht,

Deine erdhummel.

Gärtnern ohne Müll: Plastikvermeidung im Garten

Müll im Garten entsteht, wenn wir Dinge nicht mehr brauchen weil sie übrig, kaputt, nicht mehr passend oder modern sind. In einer Gesellschaft wie unserer, in der Konsum permanent gefördert wird, entsteht auch entsprechend viel Müll.

Insbesondere der zunehmende Verbrauch von Plastik stellt für unseren Planeten ein immer größeres Problem dar. Warum das so ist und mit welchen konkreten Handlungen du die Verwendung von Plastik auch im Garten reduzieren kannst, erfährst du in meinem folgenden Blogbeitrag. 

Plastik und seine Konsequenzen

Plastik im Garten zu vermeiden ist gar nicht so leicht. Egal ob Pflanzen oder Gartenerde, alles steckt im allseits beliebten Kunststoff. 

Laut NABU hat 2019 jeder von uns im Schnitt 76 kg Kunststoffabfälle produziert. Während die Industrie für insgesamt 0,9 Mio. Tonnen Abfälle verantwortlich war, galten wir Verbraucher mit 5,4 Mio. Tonnen als Hauptverursacher. Irgendwie logisch, denn insbesondere für die Herstellung von Leichtverpackungen eignet sich der Kunststoff hervorragend. Plastik ist leicht, bruchfest, formbar, elastisch, temperaturbeständig und kann ganz nach Wunsch gestaltet werden. Da er noch dazu billig ist und wenig Wert hat, findet man Plastik mittlerweile in den abgelegensten Ecken unseres Planeten. Ob in Form von Nahrungsmittelverpackungen in unseren heimischen Wäldern oder als PET-Flasche in den Weltmeeren. Und da Plastik noch dazu unglaublich langlebig ist, dauert es rund 450 Jahre bis es sich zersetzt (Statista). In Form von Mikroplastik verursacht es dann weiteren Schaden.

Der richtige Umgang mit Plastik

Eine umfunktionierte, alte Sackkarre

In irgendeiner Form hat vermutlich jeder von uns Plastik im Garten. Als festen Bestandteil unseres Lebens, nehmen wir Plastik manchmal nicht einmal mehr wahr. Es kann der ausgeblichene Plastikgriff unserer Gartengeräte sein, die praktische Plastikgießkanne oder einfach der schnöde Bindedraht, der zum Schutz von Pflanzen mit Plastik ummantelt ist. 

Grundsätzlich gilt: Was da ist, sollte auch da bleiben – und zwar so lange es geht. Brauchbares in den Müll zu werfen, um es in einer Hauruckaktion zu ersetzen, verursacht unnötig Kosten und Müll. Selbst kaputte Produkte können durch „Upcycling“ oftmals eine neue Verwendung finden. So kannst du zum Beispiel alte Gummistiefel begrünen (Klassiker) oder aus kaputten Gartenschläuchen witzige Pflanztöpfe flechten (Ich hab’s ausprobiert, ziemlich cool Link)

Upcycling stellt jedoch nur eine Zwischenlösung dar. Da der Hauptbestandteil von Kunststoffprodukten Erdöl ist, verrotten Plastikprodukte nicht und müssen am Ende ihrer Lebenszyklen immer fachgerecht entsorgt werden.

Oberstes Ziel: Plastik im Garten vermeiden

Das meiste Plastik fällt vor allem dort an, wo wir kurzfristig handeln. Wie Weihnachten und Ostern, kommen Frühling und Herbst für viele von uns jedes Jahr recht unverhofft. Und so türmen sich nach einer spontanen Shopping-Tour durchs Pflanzencenter, schnell Berge von Plastiktöpfen und Plastiktüten. Mit diesen 7 Tipps, kannst du Plastik langfristig ganz vermeiden.

  1. Probier’s mit Slow Gardening: Neue Pflanzen kannst du aus Samen in Eierschalen / -kartons Zuhause vorziehen. Im Winter, wenn vielerorts Gehölze auf Stock gesetzt werden, kannst du dir Teile mitnehmen und sie in einer Vase wurzeln lassen.
  2. Nie wieder Erde in Plastik: Mit einem Kompost kannst du ziemlich leicht deine eigene, hochwertige Pflanzerde herstellen (hier geht’s zu meinem Blogbeitrag).
  3. Lass Plastiktöpfe im Gartencenter: Neue Pflanzen lassen sich in Zeitung einwickeln und in einer mitgebrachten Tragetasche nach Hause transportieren.
  4. Verzichte auf Unkrautvlies: Gängiges Unkrautvlies enthält Mikroplastik. Auf Grund des Sauerstoffmangels sterben zudem Bodenlebewesen ab, was langfristig auch deinen Pflanzen schadet. Besser sind Jutesäcke oder pflanzliche Bodendecker.
  5. Wähle Altbewährtes: Gartengeräte gibt es immer auch in „Old School“, ganz ohne Plastik (Terrakotta-Töpfe, Zinkkanne, Naturhaar-Besen etc.).
  6. Nutze vorhandene Ressourcen: Statt Rindenmulch zu kaufen, kannst du Holzhäcksel selbst herstellen. Rasenschnitt auf den Beeten fungiert als wertvoller Schutz vor Austrocknung und versorgt Pflanzen mit Stickstoff.
  7. Sei pingelig: Produkte wie Vogelfutter oder Bindedraht funktionieren auch genauso gut ohne Plastik – sei zukünftig ruhig pingelig und hinterfrage die Notwendigkeit von Plastik.

Wenn’s sich nicht vermeiden lässt: Plastik im Garten reduzieren

Wenn sich Plastik nicht vermeiden lässt, so kannst du mit diesen 3 Tipps zumindest die Menge des Kunststoffs im Garten reduzieren.

DIY-Gartendeko: eine alte Tonscherbe beschriftet
  1. Verzichte auf schwarze Pflanztöpfe: Schwarze Teile werden von Recyclinganlagen meist nicht erkannt und daher verbrannt. Recylclingfähige Kunststoffprodukte bestehen aus Polyethylen.
  2. Kaufe recycelte Produkte: Namenhafte Hersteller bieten bereits Gartengeräte in einer Kombination aus recyceltem Plastik und Holz zum Verkauf an.
  3. Reduziere die Menge neuer Produkte: Teile vorhandene Pflanzen, fülle Lücken im Beet mit Zwiebeln & Samen und nutze Kleinanzeigen für den Kauf neuer Pflanzen.

Wie im Garten, so wirkt Müll auch in der übrigen Natur verstörend. Um die weitere Ausbreitung von Plastik außerhalb unseres Gartenzauns zu verhindern, benötigen auch nachfolgende Generationen Anregungen, wie sich Plastik im Alltag vermeiden lässt.

Letzter Tipp: Um auf das Thema Müll stärker aufmerksam zu machen, kannst du dich bestehenden Müllsammelaktionen (z.B. von Green_Thosan) anschließen oder selbst organisieren. Das stärkt den Zusammenhalt und gibt allen das Gefühl, wirklich etwas bewirken zu können.

Deine erdhummel.

Tipps für den Bau eines tierfreundlichen Gartenteichs

Wenn ohne Wasser kein Leben möglich ist, dann gilt das auch in die entgegengesetzte Richtung: Dort wo Wasser ist, ist auch Leben. Kleingewässer mit einer Größe von 100 bis 1.000 m2 beherbergen mehr als 200 Pflanzenarten und über 1.000 verschiedene Tierarten (1). Wenn Pfützen und Tümpel im Sommer schon ausgetrocknet sind, kommen Vögel und Insekten zum Trinken an den Gartenteich. Mit seinem besonderen Kleinklima, wird der Garten binnen kurzer Zeit zum idealen Ort für Naturbeobachtungen.

Im folgenden Blogbeitrag erfährst du, weshalb der Standort eines Gartenteichs für sein ökologisches Gleichgewicht wichtig ist und was es beim Aufbau eines tierfreundlichen Teichs zu beachten gilt.

1. Der passende Standort

Ein Teich sollte an der tiefsten Geländestelle liegen, eben dort wo sich auch in der Natur am ehesten Wasser sammelt. Für die ideale Entwicklung der Pflanzen und Tiere ab dem zeitigen Frühjahr, wird eine Längenausdehnung nach Süd-Nordwest / Nordost empfohlen, sowie mindestens 6 Stunden Sonne pro TagSchatten in der Mittagszeit ist vor allem dann wichtig, wenn Fische angesiedelt werden sollen.

Ein Platz im Halbschatten ist ideal. Große Bäume beschatten den Teich stark und verursachen mit ihrem Herbstlaub einen zu hohen Nährstoffeintrag. Die unmittelbare Umgebung des Teichs sollte zudem nicht versiegelt sein, damit das Wasser bei Starkregen ungehindert über die Ufer treten und versickern kann.

2. Der Aufbau des Teichs

Teichzonen
Die verschiedenen Zonen eines Gartenteichs

Die Masse der biologischen Vielfalt in einem Teich hängt stark vom richtigen Aufbau ab. Erst durch unterschiedliche Wassertiefen entstehen verschiedene Lebensräume für unterschiedliche Tierarten.

Die Sumpfzone

Als Sumpfzone bezeichnet man den äußersten Bereich des Teichs. Hier baden Gartenvögel und hier trinken durstige Igel, Spitzmäuse oder Molche. Damit keines der Tiere Gefahr läuft zu ertrinken, sollte diese Zone flach auslaufen und maximal 10cm tief sein. Die Sumpfzone ist die biologisch aktivste Zone des Teichs mit der höchsten Artenvielfalt. Sie sollte mindestens 1 Meter breit sein bzw. 1/4 bis 1/3 der gesamten Teichfläche ausmachen. Steine, Bretter und Äste ermöglichen Gartentieren einen einfachen Ein- und Ausstieg. 

Die Flachwasserzone

An die Sumpfzone schließt sich die Flachwasserzone an. Mit einer Tiefe von 10 bis 30 Zentimeter macht diese Zone im besten Fall den größten Teil des Teichs aus. Pflanzen der Flachwasserzone brauchen einen „feuchten Fuß“. Auch während langanhaltender Trockenperioden müssen sie immer im Wasser stehen.

Die Tiefwasserzone

Fische und Amphibien benötigen eine entsprechende Wassertiefe, um auch bei strengem Frost überleben zu können. Die Tiefwasserzone sollte daher einen Durchmesser von einem Meter und eine Tiefe von 80 bis 100 Zentimeter haben. So wird sichergestellt, dass der Teich im Winter nicht bis zum Boden durchfriert und den Tieren noch genügend Platz zur Überwinterung bietet.

3. Die Herstellung des Teichs

Es gibt verschiedene Teich-Arten. Für einen kleinen Stadtgarten bieten sich kleine Teiche an. Du kannst sie aus einem Maurerbottich selbst herstellen oder einen Fertigteich im Baumarkt kaufen. Fertigteiche lassen sich leicht installieren, sind allerdings in der Anschaffung recht teuer. Gartenteiche aus Folie sind in Größe und Form flexibler und weniger kostenintensiv. Für die Herstellung eines Folienteichs, wie im Folgenden, benötigst du lediglich Teichvlies und schadstofffreie Teichfolie mit einer Stärke von einem Millimeter

Die Teichfläche markieren und ausheben

Bevor du mit dem Aushub beginnst, empfiehlt es sich die Umrisse mit einer Schnur zu markieren. Die Mulde des Teichs kannst du per Hand herstellen, bei größeren Teichen gelingt es mit einem Bagger schneller. Um ein gut funktionierendes Ökosystem zu garantieren und Austrocknungen zu verhindern, sollte der Teichrand überall gleich hoch sein.

Ein gezielter Überlauf bietet sich bei einem Standort an, der sich in der Nähe von bebauten Flächen wie Terrassen befindet. Wichtig: Damit ins Wasser gefallene Tiere wie Spitzmäuse selbständig aus dem Teich klettern können, sollten die äußeren Teichwände einen maximalen Neigungswinkel von 45° haben. 

Statt den Aushub kostenintensiv zu entsorgen, kannst du die Erde zur Modellierung der Gartenfläche nutzen. Die entfernte Grasnarbe einfach umgekehrt auf die neu zu gestaltende Fläche legen und den Aushub darauf verteilen. Zum Schluss die Erde gut festtreten und standortgerecht bepflanzen.

Den Teichboden vorbereiten

Vor dem Auslegen der Folie, muss die Teichmulde von Steinen, Wurzeln und scharfen Gegenständen befreit werden. Alternativ zum Vlies, kannst du zum Schutz der Teichfolie auch eine 5-10cm dicke Sandschicht aus Bau- oder Flusssand in der Teichmulde ausbringen.

Teichvlies Folienteich
Verlegen von Teichvlies für einen Folienteich

Die Teichfolie auslegen

Nun kann das Vlies verlegt bzw. direkt die Teichfolie verlegt werden. Während das Vlies glatt auf dem Boden aufliegen muss (bei Bedarf zuschneiden), darf die Teichfolie Falten schlagen. Die Falten ziehst du so gut es geht glatt. Der finale Zuschnitt von Vlies und Folie erfolgt erst nachdem der Teich mit Wasser gefüllt wurde. Indem du Steine auf dem Rand verteilst, verhinderst du das Abrutschen der Folien.

Den Teich mit Wasser füllen

Ob sich dein Leitungswasser für das Befüllen deines Teichs eignet, hängt vom Nitrat- und Phosphatgehalt deiner Region ab. Vielerorts ist das Wasser mit einem Nitratgehalt von bis zu 50mg viel zu reichhaltig. Richtwerte für die benötigte Wasserqualität findest du zum Beispiel bei Blauteich.

Sobald der Teich vollgelaufen ist und sich die Falten gelegt haben, darf er mit Wasser- und Sumpfpflanzen bepflanzt werden. Eine Pflanzung im späten Frühjahr hat den Vorteil, dass sich das Wasser bereits erwärmt hat. Im Herbst eingesetzte Pflanzen laufen manchmal Gefahr zu verfaulen, da die Anwachsphase kürzer ist. 

Ein tierfreundlicher Gartenteich verzichtet auf Teichtechnik. Hier halten Sauerstoffpflanzen das Wasser sauber und sorgen gleichzeitig für einen hohen Artenreichtum. Tipps zur richtigen Bepflanzung der verschiedenen Zonen gibt es in einem der nächsten Blogbeiträge.

Deine erdhummel.

(1) E. Körner (2021), Teich- und Bachbau, GAR09, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg

Ganz kinderleicht: In 5 Schritten ein Weidentipi bauen

Mit Garten-DIY-Projekten ist es ein wenig wie mit neuen Kochrezepten. Man entdeckt ein tolles neues Projekt und würde am liebsten sofort loslegen. Während man dann aber die Anleitung liest, stellt man fest, dass viele der Materialien entweder nicht in ausreichender Menge oder gar nicht vorhanden sind. Wenn dann für die Umsetzung noch viel Zeit und handwerkliches Geschick benötigt wird, stellt sich schnell die Unlust ein. Das Projekt Weidentipi bauen ist anders.

Obwohl ich handwerklich nicht allzu begabt bin, konnte ich es fast ohne Hilfe bauen. Außer Weidenruten bedarf es für die Herstellung eines Weidentipis auch nur sehr wenige Materialien. Es stimmt! Ein Weidentipi zu bauen ist kinderleicht und schnell gemacht. In meinem Blogbeitrag verrate ich dir, wie du in nur 5 Schritten ein Weidentipi baust. Lies doch mal rein!

Material- und Werkzeugliste

  • Stabile Weidenstangen der Silber- oder Salweide (10 – 15 Stück, ca. 3 m lang, 7cm dick)
  • Frische, geschnittene und biegsame Weidenruten
  • Handsäge
  • Gartenschere
  • Erdlochbohrer oder Spaten
  • Pflock
  • Seil (ca. 1 m lang)
  • Leiter
  • Hanfschnur oder Draht (ca. 5 m)

Weidenruten sind Abfallprodukte

Weidenruten bekommst du am besten im Frühjahr / Herbst, wenn Gärtnereien und Gemeinden den Pflegeschnitt vornehmen. Aus der Naur dürfen sie nicht entnommen werden, da die Weide unter Naturschutz steht.

Zeitaufwand und Zeitraum 

Der Bau eines Weidentipis nimmt ein bis zwei Tage in Anspruch, je nachdem wie blickdicht es sein soll.

Du kannst das Weidentipi von Frühjahr bis in den späten Herbst hinein bauen. Entscheidest du dich für das Frühjahr, sprich Mitte Februar bis Ende März, haben die frisch gesetzten Weidenstangen ausreichend Zeit, um anzuwachsen und auszutreiben. Mit dem Anstieg der Temperaturen im Spätsommer, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Ruten nicht mehr anwachsen. Dein Tipi wird dann ein sogenanntes Totholztipi.

5 Schritte für dein Tipi-Glück

Wand flechten mit Weidenruten
Einflechten der biegsamen Weidenruten
Löcher mit Handlochbohrer bohren
Löcher bohren mit Erdlochbohrer und Schnur

  1. Wähle einen schönen Platz von ca. 2 m Durchmesser aus und bereite die Fläche mit dem Rasenmäher vor.  In die Mitte des zukünftigen Tipis steckst du einen Pflock, an dem sich ein 1 m langes Seil befindet. Nun ziehst du mit Hilfe des Seils einen wunderschönen Kreis um den Pflock herum. Dieser Kreis bildet den Umriss des zukünftigen Tipis.
  1. Mit Hilfe des Lochbohreres bohrst du nun alle 40 cm ein ca. 40 cm tiefes Loch für die Weidenstangen. Aufgepasst: dort wo später der Eingang sein soll, dürfen es ruhig 70 cm Abstand sein.

  2. Sind die Ruten gesteckt, verknotest du sie oben mit Hilfe eines Drahtes oder einer Hanfschnur. Je besser die Weidenstangen miteinander verbunden sind, desto stabiler ist das Tipi am Ende. Findet der Bau im Frühjahr statt, solltest du (anders als ich) die Spitzen der Weiden abschneiden. Das regt ihren Austrieb an und sorgt für eine schnellere Begrünung. 

  3. Nun da das Gerüst steht, beginnst du mit dem Einflechten der biegsamen, dünneren Weidenruten. Dafür wird jeder Zweig immer abwechselnd unter und über die dicken Weidenruten gefädelt. Diese gewährleisten die Stabilität des Tipis und machen es gleichzeitig blickdicht und gemütlich. Es bietet sich an ein kleines Fenster einzubauen, damit die Luft im Tipi gut zirkulieren kann. Dafür sparst du einfach einen beliebig großen Bereich in der Wand aus.

  4. Später lassen sich die Wände mit Kletterpflanzen begrünen und verwandeln dein Totholztipi in ein lebendiges Tipi. Einen natürlicheren Look bekommt dein Weidentipi, wenn du im Frühjahr frische Weidenruten in die Außenwand steckst. Wichtig ist nur, dass die Ruten eigene Pflanzlöcher bekommen, die nach der Pflanzung gegossen werden können. Ein lebendiges Tipi braucht allerdings etwas Fürsorge. Es sollte im November oder Februar zurückgeschnitten und während längeren Trockenperioden manuell mit Wasser versorgt werden.

Die Vorteile eines Weidentipis

Lebendige Weidentipis sehen nicht nur wunderschön aus, sie bieten Bienen aber bereits im zeitigen Frühjahr unverzichtbare Nahrung.  Nicht umsonst sagt man ja „BienenWEIDE„. Ein Weidentipi lebt und verändert sich jedes Jahr aufs Neue. Genau wie ein Naturgarten.

Für Kinder stellt so ein Weidentipi ein Raum für viel Phantasie und Träume dar und ist ähnlich wie ein Baumhaus ein Ort, zu dem sie auch als Erwachsene in Gedanken immer wieder zurückkehren können.

Weidentipi mit Fenster
Bei meinem Tipi entsteht das Fenster im nächsten Frühjahr, wenn ich die Wand aus frischen Weidenruten flechte bzw. teilweise stecke.

Apropos Baumhaus. Wenn du einen geeigneten Baum und ausreichend Platz im Garten hast, empfehle ich dir die DIY-Anleitung von Max Karänke. In seinem dazugehörigen Blogbeitrag findest du neben anschaulichen Zeichnungen auch eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau eines hochwertigen Baumhauses.

Wenn du Lust hast, schick mir doch ein Foto von deinem Bauwerk oder zeig‘ es mir bei Instagram #freudeteilen. 

Deine erdhummel.

Sommerschnitt am Apfelbaum: So machst du es richtig

Wenn man als Gartenbesitzer etwas im Sinne der Nachhaltigkeit tun möchte, dann pflanzt man einen Apfelbaum! Tier und Mensch liefert ein Apfelbaum wichtige Nahrung und wenn aus dem eigenen Garten, legen seine Früchte auch keine langen Transportwege zurück. Kurzum: Sie sind gut für die Gesundheit und die Umwelt.

Damit ein Apfelbaum trägt und seine Früchte auch ohne eine 10 Meter lange Leiter erreichbar sind, braucht der Baum neben Nährstoffen auch Pflege. Diese Pflege umfasst einen Schnitt im Winter und einen Schnitt im Sommer.

Weshalb der Sommerschnitt so wichtig ist und wie du dabei am besten vorgehst, erfährst du im folgenden Blogbeitrag.

Was ist der Unterschied zwischen dem Sommer- und dem Winterschnitt?

Ziel des Winterschnitts ist es, den Baum durch größere Rückschnitte zu verjüngen und sein Wachstum anzuregen. Der Sommerschnitt hingegen soll beruhigend wirken, weshalb nur sanft zurückgeschnitten wird. Durch das Auslichten der Krone reduziert sich die Gefahr auf Pilzkrankheiten. Außerdem bekommen die Früchte mehr Licht und reifen besser. Positiver Nebeneffekt des Sommerschnitts: Der Baum steht noch im Saft und die Wunden heilen schneller.

Im Rahmen des Sommerschnitts kannst du auch gleich die Menge an Äpfeln etwas reduzieren. Insbesondere größere Apfelgruppen werden verkleinert, damit der Baum seine Kraft in die Ausbildung weniger schmackhafter Früchte stecken kann. Zudem besteht sonst die Gefahr, dass seine Zweige unter der schweren Last brechen.

Ein junger Apfelbaum nach dem Sommerschnitt

Wann ist der ideale Zeitraum für einen Sommerschnitt am Apfelbaum? 

Der Sommerschnitt erfolgt, wenn die Knospen an den Trieben des Apfelbaumes voll ausgebildet sind und kein weiteres Wachstum zu erwarten ist. Je nach Apfelsorte kann das zwischen Ende Juli und Ende August sein.  Da Rückschnitt für den Baum auch Stress bedeutet, solltest du einen Tag wählen, an dem es trocken und leicht bewölkt ist. 

Wie beschneide ich meinen Apfelbaum?

Bevor du die Schere ansetzt, überlege dir wie dein Baum zukünftig aussehen soll. Bewährt hat sich eine Krone mit einem Mitteltrieb und drei bis vier Nebenästen. Davon abzweigend finden sich dann die fruchttragenden Zweige.

Im Sommer entfernt man vor allem die jungen, nach oben wachsenden Triebe. Diese sogenannten Wasserschosse sind so zart, dass du sie abbrechen bzw. abreißen kannst (der sogenannte Sommerriss). Wenn du dich jetzt fragst, warum ausgerechnet diese Zweige entfernt werden, dann hilft dir das Wachstumsgesetz.  

Abspreizen der drei Leitäste am Apfelbaum

Zusätzlich zum Sommerschnitt, kann man eine Baumkrone auch mit Hilfe von Stöckern formieren. In der Zeichnung wurden die Nebenäste vom Mittelast abgespreizt. So wird die Krone breiter und wertvolles Sonnenlicht gelangt ungehindert an die Früchte. Die Zweige werden zu Fruchtästen an deren Knospen sich später die Äpfel bilden. Dank der flacheren Stellung setzen sie früher mehr Blütenknospen an. 

Wenn du diese wenigen Tipps beherzigst, stehen die Chancen gut, dass dein Apfelbaum gesund und vital bleibt und dich auch noch nach vielen Jahren mit leckeren Äpfeln beschenkt. 

Deine erdhummel.