Lange war der Boden für mich vor allem eins: Raum zum Pflanzen. Weder hatte ich ihn mal so richtig in die Hände genommen, noch die vielen Lebewesen beobachtet, die darin leben. Im Gegenteil, ich hatte ihn einfach links, äh unten liegen lassen.
Eine von vielen Möglichkeiten, den Boden näher kennenzulernen ist die Schlämmprobe. Sie erfordert etwas Geduld, ist aber in der Umsetzung umso einfacher. Hier kommt eine Kurzanleitung 1, für eine Schlämmprobe im Garten. Ganz einfach und ohne externes Bodenlabor durchführbar.
In 6 Schritten den eigenen Boden bestimmen
Wähle eine repräsentative Stelle in deinem Garten aus, über die du mehr erfahren möchtest. Je nachdem welcher Bodenbereich dich am meisten interessiert, kannst du flacher oder tiefer graben. Ich empfehle dir jedoch, Gräser und Wildkräuter vorab abzusammeln.
1. Schraubglas mit Boden befüllen
Wähle ein hohes, sauberes Schraubglas das sich noch gut verschließen lässt. Fülle dieses nun bis zur Hälfte mit Boden auf.
2. Schraubglas mit Wasser auffüllen
Nun füllst du das Glas komplett mit sauberem Wasser auf und schüttelst es für ein bis 2 Minuten kräftig. Ziel ist es, dass sich Boden und Wasser vollkommen vermengen und alles zu einer „braunen Pampe“ wird.
3. Schraubglas verschließen und ruhen lassen
Damit sich der Boden wieder setzen kann, sollte das Glas mindestens 24 Stunden auf einem ebenen, festen Untergrund ruhen.
Glas mit Boden befüllenGlas mit Wasser auffüllen und schüttelnNach 24h sind die einzelnen Schichten zu erkennen
4. Sinkgeschwindigkeit beobachten
Die sogenannte Sinkgeschwindigkeit des Bodens („Gesetz von Stokes„) wird dir bereits erste Hinweise auf deine Boden geben. Steine sinken sofort ab, gefolgt von Sand und Grob- und Mittelschluff. Da Ton und Feinschluff aber länger benötigen um abzusinken, musst du dich ein wenig gedulden.
5. Bodenschichten ausmessen
Jetzt wird’s spannend! Mit einem Stift markierst du nun die sichtbaren Schichten. Gemäß der Sinkgeschwindgkeit liegt unten der Sand, darüber der Schluff und ganz oben der Ton. Nimm dir ein Lineal und miss die Gesamthöhe vom Glas aus, sowie die jeweiligen Höhen der einzelnen Schichten. Danach setzt du alles ins Verhältnis.
Körnungsdreieck zur Bestimmung der Bodenart (verändert nach STAHR et al. 2012)
Beispiel:
Gesamthöhe Glas = 8,5 cm
Höhe Sand = 3,2 cm
%-Anteil Sand = 37,6%
6. Körnungsdreieck anwenden
Nun gilt es, die erfassten Mengenanteile von Sand, Schluff und Ton in das Körnungsdreieck 2 einzutragen. Das Ergebnis liefert dir dann deine persönliche Bodenart.
Dafür trägst du deine Berechnungen mit Hilfe der gestrichelten Linien in das Körnungsdreieck ein. Dort wo sich die drei Linien treffen, befindet sich die Beschreibung für deinen Boden.
Da die drei Hauptbodenarten nur sehr selten in Reinform vorkommen, wirst du mit ziemlich großer Sicherheit ein Bodenartgemisch haben.
Sinnvoll wäre, wenn du deine Gartentätigkeiten zukünftig gemäß der ermittelten Bodenart planst. So kann es bei lehmigem Boden Sinn machen, etwas Sand ins Pflanzloch zu geben oder Pflanzen zu wählen, die sich auf diesem Boden gut etablieren können.
Deine erdhummel.
Quelle:
1 Bodenart-Bestimmung nach Volker Croy, Permakulturkurs „Wasser, unser Leben und unsere Verantwortung, Maitreya Spanien, November 2023
2 https://www.natur-erforschen.net/unterrichtsprojekte/waldboden/bodenart.html, 11.11.2023, 19:00, Tagolsheim, Frankreich
Ein Baum ist untrennbar mit seiner Umgebung und den darin lebenden Organismen verbunden. Er ist der Wächter des Bodens und Lebensspender für Insekten, Vögel und Kleinstlebewesen. Im Frühling locken Bäume Insekten in den Garten, die unsere Obstgehölze bestäuben. Und im Sommer, wenn die Sonne ohne Pause scheint, spenden sie uns und unseren Pflanzen kühlen Schatten. Heimische Bäume sind besonders wertvoll, weil sie Tieren die idealen Voraussetzungen zum Nisten und Verstecken bieten.
Im folgenden Blogbeitrag findest du zehn gute Gründe, weshalb ein Baum einfach in jeden Garten gehört. Da nicht jeder von uns unendlich viel Platz hat, teile ich meine liebsten heimischen Baumarten mit dir, von denen bestimmt auch einer in deinen Garten passt.
10 gute Gründe für einen Baum im eigenen Garten
Lärmminderung
Als natürlicher Schallschutz reduzieren Bäume Verkehrslärm und fungieren so als Grüne Wand. Da der Lärm durch Verkehr stetig zunimmt, profitieren insbesondere Vorgärten vom Schutz der Baumkronen.
Der Walnussbaum verleiht der Gartenecke eine besondere Atmosphäre
Privatsphäre
Wer sitzt schon gern auf dem Präsentierteller? Ein Garten wird erst dann so richtig gemütlich, wenn man das Gefühl hat darin „zu verschwinden“. Die belaubte Krone von Bäumen bietet Schutz vor neugierigen Blicken, egal ob aus dem Dachfenster unseres Nachbarn oder vom Balkon gegenüber.
Ästhetik
Mit einem Hausbaum bekommt ein Garten seinen wahren Charakter. Er sorgt für eine natürliche Atmosphäre, welche die Schönheit des Gartens erst richtig zur Geltung bringt. Seine Blätter und Blüten zeigen den Verlauf der vier Jahreszeiten an und bringen eine einzigartige Spannung in den Garten.
Lebensraum
Insbesondere heimische Bäume ziehen Gartentiere magisch an. Vögel bauen ihre Nester in den Zweigen und Insekten finden in der Rinde wichtigen Unterschlupf. Viele Vögel müssen auf ihren Flügen immer mal wieder zwischenlanden. Aus diesem Grund ist ein grünes Band aus Hecken und Bäumen für sie besonders wichtig.
Nahrungslieferant
Für Tiere stellen Bäume eine sehr wichtige Futterquelle dar. Die Blüten von Obstbäumen z.B. bieten Wildbienen schon im zeitigen Frühjahr Pollen und Nektar und ermöglichen ihnen so erst den Start in den nächsten Lebenszyklus. Aber auch wir Menschen können viele Produkte aus der Natur zur Selbstversorgung nutzen. So lässt sich aus den Früchten des Weissdorns leckere Marmelade kochen.
Auch als Straßenbaum ist die Mehlbeere Schadstofffilter, Nahrungslieferant und Schattenspender in einem.
Schadstofffilter
Die Baumkrone von Laubbäumen wirkt wie ein Filter für Luftverunreinigungen. Der Baum nimmt Gifte wie Schwefeldioxid oder Benzol aus der Luft auf und reinigt sie. Laut Nature First kann ein einzelner Straßenbaum bis zu 75% der Feinstaubemissionen aus seiner direkten Umgebung filtern.
Erosionsschutz
Mit Hilfe ihrer Wurzeln schützen Bäume den Boden vor Erosion, also der Abtragung der Bodenschichten durch Wasser und Wind. Dadurch wird der Verlust von Humus und Pflanzennährstoffen vermieden und die Gesundheit des Bodens aufrecht erhalten.
Wasserspeicher
Dank der Bodenkapillare sind Bäume in der Lage, Bodenwasser weit über die eigene Wurzeltiefe hinaus aufzunehmen und dieses in den lebendigen Wasserkreislauf zurückzuführen (zu meinem Blogbeitrag). Statt den Garten künstlich von oben zu bewässern, ist es sinnvoller das Grundwasser über Baumwurzeln festzuhalten und so anderen Pflanzen zur Verfügung zu stellen.
Schattenspender
Mit ihrer Krone spenden Bäume wertvollen Schatten und schützen uns und unseren Garten vor extremer Sonneneinstrahlung. Die Flächen unter der Krone werden vor Austrocknung geschützt und überstehen auch Mittagsstunden besser. Indem sie über ihre Blätter Wasser verdunsten kühlen Bäume ihre Umgebung ab. Laut einer Studie der Fachzeitschrift Nature Communications, kann eine belaubte Fläche im Schnitt 10 Grad kühler sein als eine versiegelte Fläche.
Psyche
Hast du schon mal einen Baum umarmt oder liebevoll seine Rinde berührt? Beim sogenannten #treehugging lässt sich die Seele eines Baumes ganz deutlich spüren. Die Anwesenheit von Bäumen und Natur im Allgemeinen kann sich positiv auf die mentale Gesundheit auswirken und Stress reduzieren. Ein Baum im Garten zu haben, ist also das beste Mittel gegen #mondayblues
Heimische Baumarten für den Garten
Die folgenden heimischen Bäume sind nach ihrer Größe sortiert. Die Liste startet mit meinen Lieblingsbäumen für größere Gärten und schließt mit Vorschlägen, die auch in einen kleinen Garten passen.
Walnuss (Juglans reiga)
Die Schmalblättrige Esche Fraxinus angustifolia ist in Südeuropa heimisch und wird bei uns gern als Klimabaum gepflanzt.
Wuchshöhe 25 bis 30 m; Langsam wachsender Baum für mittelgroße Gärten. Als Pfahlwurzler dringt er auch in tiefe Bodenschichten ein und versorgt sich so mit ausreichend Wasser.
Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)
Wuchshöhe 25 bis 40 m; Wie die Walnuss gehört die Esche zu den großen Gartenbäumen. Dank der lichten Krone ist die Unterpflanzung mit Stauden sehr gut möglich.
Vogelkirsche (Prunus avium)
Wuchshöhe ca. 20 m; Als Mutter aller Süßkirschen blüht sie im Frühling herrlich weiß und trägt im Sommer kleine leckere Kirschen.
Elsbeere (Sorbus torminalis)
Wuchshöhe 15 bis 25 m; Im Frühling blüht er weiß, im Herbst trägt er kleine, essbare Früchte. Im Sommer sind die Blätter unterseitig matt graugrün gefärbt, im Herbst färben sie sich gelborange bis rotbraun.
Säulen-Hainbuche Carpinus betulus ‚Fastigiata‘
Säulen Hainbuche (Carpinus betulus ‘Fastigiata’)
Wuchshöhe ca. 18 m; Langsam wachsender Bau mit leuchtend gelben Blättern im Herbst. Diese schmale Form der Hainbuche eignet sich wundbar für schwierige Gartenecken.
Feldahorn (Acer campestre)
Wuchshöhe 15 bis 20 m; Der Feldahorn kommt mit Hitze, Trockenheit und Winden gut zurecht und ist somit ein idealer Klimabaum.
Traubenkirsche (Prunus padus)
Wuchshöhe ca. 15 m; Sehr blühfreudiger Baum, der feuchte Ecken im Garten bevorzugt. Die Traubenkrische gedeiht auf Kies-, Sand-, Lehm- und Tonböden.
Kornelkirsche (Cornus mas)
Wuchshöhe ca. 15 m; Mit seinem bunten Laub und leckeren Früchten verzaubert dieser Baum im Herbst jeden Garten. Er gedeiht auf trockenen, kalkhaltigen Böden und steht gern geschützt.
Sal-Weide Salix caprea
Sal-Weide (Salix caprea)
Wuchshöhe ca. 10 m; Die Sal-Weide ist ein sehr schnellwüchsiger Großstrauch oder Baum, der auf Schutthalden, Brachflächen und Rohböden wächst. Ab April trägt die Sal-Weide kleine Kätzchen, die mit ihrem Honigduft unzählige Insekten anlocken.
Speierling (Sorbus domestica)
Wuchshöhe ca. 8 m; Die Kornelkirsche blüht bereits ab Ende April wunderschön gelb und liefert im Herbst zuckersüße Steinfrüchte.
Weißdorn (Crataegus spp.)
Wuchshöhe ca. 7 m; Je nach Sorte trägt der Weißdorn zauberhafte weiße bis rosafarbene Blüten. Dank seiner Dornen bietet er Gartenvögeln idealen Schutz vor Fressfeinen. Seine knallroten Früchte eignen sich übrigens auch wunderbar zum Dekorieren.
Der passende Baum ist nicht dabei? Schreib mir gerne und ich finde für dich die passende Alternative.
Keinen Platz für einen Baum? So kannst du andere Bäume unterstützen.
Auf der Wissenseite von Galileo findest du viele kleine nützliche Tipps, wie du ganz nebenbei in deinem Alltag Bäume retten kannst.
Einen Baum zu pflanzen ist eine Erinnerung daran, dass jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch einen einzigartigen Platz in unserem Ökosystem hat. Wenn wir dieses natürliche Gleichgewicht auch im Garten bewahren, wirkt sich das positiv auf uns und unsere Mitmenschen aus.
Ein Gartenteich ohne Pflanzen, ist wie ein Gemälde ohne Farben. Es scheint alles da zu sein, aber die natürliche Schönheit fehlt.
Teichpflanzen übernehmen wichtige Regulierungsaufgaben im Gartenteich und bieten zahlreichen, zum Teil stark gefährdeten Tieren und anderen Pflanzen wichtigen Lebensraum. Dadurch fördern sie Biodiversität, sowohl im Teich als auch im Garten. In diesem Blogbeitrag verrate ich dir meine Top 3 Lieblingspflanzen für die unterschiedlichen Zonen eines Gartenteichs. Bei der Auswahl habe ich auf mich heimische Pflanzen beschränkt, die mit unseren klimatischen Bedingungen besser zurecht kommen und für heimische Tiere besonders wertvoll sind.
Die Bedeutung von Teichpflanzen im Ökosystem Gartenteich
Für die natürliche Balance eines Gartenteichs sind Teichpflanzen unerlässlich. Als Licht- und Nahrungskonkurrenten von Algen, entziehen sie dem Wasser Nährstoffe und beugen so einer Eutrophierung vor.
Teichpflanzen erhöhen die Sauerstoffkonzentration im Teichwasser und stabilisieren somit das Leben im Teich. Gleichzeitig verhindern Schwimmblattpflanzen wie Seerosen eine zu starke Wassererwärmung.
In Teichpflanzen finden Gartentiere sowohl Schutz und Lebensraum, als auch wichtige Nahrung. Frösche ernähren sich von Mücken und deren Larven und unterstützen so das Gleichgewicht in den jeweiligen Biotopen. Molche und Kröten sind Fressfeinde lästiger Nacktschnecken, Gartentiere auf die viele von uns gerne verzichten würden. Teichpflanzen sind somit nicht nur essentiell für die Wasserqualität des Gartenteichs. Durch ihre Multifunktionalität locken sie verschiedene Nützlinge an, die auch außerhalb des Gartenteichs für ein stabiles Ökosystem sorgen. Eine echte Win-Win-Situation!
Die Wahl der richtigen Teichpflanzen pro Teichzone
Bei der Wahl der Pflanzen ist es wichtig, die Größe des Teichs im Hinterkopf zu behalten. Während die Uferzone üppig bepflanzt werden kann, beschränkt sich die Anzahl der Sumpf- und Wasserpflanzen auf wenige Exemplare. Andernfalls wuchert der Gartenteich schnell zu und verlandet auf Dauer.
Heimische Pflanzen bevorzugen
Die meisten unserer heimischen Teichpflanzen sind winterhart. Mit ihren unterschiedlichen Blühzeiten machen sie den Teich von Frühjahr bis Herbst zu einer Augenweide und bieten heimischen Tieren wertvolle Nahrung.
Der Teichrand
Die Pflanzen der äußersten Teichzone mögen leicht feuchten Boden, benötigen das Wasser aber nicht direkt. In freier Natur sieht man diese Pflanzen z.B. auf feuchten Wiesen.
Schwertlilie ‘Iris sibirica’ (ideal für Einzelstellung)
Trollblume ’Trollius europaeus’ (stark gefährdet)
Mädesüß ‘Filipendula ulmaria’ (stattlicher Wuchs)
Die Sumpfzone
Blutweiderich
Die Sumpfzone ist der Teichbereich, der sich am schnellsten erwärmt und so für wärmeliebende Tiere wie Frösche (Kaltblüter) besonders wertvoll ist. Die Pflanzen dieser Teichzone müssen zumindest zeitweise mit ihren Wurzeln und untersten Sprossteilen im Wasser stehen.
Die Flachwasserzone ist die zweittiefste Stelle im Teich. In den Pflanzen dieser Zone finden Fische Versteck- und Laichmöglichkeiten.
Maximal 50 cm Wassertiefe:
Wasserfeder (wintergrün)
Schmalblättriger Rohrkolben (bildet Ausläufer)
Pfeilkraut (Nutzpflanze)
Die Tiefwasserzone
Die Pflanzen der Tiefwasserzone sind allesamt Unterwasserpflanzen. Sie sind für die Gesundheit des Teichs besonders wertvoll, da sie das Wasser über ihre Photosynthese mit wertvollem Sauerstoff anreichern. Im Winter, wenn der Teich zugefroren ist, sind immergrüne Tiefwasserpflanzen dennoch aktiv und sichern mit ihrem Sauerstoff das Überleben von Fischen.
Weiße Seerose, ‚Nymphaea alba‚ (besonders für die Reinigung geeignet)
Krebsschere ’Stratiodes aloides’ (geschützte Art, dient Libellen zur Eiablage)
Tipps zur Pflanzung
Gepflanzt werden kann ab dem späten Frühjahr, wenn das Wasser langsam wärmer wird und Pflanzen gute Startbedingungen haben. Es bietet sich an, zuerst die Pflanzen der Tiefwasserzone einzusetzen, da sich diese bei vollem Teich einfach schwerer pflanzen lassen. Außerdem sind diese Pflanzen nicht gerne außerhalb ihres natürlichen Lebensraums unterwegs.
Je nach Teichform können die Pflanzen entweder in den Bodengrund oder in mit Erde gefüllte Pflanzgefäße gesetzt werden. Als Pflanzerde eignet sich nährstoffarmer, lehmhaltiger Boden. Gartenerde ist für den Teich ungeeignet, da zu nährstoffreich.
Achte auf ein ausgewogenes Pflanzenverhältnis
Damit Unterwasserpflanzen ausreichend Licht bekommen, sollte 1/3 der Wasseroberfläche frei bleiben. Wasserlinse hat eine reinigende Wirkung. Durch regelmäßiges Abfischen hältst du sie in Schach.
Teichpflanzen zu pflanzen ist wie Tiere zu pflanzen. Mit der richtigen Auswahl ziehst du all die Tiere an, die deinen Teich erst zu dem machen was er sein sollte: ein in sich stabiles, buntes und einzigartiges Biotop.
Deine erdhummel.
Quelle: E. Körner (2021), Teich- und Bachbau, GAR09, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg
Ein gesunder Garten ist ein Ökosystem, in dem Pflanzen, Tiere und Menschen vernetzt sind und miteinander kooperieren. Sie alle leben in Wechselwirkung und sind in der Lage, mit Hilfe von Rückkopplungsmechanismen flexibel auf sich ändernde Umweltbedingungen zu reagieren.
Ein etablierter Naturgarten ist solch ein gesundes Ökosystem. Hier finden Tiere unter Bodendeckern Nahrung, in Hecken Zuflucht und in Bäumen Lebensraum. Bäume sind multifunktional und für das Leben auf der Erde unabdingbar.
Googelt man allerdings „Bäume im Garten“, wird die Suche automatisch um das Wort „fällen“ ergänzt.
In dem folgenden Blogbeitrag stelle ich wertvolle Argumente #probaum zusammen, damit wieder mehr Menschen Bäume „pflanzen“, auch im eigenen Garten.
Die Bedeutung von Bäumen im Klimawandel
Schon in der Schule haben wir gelernt, dass Bäume mittels Photosynthese schädliches Kohlendioxid (CO2) in den für ihr Wachstum benötigten Kohlenstoff (C) umwandeln und dabei Sauerstoff (O2) freisetzen. Durch diese Fähigkeit sind sie nicht nur in der Lage, die für uns wichtige Atemluft zu produzieren; sie filtern diese auch für uns. Wissenschaftler der ETH Zürich sind der Meinung, Bäume zu pflanzen habe das Potenzial, zwei Drittel der bislang von Menschen verursachten klimaschädlichen CO2-Emissionen aufzunehmen (Forschung & Lehre).
Als Klimaschützer spenden sie zudem wertvollen Schatten und kühlen aktiv die Umgebung ab. Ein ausgewachsener Laubbaum kann an einem heißen Sommertag bis zu 400 L Wasser verdunsten (Verbraucherschutz Bio). Parkanlagen und Wälder werden somit zum Zufluchtsort für Mensch und Tier.
Die Bedeutung von Bäumen für unser Grundwasser
Weltweit häufen sich Dürren und auch die Ausbreitung von Wüsten schreitet voran. Rund ein Drittel der weltweiten Landoberfläche zählen mittlerweile zu Wüstengebieten – „und jedes Jahr kommt ein Gebiet von der Größe Bayerns hinzu“ (ardAlpha). Während Trinkwasserbrunnen in Trockenregionen versiegen, sinken auch hierzulande die Grundwasserspiegel.
Bäume ziehen aus den Tiefen des Bodens Wasser und machen es nutzbar
Was die Wenigsten wissen: Bäume sind stehende Wassersäulen. Dank der Bodenkapillare sind sie in der Lage Bodenwasser weit über die eigene Wurzeltiefe hinaus aufzunehmen und dieses in den lebendigen Wasserkreislauf zurückführen.
Einen Teil des Wassers lagern Bäume zur Selbsterhaltung ein, einen anderen Teil verdunsten sie über ihre Blätter.
Die Verdunstung des Wassers führt zur Abkühlung der Luft und zur Bildung von Wolken. Sowohl an Rändern von Wüsten, als auch bei uns im Garten halten Baumwurzeln das Regenwasser fest und machen es für andere Lebewesen erreichbar (Kletterblatt).
Im Umkehrschluss bedeutet das: Dort wo wir Bäume fällen, sackt der Grundwasserspiegel ab. Ohne die manuelle Gabe von Wasser, sind Gärten ohne Bäume stark benachteiligt.
Noch besser als ein einzelner Baum, ist die Pflanzung mehrerer, verschiedener Baumarten im Verbund. Ein Waldgarten als Nachahmung des Ökosystems „Wald“ kann ein wertvolles Vorbild sein.
Die Bedeutung von Bäumen für unseren Gartenboden
Mit Hilfe ihrer Wurzeln lockern Bäume den Boden auf und befähigen ihn, wertvolles Regenwasser aufzunehmen. Gleichzeitig halten sie den Boden fest und schützen ihn vor Erosion. Im Sommer beschatten Bäume mit ihrer Krone den Boden schützen ihn vor direkter Sonneneinstrahlung und somit vor Austrocknung. Im Herbst reichert ihr Laub den Boden mit Nährstoffen. Bleibt das Laub über den Winter liegen, können Bodenlebewesen darin überwintern. Als Dank zersetzen diese dann im Frühling das Laub zu nährstoffreichen Humus und führen die Nährstoffe in das System zurück.
Keine Angst vor Bäumen
Trotz ihrer Bedeutung, pflanzen nur wenige Menschen Bäume im eigenen Garten. Meist halten zwei wesentliche Aspekte davon ab:
1. Die Angst, ein Baum könnte aufs Haus fallen
Dank ihres langsamen Wachstums sind Bäume in der Lage sich sehr gut an ändernde Umweltbedingungen anzupassen. Durch ihr Schwanken im Wind gelingt es ihnen bspw. starke Windgeschwindigkeiten auszugleichen ohne dabei abzubrechen oder abzuknicken.
2. Die Angst, ein großer Baum könnte zu viel beschatten
Die Sonne ist nie am gleichen Fleck, sondern wandert das ganze Jahr über. Selbst ein großer Laubbaum wird den Garten deshalb nie komplett beschatten. Stattdessen sorgt er für ein kühleres Kleinklima und schützt den Rasen bzw. andere Pflanzen vor dem Vertrocknen.
Obstbaumblüte im Garten
Nicht jeder Garten bietet Platz für einen großen Baum. Die folgenden heimischen Laubbäume, passen auch in kleine Gärten und bieten mit ihren Früchten wertvolles Futter, für Mensch und Tier.
Müll im Garten entsteht, wenn wir Dinge nicht mehr brauchen weil sie übrig, kaputt, nicht mehr passend oder modern sind. In einer Gesellschaft wie unserer, in der Konsum permanent gefördert wird, entsteht auch entsprechend viel Müll.
Insbesondere der zunehmende Verbrauch von Plastik stellt für unseren Planeten ein immer größeres Problem dar. Warum das so ist und mit welchen konkreten Handlungen du die Verwendung von Plastik auch im Garten reduzieren kannst, erfährst du in meinem folgenden Blogbeitrag.
Plastik und seine Konsequenzen
Plastik im Garten zu vermeiden ist gar nicht so leicht. Egal ob Pflanzen oder Gartenerde, alles steckt im allseits beliebten Kunststoff.
Laut NABU hat 2019 jeder von uns im Schnitt 76 kg Kunststoffabfälle produziert. Während die Industrie für insgesamt 0,9 Mio. Tonnen Abfälle verantwortlich war, galten wir Verbraucher mit 5,4 Mio. Tonnen als Hauptverursacher. Irgendwie logisch, denn insbesondere für die Herstellung von Leichtverpackungen eignet sich der Kunststoff hervorragend. Plastik ist leicht, bruchfest, formbar, elastisch, temperaturbeständig und kann ganz nach Wunsch gestaltet werden. Da er noch dazu billig ist und wenig Wert hat, findet man Plastik mittlerweile in den abgelegensten Ecken unseres Planeten. Ob in Form von Nahrungsmittelverpackungen in unseren heimischen Wäldern oder als PET-Flasche in den Weltmeeren. Und da Plastik noch dazu unglaublich langlebig ist, dauert es rund 450 Jahre bis es sich zersetzt (Statista). In Form von Mikroplastik verursacht es dann weiteren Schaden.
Der richtige Umgang mit Plastik
Eine umfunktionierte, alte Sackkarre
In irgendeiner Form hat vermutlich jeder von uns Plastik im Garten. Als festen Bestandteil unseres Lebens, nehmen wir Plastik manchmal nicht einmal mehr wahr. Es kann der ausgeblichene Plastikgriff unserer Gartengeräte sein, die praktische Plastikgießkanne oder einfach der schnöde Bindedraht, der zum Schutz von Pflanzen mit Plastik ummantelt ist.
Grundsätzlich gilt: Was da ist, sollte auch da bleiben – und zwar so lange es geht. Brauchbares in den Müll zu werfen, um es in einer Hauruckaktion zu ersetzen, verursacht unnötig Kosten und Müll. Selbst kaputte Produkte können durch „Upcycling“ oftmals eine neue Verwendung finden. So kannst du zum Beispiel alte Gummistiefel begrünen (Klassiker) oder aus kaputten Gartenschläuchen witzige Pflanztöpfe flechten (Ich hab’s ausprobiert, ziemlich cool Link)
Upcycling stellt jedoch nur eine Zwischenlösung dar. Da der Hauptbestandteil von Kunststoffprodukten Erdöl ist, verrotten Plastikprodukte nicht und müssen am Ende ihrer Lebenszyklen immer fachgerecht entsorgt werden.
Oberstes Ziel: Plastik im Garten vermeiden
Das meiste Plastik fällt vor allem dort an, wo wir kurzfristig handeln. Wie Weihnachten und Ostern, kommen Frühling und Herbst für viele von uns jedes Jahr recht unverhofft. Und so türmen sich nach einer spontanen Shopping-Tour durchs Pflanzencenter, schnell Berge von Plastiktöpfen und Plastiktüten. Mit diesen 7 Tipps, kannst du Plastik langfristig ganz vermeiden.
Probier’s mit Slow Gardening: Neue Pflanzen kannst du aus Samen in Eierschalen / -kartons Zuhause vorziehen. Im Winter, wenn vielerorts Gehölze auf Stock gesetzt werden, kannst du dir Teile mitnehmen und sie in einer Vase wurzeln lassen.
Nie wieder Erde in Plastik: Mit einem Kompost kannst du ziemlich leicht deine eigene, hochwertige Pflanzerde herstellen (hier geht’s zu meinem Blogbeitrag).
Lass Plastiktöpfe im Gartencenter: Neue Pflanzen lassen sich in Zeitung einwickeln und in einer mitgebrachten Tragetasche nach Hause transportieren.
Verzichte auf Unkrautvlies: Gängiges Unkrautvlies enthält Mikroplastik. Auf Grund des Sauerstoffmangels sterben zudem Bodenlebewesen ab, was langfristig auch deinen Pflanzen schadet. Besser sind Jutesäcke oder pflanzliche Bodendecker.
Wähle Altbewährtes: Gartengeräte gibt es immer auch in „Old School“, ganz ohne Plastik (Terrakotta-Töpfe, Zinkkanne, Naturhaar-Besen etc.).
Nutze vorhandene Ressourcen: Statt Rindenmulch zu kaufen, kannst du Holzhäcksel selbst herstellen. Rasenschnitt auf den Beeten fungiert als wertvoller Schutz vor Austrocknung und versorgt Pflanzen mit Stickstoff.
Sei pingelig: Produkte wie Vogelfutter oder Bindedraht funktionieren auch genauso gut ohne Plastik – sei zukünftig ruhig pingelig und hinterfrage die Notwendigkeit von Plastik.
Wenn’s sich nicht vermeiden lässt: Plastik im Garten reduzieren
Wenn sich Plastik nicht vermeiden lässt, so kannst du mit diesen 3 Tipps zumindest die Menge des Kunststoffs im Garten reduzieren.
DIY-Gartendeko: eine alte Tonscherbe beschriftet
Verzichte auf schwarze Pflanztöpfe: Schwarze Teile werden von Recyclinganlagen meist nicht erkannt und daher verbrannt. Recylclingfähige Kunststoffprodukte bestehen aus Polyethylen.
Kaufe recycelte Produkte: Namenhafte Hersteller bieten bereits Gartengeräte in einer Kombination aus recyceltem Plastik und Holz zum Verkauf an.
Reduziere die Menge neuer Produkte: Teile vorhandene Pflanzen, fülle Lücken im Beet mit Zwiebeln & Samen und nutze Kleinanzeigen für den Kauf neuer Pflanzen.
Wie im Garten, so wirkt Müll auch in der übrigen Natur verstörend. Um die weitere Ausbreitung von Plastik außerhalb unseres Gartenzauns zu verhindern, benötigen auch nachfolgende Generationen Anregungen, wie sich Plastik im Alltag vermeiden lässt.
Letzter Tipp: Um auf das Thema Müll stärker aufmerksam zu machen, kannst du dich bestehenden Müllsammelaktionen (z.B. von Green_Thosan) anschließen oder selbst organisieren. Das stärkt den Zusammenhalt und gibt allen das Gefühl, wirklich etwas bewirken zu können.
Wenn ohne Wasser kein Leben möglich ist, dann gilt das auch in die entgegengesetzte Richtung: Dort wo Wasser ist, ist auch Leben. Kleingewässer mit einer Größe von 100 bis 1.000 m2 beherbergen mehr als 200 Pflanzenarten und über 1.000 verschiedene Tierarten (1). Wenn Pfützen und Tümpel im Sommer schon ausgetrocknet sind, kommen Vögel und Insekten zum Trinken an den Gartenteich. Mit seinem besonderen Kleinklima, wird der Garten binnen kurzer Zeit zum idealen Ort für Naturbeobachtungen.
Im folgenden Blogbeitrag erfährst du, weshalb der Standort eines Gartenteichs für sein ökologisches Gleichgewicht wichtig ist und was es beim Aufbau eines tierfreundlichen Teichs zu beachten gilt.
1. Der passende Standort
Ein Teich sollte an der tiefsten Geländestelle liegen, eben dort wo sich auch in der Natur am ehesten Wasser sammelt. Für die ideale Entwicklung der Pflanzen und Tiere ab dem zeitigen Frühjahr, wird eine Längenausdehnung nach Süd-Nordwest / Nordost empfohlen, sowie mindestens 6 Stunden Sonne pro Tag. Schatten in der Mittagszeit ist vor allem dann wichtig, wenn Fische angesiedelt werden sollen.
Ein Platz im Halbschatten ist ideal. Große Bäume beschatten den Teich stark und verursachen mit ihrem Herbstlaub einen zu hohen Nährstoffeintrag. Die unmittelbare Umgebung des Teichs sollte zudem nicht versiegelt sein, damit das Wasser bei Starkregen ungehindert über die Ufer treten und versickern kann.
2. Der Aufbau des Teichs
Die verschiedenen Zonen eines Gartenteichs
Die Masse der biologischen Vielfalt in einem Teich hängt stark vom richtigen Aufbau ab. Erst durch unterschiedliche Wassertiefen entstehen verschiedene Lebensräume für unterschiedliche Tierarten.
Die Sumpfzone
Als Sumpfzone bezeichnet man den äußersten Bereich des Teichs. Hier baden Gartenvögel und hier trinken durstige Igel, Spitzmäuse oder Molche. Damit keines der Tiere Gefahr läuft zu ertrinken, sollte diese Zone flach auslaufen und maximal 10cm tief sein. Die Sumpfzone ist die biologisch aktivste Zone des Teichs mit der höchsten Artenvielfalt. Sie sollte mindestens 1 Meter breit sein bzw. 1/4 bis 1/3 der gesamten Teichfläche ausmachen. Steine, Bretter und Äste ermöglichen Gartentieren einen einfachen Ein- und Ausstieg.
Die Flachwasserzone
An die Sumpfzone schließt sich die Flachwasserzone an. Mit einer Tiefe von 10 bis 30 Zentimeter macht diese Zone im besten Fall den größten Teil des Teichs aus. Pflanzen der Flachwasserzone brauchen einen „feuchten Fuß“. Auch während langanhaltender Trockenperioden müssen sie immer im Wasser stehen.
Die Tiefwasserzone
Fische und Amphibien benötigen eine entsprechende Wassertiefe, um auch bei strengem Frost überleben zu können. Die Tiefwasserzone sollte daher einen Durchmesser von einem Meter und eine Tiefe von 80 bis 100 Zentimeter haben. So wird sichergestellt, dass der Teich im Winter nicht bis zum Boden durchfriert und den Tieren noch genügend Platz zur Überwinterung bietet.
3. Die Herstellung des Teichs
Es gibt verschiedene Teich-Arten. Für einen kleinen Stadtgarten bieten sich kleine Teiche an. Du kannst sie aus einem Maurerbottich selbst herstellen oder einen Fertigteich im Baumarkt kaufen. Fertigteiche lassen sich leicht installieren, sind allerdings in der Anschaffung recht teuer. Gartenteiche aus Folie sind in Größe und Form flexibler und weniger kostenintensiv. Für die Herstellung eines Folienteichs, wie im Folgenden, benötigst du lediglich Teichvlies und schadstofffreie Teichfolie mit einer Stärke von einem Millimeter.
Die Teichfläche markieren und ausheben
Bevor du mit dem Aushub beginnst, empfiehlt es sich die Umrisse mit einer Schnur zu markieren. Die Mulde des Teichs kannst du per Hand herstellen, bei größeren Teichen gelingt es mit einem Bagger schneller. Um ein gut funktionierendes Ökosystem zu garantieren und Austrocknungen zu verhindern, sollte der Teichrand überall gleich hoch sein.
Ein gezielter Überlauf bietet sich bei einem Standort an, der sich in der Nähe von bebauten Flächen wie Terrassen befindet. Wichtig: Damit ins Wasser gefallene Tiere wie Spitzmäuse selbständig aus dem Teich klettern können, sollten die äußeren Teichwände einen maximalen Neigungswinkel von 45° haben.
Statt den Aushub kostenintensiv zu entsorgen, kannst du die Erde zur Modellierung der Gartenfläche nutzen. Die entfernte Grasnarbe einfach umgekehrt auf die neu zu gestaltende Fläche legen und den Aushub darauf verteilen. Zum Schluss die Erde gut festtreten und standortgerecht bepflanzen.
Den Teichboden vorbereiten
Vor dem Auslegen der Folie, muss die Teichmulde von Steinen, Wurzeln und scharfen Gegenständen befreit werden. Alternativ zum Vlies, kannst du zum Schutz der Teichfolie auch eine 5-10cm dicke Sandschicht aus Bau- oder Flusssand in der Teichmulde ausbringen.
Verlegen von Teichvlies für einen Folienteich
Die Teichfolie auslegen
Nun kann das Vlies verlegt bzw. direkt die Teichfolie verlegt werden. Während das Vlies glatt auf dem Boden aufliegen muss (bei Bedarf zuschneiden), darf die Teichfolie Falten schlagen. Die Falten ziehst du so gut es geht glatt. Der finale Zuschnitt von Vlies und Folie erfolgt erst nachdem der Teich mit Wasser gefüllt wurde. Indem du Steine auf dem Rand verteilst, verhinderst du das Abrutschen der Folien.
Den Teich mit Wasser füllen
Ob sich dein Leitungswasser für das Befüllen deines Teichs eignet, hängt vom Nitrat- und Phosphatgehalt deiner Region ab. Vielerorts ist das Wasser mit einem Nitratgehalt von bis zu 50mg viel zu reichhaltig. Richtwerte für die benötigte Wasserqualität findest du zum Beispiel bei Blauteich.
Sobald der Teich vollgelaufen ist und sich die Falten gelegt haben, darf er mit Wasser- und Sumpfpflanzen bepflanzt werden. Eine Pflanzung im späten Frühjahr hat den Vorteil, dass sich das Wasser bereits erwärmt hat. Im Herbst eingesetzte Pflanzen laufen manchmal Gefahr zu verfaulen, da die Anwachsphase kürzer ist.
Ein tierfreundlicher Gartenteich verzichtet auf Teichtechnik. Hier halten Sauerstoffpflanzen das Wasser sauber und sorgen gleichzeitig für einen hohen Artenreichtum. Tipps zur richtigen Bepflanzung der verschiedenen Zonen gibt es in einem der nächsten Blogbeiträge.
Deine erdhummel.
(1) E. Körner (2021), Teich- und Bachbau, GAR09, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg
Mit Garten-DIY-Projekten ist es ein wenig wie mit neuen Kochrezepten. Man entdeckt ein tolles neues Projekt und würde am liebsten sofort loslegen. Während man dann aber die Anleitung liest, stellt man fest, dass viele der Materialien entweder nicht in ausreichender Menge oder gar nicht vorhanden sind. Wenn dann für die Umsetzung noch viel Zeit und handwerkliches Geschick benötigt wird, stellt sich schnell die Unlust ein. Das Projekt Weidentipibauen ist anders.
Obwohl ich handwerklich nicht allzu begabt bin, konnte ich es fast ohne Hilfe bauen. Außer Weidenruten bedarf es für die Herstellung eines Weidentipis auch nur sehr wenige Materialien. Es stimmt! Ein Weidentipi zu bauen ist kinderleicht und schnell gemacht. In meinem Blogbeitrag verrate ich dir, wie du in nur 5 Schritten ein Weidentipi baust. Lies doch mal rein!
Material- und Werkzeugliste
Stabile Weidenstangen der Silber- oder Salweide (10 – 15 Stück, ca. 3 m lang, 7cm dick)
Frische, geschnittene und biegsame Weidenruten
Handsäge
Gartenschere
Erdlochbohrer oder Spaten
Pflock
Seil (ca. 1 m lang)
Leiter
Hanfschnur oder Draht (ca. 5 m)
Weidenruten sind Abfallprodukte
Weidenruten bekommst du am besten im Frühjahr / Herbst, wenn Gärtnereien und Gemeinden den Pflegeschnitt vornehmen. Aus der Naur dürfen sie nicht entnommen werden, da die Weide unter Naturschutz steht.
Zeitaufwand und Zeitraum
Der Bau eines Weidentipis nimmt ein bis zwei Tage in Anspruch, je nachdem wie blickdicht es sein soll.
Du kannst das Weidentipi von Frühjahr bis in den späten Herbst hinein bauen. Entscheidest du dich für das Frühjahr, sprich Mitte Februar bis Ende März, haben die frisch gesetzten Weidenstangen ausreichend Zeit, um anzuwachsen und auszutreiben. Mit dem Anstieg der Temperaturen im Spätsommer, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Ruten nicht mehr anwachsen. Dein Tipi wird dann ein sogenanntes Totholztipi.
5 Schritte für dein Tipi-Glück
Einflechten der biegsamen Weidenruten
Löcher bohren mit Erdlochbohrer und Schnur
Wähle einen schönen Platz von ca. 2 m Durchmesser aus und bereite die Fläche mit dem Rasenmäher vor. In die Mitte des zukünftigen Tipis steckst du einen Pflock, an dem sich ein 1 m langes Seil befindet. Nun ziehst du mit Hilfe des Seils einen wunderschönen Kreis um den Pflock herum. Dieser Kreis bildet den Umriss des zukünftigen Tipis.
Mit Hilfe des Lochbohreres bohrst du nun alle 40 cm ein ca. 40 cm tiefes Loch für die Weidenstangen. Aufgepasst: dort wo später der Eingang sein soll, dürfen es ruhig 70 cm Abstand sein.
Sind die Ruten gesteckt, verknotest du sie oben mit Hilfe eines Drahtes oder einer Hanfschnur. Je besser die Weidenstangen miteinander verbunden sind, desto stabiler ist das Tipi am Ende. Findet der Bau im Frühjahr statt, solltest du (anders als ich) die Spitzen der Weiden abschneiden. Das regt ihren Austrieb an und sorgt für eine schnellere Begrünung.
Nun da das Gerüst steht, beginnst du mit dem Einflechten der biegsamen, dünneren Weidenruten. Dafür wird jeder Zweig immer abwechselnd unter und über die dicken Weidenruten gefädelt. Diese gewährleisten die Stabilität des Tipis und machen es gleichzeitig blickdicht und gemütlich. Es bietet sich an ein kleines Fenster einzubauen, damit die Luft im Tipi gut zirkulieren kann. Dafür sparst du einfach einen beliebig großen Bereich in der Wand aus.
Später lassen sich die Wände mit Kletterpflanzen begrünen und verwandeln dein Totholztipi in ein lebendiges Tipi. Einen natürlicheren Look bekommt dein Weidentipi, wenn du im Frühjahr frische Weidenruten in die Außenwand steckst. Wichtig ist nur, dass die Ruten eigene Pflanzlöcher bekommen, die nach der Pflanzung gegossen werden können. Ein lebendiges Tipi braucht allerdings etwas Fürsorge. Es sollte im November oder Februar zurückgeschnitten und während längeren Trockenperioden manuell mit Wasser versorgt werden.
Die Vorteile eines Weidentipis
Lebendige Weidentipis sehen nicht nur wunderschön aus, sie bieten Bienen aber bereits im zeitigen Frühjahr unverzichtbare Nahrung. Nicht umsonst sagt man ja „BienenWEIDE„. Ein Weidentipi lebt und verändert sich jedes Jahr aufs Neue. Genau wie ein Naturgarten.
Für Kinder stellt so ein Weidentipi ein Raum für viel Phantasie und Träume dar und ist ähnlich wie ein Baumhaus ein Ort, zu dem sie auch als Erwachsene in Gedanken immer wieder zurückkehren können.
Bei meinem Tipi entsteht das Fenster im nächsten Frühjahr, wenn ich die Wand aus frischen Weidenruten flechte bzw. teilweise stecke.
Apropos Baumhaus. Wenn du einen geeigneten Baum und ausreichend Platz im Garten hast, empfehle ich dir die DIY-Anleitung von Max Karänke. In seinem dazugehörigen Blogbeitrag findest du neben anschaulichen Zeichnungen auch eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau eines hochwertigen Baumhauses.
Wenn du Lust hast, schick mir doch ein Foto von deinem Bauwerk oder zeig‘ es mir bei Instagram #freudeteilen.
Wenn man als Gartenbesitzer etwas im Sinne der Nachhaltigkeit tun möchte, dann pflanzt man einen Apfelbaum! Tier und Mensch liefert ein Apfelbaum wichtige Nahrung und wenn aus dem eigenen Garten, legen seine Früchte auch keine langen Transportwege zurück. Kurzum: Sie sind gut für die Gesundheit und die Umwelt.
Damit ein Apfelbaum trägt und seine Früchte auch ohne eine 10 Meter lange Leiter erreichbar sind, braucht der Baum neben Nährstoffen auch Pflege. Diese Pflege umfasst einen Schnitt im Winter und einen Schnitt im Sommer.
Weshalb der Sommerschnitt so wichtig ist und wie du dabei am besten vorgehst, erfährst du im folgenden Blogbeitrag.
Was ist der Unterschied zwischen dem Sommer- und dem Winterschnitt?
Ziel des Winterschnitts ist es, den Baum durch größere Rückschnitte zu verjüngen und sein Wachstum anzuregen. Der Sommerschnitt hingegen soll beruhigend wirken, weshalb nur sanft zurückgeschnitten wird. Durch das Auslichten der Krone reduziert sich die Gefahr auf Pilzkrankheiten. Außerdem bekommen die Früchte mehr Licht und reifen besser. Positiver Nebeneffekt des Sommerschnitts: Der Baum steht noch im Saft und die Wunden heilen schneller.
Im Rahmen des Sommerschnitts kannst du auch gleich die Menge an Äpfeln etwas reduzieren. Insbesondere größere Apfelgruppen werden verkleinert, damit der Baum seine Kraft in die Ausbildung weniger schmackhafter Früchte stecken kann. Zudem besteht sonst die Gefahr, dass seine Zweige unter der schweren Last brechen.
Ein junger Apfelbaum nach dem Sommerschnitt
Wann ist der ideale Zeitraum für einen Sommerschnitt am Apfelbaum?
Der Sommerschnitt erfolgt, wenn die Knospen an den Trieben des Apfelbaumes voll ausgebildet sind und kein weiteres Wachstum zu erwarten ist. Je nach Apfelsorte kann das zwischen Ende Juli und Ende August sein. Da Rückschnitt für den Baum auch Stress bedeutet, solltest du einen Tag wählen, an dem es trocken und leicht bewölkt ist.
Wie beschneide ich meinen Apfelbaum?
Bevor du die Schere ansetzt, überlege dir wie dein Baum zukünftig aussehen soll. Bewährt hat sich eine Krone mit einem Mitteltrieb und drei bis vier Nebenästen. Davon abzweigend finden sich dann die fruchttragenden Zweige.
Im Sommer entfernt man vor allem die jungen, nach oben wachsenden Triebe. Diese sogenannten Wasserschosse sind so zart, dass du sie abbrechen bzw. abreißen kannst (der sogenannte Sommerriss). Wenn du dich jetzt fragst, warum ausgerechnet diese Zweige entfernt werden, dann hilft dir das Wachstumsgesetz.
Zusätzlich zum Sommerschnitt, kann man eine Baumkrone auch mit Hilfe von Stöckern formieren. In der Zeichnung wurden die Nebenäste vom Mittelast abgespreizt. So wird die Krone breiter und wertvolles Sonnenlicht gelangt ungehindert an die Früchte. Die Zweige werden zu Fruchtästen an deren Knospen sich später die Äpfel bilden. Dank der flacheren Stellung setzen sie früher mehr Blütenknospen an.
Wenn du diese wenigen Tipps beherzigst, stehen die Chancen gut, dass dein Apfelbaum gesund und vital bleibt und dich auch noch nach vielen Jahren mit leckeren Äpfeln beschenkt.
Fassaden- und Dachbegrünungen, sowie die Flächenbegrünung von Wegen und Terrassen gewinnen nicht nur in Stadtgärten an Bedeutung. Auch Gartenbesitzer auf dem Land bekommen extreme Hitzeperioden zunehmend zu spüren. Verwunschene Bauerngärten sind großen Rasenflächen gewichen und romantische Wege aus Kopfsteinpflaster wurden vielerorts durch großzügige Einfahrten und Stellflächen ersetzt. Gerade im Sommer bilden diese Gartenbereiche Wärmeinseln, die sich tagsüber stark aufheizen und die gespeicherte Wärme bis spät in die Abendstunden an ihre Umgebung abgeben.
Dieses Phänomen kann umgangen werden, indem man bei der Anlage neuer Gartenflächen einige Punkte berücksichtigt. Mit ein paar Tricks, lassen sich auch die Temperaturen auf bereits existierenden Bereichen reduzieren. Wie, erfährst du im folgenden Blog.
Inhaltsverzeichnis
Neue Flächen im Garten anlegen
Flächenbegrünung bestehender – Der vertikale Garten – Der Dachgarten
1. Neue Flächen im Garten anlegen
Thymian eignet ich hervorragend zur Begrünung von Wegen
Anstatt neue Wege und Stellflächen komplett zu verfugen und zu versiegeln, können die vielen Zwischenräume für eine Flächenbegrünung genutzt werden. In den Bereichen von Wegen und Terrassen, kannst du die Fugen mit Samen oder Polsterpflanzen begrünen. Für schmale Fugen mit nur 2 cm Breite, gibt es spezielle Samenmischungen. Ich persönlich habe mich für trittfesten Thymian entschieden, da dieser trockenresistent und blühfreudig zugleich ist. Für die Randbereiche der Flächen kannst du auch aus einem größeren Sortiment an Polsterstauden wählen. Ansonsten sollte der Fugenabstand mindestens 3 cm betragen.
Durch die Begrünung der Fugen wird nicht nur die Temperatur der Steine und somit des gesamten Gartens reduziert. Das Konzept der Flächenbegrünung passt auch wunderbar in einen Naturgarten. Kleinstlebewesen können die versiegelten Flächen besser passieren und wertvolles Regenwasser fließt leichter ins Erdreich ab.
Spielflächen für Kinder oder selten genutzte Wege, können übrigens auch aus Mulch hergestellt werden. Mulch besteht aus Rasenschnittt oder Gehäckseltem und fällt in jedem Garten ab. Ein gemulchter Weg hat zwar nur eine bedingte Haltbarkeit und muss spätestens alle zwei Jahre neu aufgefüllt werden. Dafür ist seine Herstellung kostengünstig, einfach und ohne einen Fachmann möglich. Für PKW-Stellflächen sind Rasengittersteine eine sinnvolle Option. Das Wasser kann durch die offenen Bereiche versickern und die Herstellung der Fläche ist hinsichtlich Aufwand und Kosten überschaubar.
Die richtige Materialwahl
Bedenke, dass Beton und Stein Wärme länger speichern. Dunkle Materialien heizen sich schneller und stärker auf als helle. Holzterrassen sind pflegeintensiver, strahlen aber auch weniger Wärme ab. Holz ist zudem ein nachwachsender und somit nachhaltiger Rohstoff.
2. Flächenbegrünung bestehender Flächen
Der vertikale Garten
Fassadenbegrünung mit Blauregen in der Stadt Weinheim
Mit Hilfe von Kletterpflanzen lassen sich kahle Mauern, Zäune und Hauswände kostengünstig begrünen. Sie bieten Sicht-, Sonnen- und Windschutz, dämpfen Lärm und filtern die Luft. Außerdem bieten sie Tieren zusätzlichen Lebensraum und Nahrung. Man unterscheidet Kletterpflanzen in Selbstklimmer (Wurzelklimmer, Haftscheibenklimmer) und Gerüstkletterpflanzen (Schlinger, Blattranker, Sprossranker, Spreizklimmer).
Wie der Name schon verrät, benötigen Selbstklimmer keine Kletterhilfe. Da sie überall entlangranken, sind sie schwerer in Schach zu halten. Selbstklimmer wie Efeu und Wilder Wein klimmen gerne auf Beton und Putz, weil diese Untergründe rau sind und genügend Halt geben. Wichtig zu wissen: Selbstklimmer gewinnen über die Zeit an Gewicht und können mit ihren Wurzeln und Haftscheiben in bereits schadhaftem Mauerwerk größere Schäden verursachen. Im Zweifelsfall solltest du deshalb auf Gerüstkletterpflanzen ausweichen.
Gerüstkletterpflanzen benötigen zum Klettern Kletterhilfen aus Holz oder Draht. Da ihre Ausbreitung also auf bestimmte Flächen begrenzt werden, sind sie für bereits schadhafte Hauswände ungefährlich. Zu ihnen gehören z.B. Geißblatt, Schlingknöterich, Hopfen, Clematis, Kletterrosen (gerne ungefüllt) oder Winterjasmin. Um den richtigen Kletterer für deine Fläche zu finden, solltest du unbedingt auf seine Standortbedürfnisse achten.
Der Dachgarten
DIY-Projekt im erdhummel-Garten: extensive Dachbegrünung
Lust auf ein begrüntes Dach? Für DIY-Projekte eignet sich die sogenannte Extensivbegrünung von Dachflächen. Anders als die Intensivbegrünung, ist die Extensivbegrünung für kleine Flächen konzipiert und greift auf anspruchslose und niedrig wachsende Pflanzen zurück. Eine kurze und verständliche Anleitung habe ich auf der Webseite Hausjournal entdeckt. Für die Bepflanzung der Fläche eignen sich sukkulente Sedeum-Arten (Scharfer Mauerpfeffer, Dachwurz, Fetthenne), die auch längere Trockenzeiten überstehen. Pro Quadratmeter benötigst du zwischen 15 und 20 Pflanzen. Baufertige Dachbegrünungen kann man mittlerweile online kaufen.
Eine Auch wenn die benötigte Traglast wesentlich geringer ist als bei der Intensivbegrünung, kann auch hier ein Check vorab nicht schaden. Je größer und bedeutsamer die Fläche, desto eher muss sichergestellt werden, dass die Dachabdichtung nicht beeinträchtigt wird. In Frage kommen alle ebenen oder leicht geneigten Dächer von bspw. Garagen, Carports, Vordächer oder Mülltonnenummantelungen.
Wir haben letztes Jahr aus dem Vordach unserer Garage eine begrünte Mini-Landschaft gemacht. Nachdem wir die Fläche den Sommer über gut gewässert haben, gedeihen die Sukkulenten dieses Jahr prächtig. Trotz langanhaltender Hitzeperioden.
Vögel und Insekten besuchen das neu begrünte Garagendach täglich. Dank ihnen ist unser Garten wieder ein bisschen reicher, gesünder und… kühler geworden.
Deine erdhummel.
Quelle: E. Körner, R. Zaugg (2021), Flächenbegrünung, GAR11, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg
Im Gegensatz zu einem konventionell angelegten Beet, besticht ein Naturgartenbeet durch heimische Pflanzen. Stauden werden so kombiniert, dass das Beet von Frühling bis Herbst blüht und mit seinem Duft verschiedenste Insekten anlockt. Die Pflanzen darin schützen und unterstützen sich gegenseitig und benötigen wenig Pflege. Es wird genauso angelegt wie ein konventionelles Beet. Der Unterschied liegt vielmehr in der Wahl der Materialien und der anschließenden Beetpflege.
Ich verrate dir, wie du in 6 Schritten ein pflegeleichtes und insektenfreundliches Naturgartenbeet anlegst.
Finde den passenden Platz
Häufig findet man Blumenbeete vor Zäunen oder Hecken und am Rand von zentral gelegenen Rasenflächen. Das hat den Nachteil, dass viele der Pflanzen beschattet werden und dadurch auch schlechter gedeihen. Zudem sieht man diese Beete auch schlecht vom Fenster aus. Wie wäre es, wenn du dein Beet quer durch den Garten legst? Starre Formen werden aufgebrochen und dein Garten wirkt gleich viel wilder und verwunschener – eben wie Naturgarten. Für ausreichend Gestaltungsspielraum, sollte das Beet mindestens 1m breit sein. Da die meisten Stauden mindestens halbschattige Standorte bevorzugen, empfiehlt es sich das Beet an einem Platz anzulegen, an dem mindestens 5 Stunden pro Tag die Sonne scheint (halbschattig).
Stelle deine Lieblingspflanzen zusammen
Achte bei der Wahl der Pflanzen auf heimische, insektenfreundliche Stauden mit unterschiedlichen Blühzeiten. Diese Pflanzen sind Krankheiten gegenüber resistenter und bieten unterschiedlichen Insekten über einen längeren Zeitraum wichtigen Nektar und Pollen. Und dein Naturgarten? Er wird länger blühen und dank vielen Bestäubern gesünder und üppiger erscheinen als ein Garten mit Kirschlorbeerhecke und Rhododendronbeet.
Ein Tulpenbeet im Schaugarten des Hermannshofs in Weinheim
Die Auswahl in den Pflanzenmärkten ist groß: entscheide dich für Pflanzen aus maximal drei unterschiedlichen Blütenstandsformen (z.B. unverzweigt, verkürzt, tupfenartig). Dadurch entstehen natürliche Wiederholungen in deinem Beet, welche das Beet und deinen gesamten Garten weiter wirken lassen.
Ähnlich verhält es sich bei der Farbwahl. Gerade in kleineren Gärten erfreut sich das Auge an festgelegten Farbkonzepten. Schöne Farbkombinationen sind Blautöne kombiniert mit Violett oder Gelbtöne aufgebrochen mit Orange. Du magst es etwas kontrastreicher? Dann wähle Pflanzen in Komplementärfarben wie Violett und Gelb.
Achte beim Kauf der Pflanzen unbedingt auf ihre Standortansprüche. Nichts ist ärgerlicher als eine große Summe Geld in Stauden zu investieren, die nach ein paar Jahren entweder kränkeln oder ganz eingehen.
Weniger Stauden, mehr Freiraum
Pro Quadratmeter benötigst du maximal 4 Stauden. Kaufe anfangs lieber weniger. Fühlt sich die Staude wohl, kannst du sie später noch in Ruhe nachpflanzen.
Bereite die Pflanzung vor
Neben den Stauden benötigst du wenige Materialien. Am besten suchst du dir zu Beginn alle notwendigen Gartengeräte zusammen und legst sie neben das neue Blumenbeet.
Schnur, Holzpflöcke oder Metallstangen
Spaten
Gießkanne plus Wasser
Frischen Kompost (gerne mit Regenwürmern)
Leichte Gartenhandschuhe
Krempel die Ärmel hoch und leg‘ los
Mit Metallstangen und einer Schnur markierst du nun die Beetfläche. Es ist nicht nötig, das Beet in geschwungener Form anzulegen. Wenn du dich für Wildstauden und Pflanzen mit lockerem Wuchs entscheidest, bringen diese ohnehin ausreichend Bewegung in dein Beet. Nun stichst du die Fläche mit dem Spaten ab. Die Grasnarben legst du beiseite und verteilst sie später (umgedreht) als wertvollem Mulch auf den übrigen Beeten. Um den nun freigelegten Boden mit Wasser und Sauerstoff anzureichern, gräbst du die Fläche einmal komplett um. Tipp: Am besten arbeitest du in Reihen von links nach rechts. Wenn du dabei rückwärts läufst, verhinderst du, dass du die frisch umgegrabene Fläche durch dein Gewicht wieder unnötig verdichtest. Anschließend harkst du die Fläche glatt und entfernst noch mehrjährige Wildkräuter wie Löwenzahn oder Süßgräser (#quecken).
Nimm dir Zeit und pflanze mit Bedacht
Der Wiesenknopf: eine unkomplizierte, heimische Staude
Mach es schlauer als ich und pflanze nicht einfach wild drauf los. Besser ist, wenn du die Töpfe zunächst auf ihren zukünftigen Standorten verteilst und das neue Bild auf dich wirken lässt. Passen die benachbarten Pflanzen gut zusammen und ergänzen sich optisch? Haben die Pflanzpartner auch in ein paar Jahren noch genug Platz? Große Pflanzen müssen nicht zwangsläufig in den Hintergrund treten. Der Charme eines naturnahen Gartens entsteht dadurch, dass Beete nicht angelegt wirken. Der Wiesenknopf zum Beispiel ist trotz seiner Höhe so zierlich und luftig, dass Sonnenhut oder Eisenkraut auch dahinter ihre Wirkung entfalten können.
Wenn du sicher bist, dass die Pflanzenkombinationen ein harmonisches Naturgartenbeet ergeben, stellst du zunächst alle Löcher her und setzt dann alle Pflanzen auf einmal ein. Früher habe ich mich Pflanze um Pflanze durchs Beet gearbeitet. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es übersichtlicher ist ein und denselben Arbeitsschritt in einem Rutsch auszuführen.
Anwachsen leicht gemacht
Insbesondere größere Pflanzen benötigen Pflanzlöcher, die doppelt so groß wie der Pflanztopf sind. Indem du die Wurzelballen mit den Fingern auflockerst, erleichterst du ihnen das Anwachsen.
Zum Abschluss: Nun gibst du ausreichend Kompost in die Pflanzlöcher und wässerst ausgiebig. Achte darauf, dass die Pflanzen gut sitzen indem du die Erde um die Pflanzen ordentlich andrückst.
Verleih deinem Beet den letzten Schliff
Der Boden deines Naturgartenbeets sollte nie unbedeckt der Witterung ausgesetzt sein. Starke Niederschläge und direkte Sonneneinstrahlung zerstören sonst rasch die obersten Bodenschichten und das darin befindliche Porensystem. Die Durchlüftung des Bodens würde gestört, Nährstoffe gingen verloren und mit ihnen die Bodenlebewesen. Wenn du auf den Einkauf von Rindenmulch (plus Hornspäne) verzichten möchtest, kannst du auch deinen Rasenschnitt, Gehäckseltes oder pflanzliche Küchenabfälle verwenden.
Später helfen Bodendecker wie z.B. Kleines Immergrün, Kleine Braunelle oder der Kriechende Günsel den Boden zu schließen und auch Unkraut zu unterdrücken.
Beeteinfassung ja oder nein? Rasen macht vor Rasenkanten nicht halt, er benötigt aber mehr Zeit, um diese zu überwinden. Anders als betongefertigte Kantensteine, fügen sich Holzbohlen wunderbar in einen Naturgarten ein. Keine Rasenkanten haben den Vorteil, dass die Pflanzen freier wachsen können und das Beet natürlich romantisch wirkt.
Viel Freude bei der Umsetzung!
Deine erdhummel.
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