Tipps für den Bau eines tierfreundlichen Gartenteiches

Wenn ohne Wasser kein Leben möglich ist, dann gilt das auch in die entgegengesetzte Richtung: Dort wo Wasser ist, ist auch Leben. Kleingewässer mit einer Größe von 100 bis 1.000 m2 beherbergen mehr als 200 Pflanzenarten und über 1.000 verschiedene Tierarten (1). Wenn Pfützen und Tümpel im Sommer schon ausgetrocknet sind, kommen Vögel und Insekten zum Trinken an den Gartenteich. Mit seinem besonderen Kleinklima, wird der Garten binnen kurzer Zeit zum idealen Ort für Naturbeobachtungen.

Im folgenden Blogbeitrag erfährst du, weshalb der Standort eines Gartenteichs für sein ökologisches Gleichgewicht wichtig ist und was es beim Aufbau eines tierfreundlichen Teiches zu beachten gilt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Der passende Standort
  2. Der Aufbau des Teiches
    Die Sumpfzone
    Die Flachwasserzone
    Die Tiefwasserzone
  3. Die Herstellung des Teiches
    Die Teichfläche markieren und ausheben
    Den Teichboden vorbereiten
    Die Teichfolie auslegen
    Den Teich mit Wasser füllen

1. Der passende Standort

Ein Teich sollte an der tiefsten Geländestelle liegen, eben dort wo sich auch in der Natur am ehesten Wasser sammelt. Für die ideale Entwicklung der Pflanzen und Tiere ab dem zeitigen Frühjahr, wird eine Längenausdehnung nach Süd-Nordwest / Nordost empfohlen, sowie mindestens 6 Stunden Sonne pro TagSchatten in der Mittagszeit ist vor allem dann wichtig, wenn Fische angesiedelt werden sollen.

Ein Platz im Halbschatten ist ideal. Große Bäume beschatten den Teich stark und verursachen mit ihrem Herbstlaub einen zu hohen Nährstoffeintrag. Die unmittelbare Umgebung des Teiches sollte zudem nicht versiegelt sein, damit das Wasser bei Starkregen ungehindert über die Ufer treten und versickern kann.

2. Der Aufbau des Teiches

Teichzonen
Die verschiedenen Zonen eines Gartenteiches

Die Masse der biologischen Vielfalt in einem Teich hängt stark vom richtigen Aufbau ab. Erst durch unterschiedliche Wassertiefen entstehen verschiedene Lebensräume für unterschiedliche Tierarten.

Die Sumpfzone

Als Sumpfzone bezeichnet man den äußersten Bereich des Teiches. Hier baden Gartenvögel und hier trinken durstige Igel, Spitzmäuse oder Molche. Damit keines der Tiere Gefahr läuft zu ertrinken, sollte diese Zone flach auslaufen und maximal 10cm tief sein. Die Sumpfzone ist die biologisch aktivste Zone des Teichs mit der höchsten Artenvielfalt. Sie sollte mindestens 1 Meter breit sein bzw. 1/4 bis 1/3 der gesamten Teichfläche ausmachen. Steine, Bretter und Äste ermöglichen Gartentieren einen einfachen Ein- und Ausstieg. 

Die Flachwasserzone

An die Sumpfzone schließt sich die Flachwasserzone an. Mit einer Tiefe von 10 bis 30 Zentimeter macht diese Zone im besten Fall den größten Teil des Teiches aus. Pflanzen der Flachwasserzone brauchen einen „feuchten Fuß“. Auch während langanhaltender Trockenperioden müssen sie immer im Wasser stehen.

Die Tiefwasserzone

Fische und Amphibien benötigen eine entsprechende Wassertiefe, um auch bei strengem Frost überleben zu können. Die Tiefwasserzone sollte daher einen Durchmesser von einem Meter und eine Tiefe von 80 bis 100 Zentimeter haben. So wird sichergestellt, dass der Teich im Winter nicht bis zum Boden durchfriert und den Tieren noch genügend Platz zur Überwinterung bietet.

3. Die Herstellung des Teiches

Es gibt verschiedene Teich-Arten. Für einen kleinen Stadtgarten bieten sich kleine Teiche an. Du kannst sie aus einem Maurerbottich selbst herstellen oder einen Fertigteich im Baumarkt kaufen. Fertigteiche lassen sich leicht installieren, sind allerdings in der Anschaffung recht teuer. Gartenteiche aus Folie sind in Größe und Form flexibler und weniger kostenintensiv. Für die Herstellung eines Folienteiches, wie im Folgenden, benötigst du lediglich Teichvlies und schadstofffreie Teichfolie mit einer Stärke von einem Millimeter

Die Teichfläche markieren und ausheben

Bevor du mit dem Aushub beginnst, empfiehlt es sich die Umrisse mit einer Schnur zu markieren. Die Mulde des Teiches kannst du per Hand herstellen, bei größeren Teichen gelingt es mit einem Bagger schneller. Um ein gut funktionierendes Ökosystem zu garantieren und Austrocknungen zu verhindern, sollte der Teichrand überall gleich hoch sein.

Ein gezielter Überlauf bietet sich bei einem Standort an, der sich in der Nähe von bebauten Flächen wie Terrassen befindet. Wichtig: Damit ins Wasser gefallene Tiere wie Spitzmäuse selbständig aus dem Teich klettern können, sollten die äußeren Teichwände einen maximalen Neigungswinkel von 45° haben. 

Den Teichboden vorbereiten

Vor dem Auslegen der Folie, muss die Teichmulde von Steinen, Wurzeln und scharfen Gegenständen befreit werden. Alternativ zum Vlies, kannst du zum Schutz der Teichfolie auch eine 5-10cm dicke Sandschicht aus Bau- oder Flusssand in der Teichmulde ausbringen.

Teichvlies Folienteich
Verlegen von Teichvlies für einen Folienteich

Die Teichfolie auslegen

Nun kann das Vlies verlegt bzw. direkt die Teichfolie verlegt werden. Während das Vlies glatt auf dem Boden aufliegen muss (bei Bedarf zuschneiden), darf die Teichfolie Falten schlagen. Die Falten ziehst du so gut es geht glatt. Der finale Zuschnitt von Vlies und Folie erfolgt erst nachdem der Teich mit Wasser gefüllt wurde. Indem du Steine auf dem Rand verteilst, verhinderst du das Abrutschen der Folien.

Den Teich mit Wasser füllen

Ob sich dein Leitungswasser für das Befüllen deines Teiches eignet, hängt vom Nitrat- und Phosphatgehalt deiner Region ab. Vielerorts ist das Wasser mit einem Nitratgehalt von bis zu 50mg viel zu reichhaltig. Richtwerte für die benötigte Wasserqualität findest du zum Beispiel bei Blauteich.

Sobald der Teich vollgelaufen ist und sich die Falten gelegt haben, darf er mit Wasser- und Sumpfpflanzen bepflanzt werden. Eine Pflanzung im späten Frühjahr hat den Vorteil, dass sich das Wasser bereits erwärmt hat. Im Herbst eingesetzte Pflanzen laufen manchmal Gefahr zu verfaulen, da die Anwachsphase kürzer ist. 

Ein tierfreundlicher Gartenteich verzichtet auf Teichtechnik. Hier halten Sauerstoffpflanzen das Wasser sauber und sorgen gleichzeitig für einen hohen Artenreichtum. Tipps zur richtigen Bepflanzung der verschiedenen Zonen gibt es in einem der nächsten Blogbeiträge.

Deine erdhummel.

(1) E. Körner (2021), Teich- und Bachbau, GAR09, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg

Ganz kinderleicht: In 5 Schritten ein Weidentipi bauen

Mit Garten-DIY-Projekten ist es ein wenig wie mit neuen Kochrezepten. Man entdeckt ein tolles neues Projekt und würde am liebsten sofort loslegen. Während man dann aber die Anleitung liest, stellt man fest, dass viele der Materialien entweder nicht in ausreichender Menge oder gar nicht vorhanden sind. Wenn dann für die Umsetzung noch viel Zeit und handwerkliches Geschick benötigt wird, stellt sich schnell die Unlust ein. Das Projekt Weidentipi bauen ist anders.

Obwohl ich handwerklich nicht allzu begabt bin, konnte ich es fast ohne Hilfe bauen. Außer Weidenruten bedarf es für die Herstellung eines Weidentipis auch nur sehr wenige Materialien. Es stimmt! Ein Weidentipi zu bauen ist kinderleicht und schnell gemacht. In meinem Blogbeitrag verrate ich dir, wie du in nur 5 Schritten ein Weidentipi baust. Lies doch mal rein!

Material- und Werkzeugliste

  • Stabile Weidenstangen der Silber- oder Salweide (10 – 15 Stück, ca. 3 m lang, 7cm dick)
  • Frische, geschnittene und biegsame Weidenruten
  • Handsäge
  • Gartenschere
  • Erdlochbohrer oder Spaten
  • Pflock
  • Seil (ca. 1 m lang)
  • Leiter
  • Hanfschnur oder Draht (ca. 5 m)

Zeitaufwand und Zeitraum 

Der Bau eines Weidentipis nimmt ein bis zwei Tage in Anspruch, je nachdem wie blickdicht es sein soll.

Du kannst das Weidentipi von Frühjahr bis in den späten Herbst hinein bauen. Entscheidest du dich für das Frühjahr, sprich Mitte Februar bis Ende März, haben die frisch gesetzten Weidenstangen ausreichend Zeit, um anzuwachsen und auszutreiben. Mit dem Anstieg der Temperaturen im Spätsommer, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Ruten nicht mehr anwachsen. Dein Tipi wird dann ein sogenanntes Totholztipi.

5 Schritte für dein Tipi-Glück

Wand flechten mit Weidenruten
Einflechten der biegsamen Weidenruten
Löcher mit Handlochbohrer bohren
Löcher bohren mit Erdlochbohrer und Schnur

  1. Wähle einen schönen Platz von ca. 2 m Durchmesser aus und bereite die Fläche mit dem Rasenmäher vor.  In die Mitte des zukünftigen Tipis steckst du einen Pflock, an dem sich ein 1 m langes Seil befindet. Nun ziehst du mit Hilfe des Seils einen wunderschönen Kreis um den Pflock herum. Dieser Kreis bildet den Umriss des zukünftigen Tipis.
  1. Mit Hilfe des Lochbohreres bohrst du nun alle 40 cm ein ca. 40 cm tiefes Loch für die Weidenstangen. Aufgepasst: dort wo später der Eingang sein soll, dürfen es ruhig 70 cm Abstand sein.

  2. Sind die Ruten gesteckt, verknotest du sie oben mit Hilfe eines Drahtes oder einer Hanfschnur. Je besser die Weidenstangen miteinander verbunden sind, desto stabiler ist das Tipi am Ende. Findet der Bau im Frühjahr statt, solltest du (anders als ich) die Spitzen der Weiden abschneiden. Das regt ihren Austrieb an und sorgt für eine schnellere Begrünung. 

  3. Nun da das Gerüst steht, beginnst du mit dem Einflechten der biegsamen, dünneren Weidenruten. Dafür wird jeder Zweig immer abwechselnd unter und über die dicken Weidenruten gefädelt. Diese gewährleisten die Stabilität des Tipis und machen es gleichzeitig blickdicht und gemütlich. Es bietet sich an ein kleines Fenster einzubauen, damit die Luft im Tipi gut zirkulieren kann. Dafür sparst du einfach einen beliebig großen Bereich in der Wand aus.

  4. Später lassen sich die Wände mit Kletterpflanzen begrünen und verwandeln dein Totholztipi in ein lebendiges Tipi. Einen natürlicheren Look bekommt dein Weidentipi, wenn du im Frühjahr frische Weidenruten in die Außenwand steckst. Wichtig ist nur, dass die Ruten eigene Pflanzlöcher bekommen, die nach der Pflanzung gegossen werden können. Ein lebendiges Tipi braucht allerdings etwas Fürsorge. Es sollte im November oder Februar zurückgeschnitten und während längeren Trockenperioden manuell mit Wasser versorgt werden.

Die Vorteile eines Weidentipis

Lebendige Weidentipis sehen nicht nur wunderschön aus, sie bieten Bienen aber bereits im zeitigen Frühjahr unverzichtbare Nahrung.  Nicht umsonst sagt man ja „BienenWEIDE„. Ein Weidentipi lebt und verändert sich jedes Jahr aufs Neue. Genau wie ein Naturgarten.

Für Kinder stellt so ein Weidentipi ein Raum für viel Phantasie und Träume dar und ist ähnlich wie ein Baumhaus ein Ort, zu dem sie auch als Erwachsene in Gedanken immer wieder zurückkehren können.

Weidentipi mit Fenster
Bei meinem Tipi entsteht das Fenster im nächsten Frühjahr, wenn ich die Wand aus frischen Weidenruten flechte bzw. teilweise stecke.

Apropos Baumhaus. Wenn du einen geeigneten Baum und ausreichend Platz im Garten hast, empfehle ich dir die DIY-Anleitung von Max Karänke. In seinem dazugehörigen Blogbeitrag findest du neben anschaulichen Zeichnungen auch eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau eines hochwertigen Baumhauses.

Wenn du Lust hast, schick mir doch ein Foto von deinem Bauwerk oder zeig‘ es mir bei Instagram #freudeteilen. 

Deine erdhummel.

Mit Flächenbegrünung Sommerhitze reduzieren

Fassaden- und Dachbegrünungen, sowie die Flächenbegrünung von Wegen und Terrassen gewinnen nicht nur in Stadtgärten an Bedeutung. Auch Gartenbesitzer auf dem Land bekommen extreme Hitzeperioden zunehmend zu spüren. Verwunschene Bauerngärten sind großen Rasenflächen gewichen und romantische Wege aus Kopfsteinpflaster wurden vielerorts durch großzügige Einfahrten und Stellflächen ersetzt. Gerade im Sommer bilden diese Gartenbereiche Wärmeinseln, die sich tagsüber stark aufheizen und die gespeicherte Wärme bis spät in die Abendstunden an ihre Umgebung abgeben.

Dieses Phänomen kann umgangen werden, indem man bei der Anlage neuer Gartenflächen einige Punkte berücksichtigt. Mit ein paar Tricks, lassen sich auch die Temperaturen auf bereits existierenden Bereichen reduzieren. Wie, erfährst du im folgenden Blog.

Inhaltsverzeichnis

  1. Neue Flächen im Garten anlegen
  2. Flächenbegrünung bestehender
    – Der vertikale Garten
    – Der Dachgarten

1. Neue Flächen im Garten anlegen

Thymian eignet ich hervorragend zur Begrünung von Wegen

Anstatt neue Wege und Stellflächen komplett zu verfugen und zu versiegeln, können die vielen Zwischenräume für eine Flächenbegrünung genutzt werden. In den Bereichen von Wegen und Terrassen, kannst du die Fugen mit Samen oder Polsterpflanzen begrünen. Für schmale Fugen mit nur 2 cm Breite, gibt es spezielle Samenmischungen. Ich persönlich habe mich für trittfesten Thymian entschieden, da dieser trockenresistent und blühfreudig zugleich ist. Für die Randbereiche der Flächen kannst du auch aus einem größeren Sortiment an Polsterstauden wählen. Ansonsten sollte der Fugenabstand mindestens 3 cm betragen.

Durch die Begrünung der Fugen wird nicht nur die Temperatur der Steine und somit des gesamten Gartens reduziert. Das Konzept der Flächenbegrünung passt auch wunderbar in einen Naturgarten. Kleinstlebewesen können die versiegelten Flächen besser passieren und wertvolles Regenwasser fließt leichter ins Erdreich ab.

Spielflächen für Kinder oder selten genutzte Wege, können übrigens auch aus Mulch hergestellt werden. Mulch besteht aus Rasenschnittt oder Gehäckseltem und fällt in jedem Garten ab. Ein gemulchter Weg hat zwar nur eine bedingte Haltbarkeit und muss spätestens alle zwei Jahre neu aufgefüllt werden. Dafür ist seine Herstellung kostengünstig, einfach und ohne einen Fachmann möglich. Für PKW-Stellflächen sind Rasengittersteine eine sinnvolle Option. Das Wasser kann durch die offenen Bereiche versickern und die Herstellung der Fläche ist hinsichtlich Aufwand und Kosten überschaubar.

Die richtige Materialwahl

Bedenke, dass Beton und Stein Wärme länger speichern. Dunkle Materialien heizen sich schneller und stärker auf als helle. Holzterrassen sind pflegeintensiver, strahlen aber auch weniger Wärme ab. Holz ist zudem ein nachwachsender und somit nachhaltiger Rohstoff.

2. Flächenbegrünung bestehender Flächen

Der vertikale Garten

Fassadenbegrünung
Fassadenbegrünung mit Blauregen in der Stadt Weinheim

Mit Hilfe von Kletterpflanzen lassen sich kahle Mauern, Zäune und Hauswände kostengünstig begrünen. Sie bieten Sicht-, Sonnen- und Windschutz, dämpfen Lärm und filtern die Luft. Außerdem bieten sie Tieren zusätzlichen Lebensraum und Nahrung. Man unterscheidet Kletterpflanzen in Selbstklimmer (Wurzelklimmer, Haftscheibenklimmer) und Gerüstkletterpflanzen (Schlinger, Blattranker, Sprossranker, Spreizklimmer).

Wie der Name schon verrät, benötigen Selbstklimmer keine Kletterhilfe. Da sie überall entlangranken, sind sie schwerer in Schach zu halten. Selbstklimmer wie Efeu und Wilder Wein klimmen gerne auf Beton und Putz, weil diese Untergründe rau sind und genügend Halt geben. Wichtig zu wissen: Selbstklimmer gewinnen über die Zeit an Gewicht und können mit ihren Wurzeln und Haftscheiben in bereits schadhaftem Mauerwerk größere Schäden verursachen. Im Zweifelsfall solltest du deshalb auf Gerüstkletterpflanzen ausweichen.

Gerüstkletterpflanzen benötigen zum Klettern Kletterhilfen aus Holz oder Draht. Da ihre Ausbreitung also auf bestimmte Flächen begrenzt werden, sind sie für bereits schadhafte Hauswände ungefährlich. Zu ihnen gehören z.B. Geißblatt, Schlingknöterich, Hopfen, Clematis, Kletterrosen (gerne ungefüllt) oder Winterjasmin. Um den richtigen Kletterer für deine Fläche zu finden, solltest du unbedingt auf seine Standortbedürfnisse achten.

Der Dachgarten

Dachbegrünung_erdhummelgarten
DIY-Projekt im erdhummel-Garten: extensive Dachbegrünung

Lust auf ein begrüntes Dach? Für DIY-Projekte eignet sich die sogenannte Extensivbegrünung von Dachflächen. Anders als die Intensivbegrünung, ist die Extensivbegrünung für kleine Flächen konzipiert und greift auf anspruchslose und niedrig wachsende Pflanzen zurück. Eine kurze und verständliche Anleitung habe ich auf der Webseite Hausjournal entdeckt. Für die Bepflanzung der Fläche eignen sich sukkulente Sedeum-Arten (Scharfer Mauerpfeffer, Dachwurz, Fetthenne), die auch längere Trockenzeiten überstehen. Pro Quadratmeter benötigst du zwischen 15 und 20 Pflanzen. Baufertige Dachbegrünungen kann man mittlerweile online kaufen.

Eine Auch wenn die benötigte Traglast wesentlich geringer ist als bei der Intensivbegrünung, kann auch hier ein Check vorab nicht schaden. Je größer und bedeutsamer die Fläche, desto eher muss sichergestellt werden, dass die Dachabdichtung nicht beeinträchtigt wird.
In Frage kommen alle ebenen oder leicht geneigten Dächer von bspw. Garagen, Carports, Vordächer oder Mülltonnenummantelungen.

Wir haben letztes Jahr aus dem Vordach unserer Garage eine begrünte Mini-Landschaft gemacht. Nachdem wir die Fläche den Sommer über gut gewässert haben, gedeihen die Sukkulenten dieses Jahr prächtig. Trotz langanhaltender Hitzeperioden.

Vögel und Insekten besuchen das neu begrünte Garagendach täglich. Dank ihnen ist unser Garten wieder ein bisschen reicher, gesünder und… kühler geworden.

Deine erdhummel.

Quelle: E. Körner, R. Zaugg (2021), Flächenbegrünung, GAR11, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg

In 6 Schritten ein Naturgartenbeet anlegen

Im Gegensatz zu einem konventionell angelegten Beet, besticht ein Naturgartenbeet durch heimische Pflanzen. Stauden werden so kombiniert, dass das Beet von Frühling bis Herbst blüht und mit seinem Duft verschiedenste Insekten anlockt. Die Pflanzen darin schützen und unterstützen sich gegenseitig und benötigen wenig Pflege. Es wird genauso angelegt wie ein konventionelles Beet. Der Unterschied liegt vielmehr in der Wahl der Materialien und der anschließenden Beetpflege.

Ich verrate dir, wie du in 6 Schritten ein pflegeleichtes und insektenfreundliches Naturgartenbeet anlegst.

Finde den passenden Platz

Häufig findet man Blumenbeete vor Zäunen oder Hecken und am Rand von zentral gelegenen Rasenflächen. Das hat den Nachteil, dass viele der Pflanzen beschattet werden und dadurch auch schlechter gedeihen. Zudem sieht man diese Beete auch schlecht vom Fenster aus. Wie wäre es, wenn du dein Beet quer durch den Garten legst?  Starre Formen werden aufgebrochen und dein Garten wirkt gleich viel wilder und verwunschener – eben wie Naturgarten. Für ausreichend Gestaltungsspielraum, sollte das Beet mindestens 1m breit sein. Da die meisten Stauden mindestens halbschattige Standorte bevorzugen, empfiehlt es sich das Beet an einem Platz anzulegen, an dem mindestens 5 Stunden pro Tag die Sonne scheint (halbschattig).

Stelle deine Lieblingspflanzen zusammen

Achte bei der Wahl der Pflanzen auf heimische, insektenfreundliche Stauden mit unterschiedlichen Blühzeiten. Diese Pflanzen sind Krankheiten gegenüber resistenter und bieten unterschiedlichen Insekten über einen längeren Zeitraum wichtigen Nektar und Pollen. Und dein Naturgarten? Er wird länger blühen und dank vielen Bestäubern gesünder und üppiger erscheinen als ein Garten mit Kirschlorbeerhecke und Rhododendronbeet.

Ein Tulpenbeet im Schaugarten des Hermannshofs in Weinheim

Die Auswahl in den Pflanzenmärkten ist groß: entscheide dich für Pflanzen aus maximal drei unterschiedlichen Blütenstandsformen (z.B. unverzweigt, verkürzt, tupfenartig). Dadurch entstehen natürliche Wiederholungen in deinem Beet, welche das Beet und deinen gesamten Garten weiter wirken lassen.

Ähnlich verhält es sich bei der Farbwahl. Gerade in kleineren Gärten erfreut sich das Auge an festgelegten Farbkonzepten. Schöne Farbkombinationen sind Blautöne kombiniert mit Violett oder Gelbtöne aufgebrochen mit Orange. Du magst es etwas kontrastreicher? Dann wähle Pflanzen in Komplementärfarben wie Violett und Gelb.

Achte beim Kauf der Pflanzen unbedingt auf ihre Standortansprüche. Nichts ist ärgerlicher als eine große Summe Geld in Stauden zu investieren, die nach ein paar Jahren entweder kränkeln oder ganz eingehen.

Bereite die Pflanzung vor

Neben den Stauden benötigst du wenige Materialien. Am besten suchst du dir zu Beginn alle notwendigen Gartengeräte zusammen und legst sie neben das neue Blumenbeet.

  • Schnur, Holzpflöcke oder Metallstangen
  • Spaten
  • Gießkanne plus Wasser
  • Frischen Kompost (gerne mit Regenwürmern)
  • Leichte Gartenhandschuhe

Krempel die Ärmel hoch und leg‘ los

Mit Metallstangen und einer Schnur markierst du nun die Beetfläche. Es ist nicht nötig, das Beet in geschwungener Form anzulegen. Wenn du dich für Wildstauden und Pflanzen mit lockerem Wuchs entscheidest, bringen diese ohnehin ausreichend Bewegung in dein Beet. Nun stichst du die Fläche mit dem Spaten ab. Die Grasnarben legst du beiseite und verteilst sie später (umgedreht) als wertvollem Mulch auf den übrigen Beeten. Um den nun freigelegten Boden mit Wasser und Sauerstoff anzureichern, gräbst du die Fläche einmal komplett um. Tipp: Am besten arbeitest du in Reihen von links nach rechts. Wenn du dabei rückwärts läufst, verhinderst du, dass du die frisch umgegrabene Fläche durch dein Gewicht wieder unnötig verdichtest. Anschließend harkst du die Fläche glatt und entfernst noch mehrjährige Wildkräuter wie Löwenzahn oder Süßgräser (#quecken).

Nimm dir Zeit und pflanze mit Bedacht

Beetschild
Der Wiesenknopf: eine unkomplizierte, heimische Staude

Mach es schlauer als ich und pflanze nicht einfach wild drauf los. Besser ist, wenn du die Töpfe zunächst auf ihren zukünftigen Standorten verteilst und das neue Bild auf dich wirken lässt. Passen die benachbarten Pflanzen gut zusammen und ergänzen sich optisch? Haben die Pflanzpartner auch in ein paar Jahren noch genug Platz? Große Pflanzen müssen nicht zwangsläufig in den Hintergrund treten. Der Charme eines naturnahen Gartens entsteht dadurch, dass Beete nicht angelegt wirken. Der Wiesenknopf zum Beispiel ist trotz seiner Höhe so zierlich und luftig, dass Sonnenhut oder Eisenkraut auch dahinter ihre Wirkung entfalten können.

Wenn du sicher bist, dass die Pflanzenkombinationen ein harmonisches Naturgartenbeet ergeben, stellst du zunächst alle Löcher her und setzt dann alle Pflanzen auf einmal ein. Früher habe ich mich Pflanze um Pflanze durchs Beet gearbeitet. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es übersichtlicher ist ein und denselben Arbeitsschritt in einem Rutsch auszuführen.

Zum Abschluss: Nun gibst du ausreichend Kompost in die Pflanzlöcher und wässerst ausgiebig. Achte darauf, dass die Pflanzen gut sitzen indem du die Erde um die Pflanzen ordentlich andrückst.

Verleih deinem Beet den letzten Schliff

Der Boden deines Naturgartenbeets sollte nie unbedeckt der Witterung ausgesetzt sein. Starke Niederschläge und direkte Sonneneinstrahlung zerstören sonst rasch die obersten Bodenschichten und das darin befindliche Porensystem. Die Durchlüftung des Bodens würde gestört, Nährstoffe gingen verloren und mit ihnen die Bodenlebewesen. Wenn du auf den Einkauf von Rindenmulch (plus Hornspäne) verzichten möchtest, kannst du auch deinen Rasenschnitt, Gehäckseltes oder pflanzliche Küchenabfälle verwenden. 

Später helfen Bodendecker wie z.B. Kleines Immergrün, Kleine Braunelle oder der Kriechende Günsel den Boden zu schließen und auch Unkraut zu unterdrücken. 

Beeteinfassung ja oder nein? Rasen macht vor Rasenkanten nicht halt, er benötigt aber mehr Zeit, um diese zu überwinden. Anders als betongefertigte Kantensteine, fügen sich Holzbohlen wunderbar in einen Naturgarten ein. Keine Rasenkanten haben den Vorteil, dass die Pflanzen freier wachsen können und das Beet natürlich romantisch wirkt.

Viel Freude bei der Umsetzung!

Deine erdhummel.

Tipps für entspanntes und erfolgreiches Gärtnern

Die Finnen gehören zu den naturverbundensten Völkern der Welt. Laut Zeit Online wird nur 8 Prozent der Fläche für Agrarwirtschaft genutzt, während satte 75 Prozent des Landes Wald bilden. Anstatt Wälder zugunsten der Wirtschaft oder des Wohnungsbaus zu roden, liegt der Fokus der Bevölkerung auf dem Schutz und Erhalt der Natur.

Mit welchen Augen wir die Natur sehen, hängt von unserer inneren Einstellung ab

Sich mit der Natur zu verbinden bedeutet aber nicht nur sie konsequent zu schützen. Wir müssen uns wieder Zeit nehmen sie zu beobachten anstatt immer an ihr „herumzudoktern“. Denn wenn wir sie so akzeptieren wie sie ist und uns auf sie einlassen, können wir viel von ihr lernen.   

In der Ruhe liegt auch die Kraft der Natur

Wenn ich ehrlich bin, verharre oder beobachte ich nicht gerne. Lieber verrichte ich mein Werk und überlasse es dann sich selbst, während ich mich dem nächsten Projekt widme. So machte ich es lange Zeit auch im Garten. Buddeln, pflanzen, kaufen, buddeln, repeat. Wenn man mich fragen würde wieviel Geld ich bereits in unseren Garten gesteckt habe, bliebe ich einer Antwort leider schuldig. Insbesondere in den ersten Jahren habe ich sämtliche Pflanzen einzig nach Aussehen gekauft, ohne zu wissen welche Bedürfnisse sie hatten und ob ich für sie eine geeignete Stelle bei uns finden würde. Im Herbst pflanzte ich nicht nur „eine ganz besondere Blume“, sondern einen großen bunten Haufen. Im kommenden Frühjahr konnte ich nie mit Sicherheit sagen, welche Pflanzen alt und welche neu, sprich eingegangen waren. Auf Dauer ist diese Art des Gärtnerns nicht nur total unökonomisch. Sie macht auch keinen Spaß und verbreitet viel Unruhe. Für mich waren das drei gute Gründe, schnellstmöglich aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Gelungen ist mir dies mit Hilfe folgender Grundgedanken.

1. Setze auf heimische Pflanzen & Wildpflanzen

Ginster gedeiht an sonnigen Standorten
Ginster liebt sonnige Plätze mit kargen Böden

Exoten die sich z.b. in Spanien wohlfühlen, gedeihen oftmals nur bedingt bei uns in Deutschland. Sie zu pflegen bedeutet Aufwand und zieht leider auch oft den Einsatz von Dünger oder Pestiziden nach sich. Anders als Wildpflanzen, sind viele Zierpflanzen auf Unfruchtbarkeit gezüchtet (z.B. Gefüllter Schneeball). Das hat zur Folge, dass sie für Insekten und ergo Vögel unbrauchbar sind.

2. Achte auf Standortansprüche

Wie sind die Lichtverhältnisse in deinem Garten? Welche Ecken sind vollsonnig (mind. 8h Sonne / Tag), sonnig (mind. 5h Sonne / Tag), halbschattig (mind. 2h Sonne / Tag) und welche Bereiche sind schattig (max. 2h Sonne / Tag). Zudem lohnt sich eine Bodenprobe, da die Böden von Region zu Region unterschiedliche Charakteristiken hinsichtlich Nährstoffgehalt und Wasserspeicherung aufweisen können. Ein Blick über den Gartenzaun hilft bereits eine Ahnung davon zu bekommen, welche Pflanzen in deiner Umgebung gut gedeihen und welche Tiere sich darin wohlfühlen.

3. Kaufe wenig, teile viel 

Ich weiß, das Angebot in Pflanzenmärkten ist sehr verführerisch! Wie wäre es, wenn du dir vor der nächsten Shoppingtour einen Pflanzplan mit einer dazugehörigen Liste erstellst? Achte beim Kauf auf die Qualität der Pflanzen: möglichst viele kurze/dicke Triebe, keine befleckten oder sich kräuselnden Blätter, keine Unmengen von braunen Wurzeln, Bio wann immer möglich. Noch besser als der Kauf im Pflanzenmarkt ist der Tausch von Pflanzen mit Bekannten. Im Herbst lassen sich Stauden wunderbar teilen. Im Folgejahr danken sie es dir oftmals mit einem angeregten Wuchs. 

4. Sei geduldig 

Malven und Gräser im perfekten Einklang
Eine einzigartige Kombination: der fließende Übergang von blühenden zu bereits verblühten Stauden

Die Natur ist immer im Wandel und so auch unser Garten. Was letztes Jahr üppig geblüht hat, darf sich auch mal eine Ruhepause gönnen ohne, dass wir gleich zu Schere oder Spaten greifen sollten. Im Gegenteil. Als ich aufhörte, den Boden ständig umzugraben, zu jäten und zu durchwühlen, entdeckte ich auf einmal Pflanzen an Stellen, die ich ganz woanders in den Boden gebracht hatte. Sie hatten Ausläufer gebildet oder sich mit Hilfe von Wind oder Insekten vermehrt. Über die Jahre entstanden Beete, die ich so nie geplant hatte und die genau deshalb einzigartig waren. Wenn wir sie lassen, malt die Natur überall in den schönsten Farben.

Ein Garten ist eben doch kein Projekt. Er ist „vergänglich, in seiner Unvollkommenheit wunderschön und niemals fertig“. Gerade jetzt, wo alles so herrlich blüht, summt und brummt, ist es wichtig ihn auch zu genießen und sich von der vermeintlichen Idealvorstellung zu trennen.(2) Wir sollten uns viel öfter Zeit für eine Hängematten-Pause nehmen und den Garten einfach mal Garten sein lassen!

Deine erdhummel.

(1) Lepple, A. (2020) , Mein Wabi Sabi Garten – respektvoll gestalten, achtsam genießen, Eugen Ulmer KG, Stuttgart

Auch ein Naturgarten will gestaltet werden

Erste Tipps für einen harmonischen Garten!

Wäre es in den letzten Wochen nicht so heiß gewesen, hätte ich sicherlich neue Pflanzen in den Boden gebracht und weitere Ideen für den Garten gesponnen. Immer mit dem einen Ziel vor Augen: mehr Natürlichkeit und Harmonie in den Garten zu holen. Kleine Anmerkung an dieser Stelle: bei all meinen Projekten bekomme ich fast immer tatkräfitge Unterstützung von meiner Familie. Allein ist der Spaß einfach nicht ganz so groß – weder während der Umsetzung noch beim Applaus zur Fertigstellung. Außerdem lassen sich während der Arbeit herrlich viele Themen besprechen. Zum Beispiel…

„Gibt es eigentlich grundlegende Aspekte, die man bei der Gartengestaltung beachten sollte?“

Klar, gibt es die! Und hätte ich diese zu Beginn meiner Gartenkarriere gekannt, wären mir einige Fehltritte erspart geblieben. Damit es dir besser gelingt, verrate ich sie dir von Herzen gern.

  1. Finde heraus, was dein Garten für dich sein soll
  2. Dein Garten ist ein Tanz, alles eine Frage der Balance
  3. Das Weniger-Ist-Mehr-Motto gilt auch im Garten
  4. Gegensätze ziehen sich an, so wie Yin & Yang

1. Finde heraus, was dein Garten für dich sein soll

Ist dein Garten eher Spielwiese für Kinder, dein Sprung in die Selbstversorgung, ein Ort für gesellige Grillabende oder all das zusammen? Je nachdem wo bei dir bzw. euch die Prioritäten liegen, ist eine sinnvolle Einteilung und Ausrichtung der jeweiligen Gartenbereiche von enormer Bedeutung. Vielleicht wollen die Kinder nicht den gesamten Tag über in praller Sonne schaukeln. Deine Hochbeete allerdings, freuen sich über ausreichend Sonne und du dich über Kräuter und Kompost in Reichweite der Küche. Es ist nicht immer ganz leicht, alles unter einen Hut zu bekommen. Dann hilft nur abwägen und priorisieren. Vielleicht kann das Gewächshaus ja noch warten, bis der Sandkasten nicht mehr ganz so gefragt ist? Manchmal muss man nicht zwingend alles selbst haben – Fußballspielen bei Freunden macht genauso viel Spaß. Beim Thema Selbstversorgung bieten viele Städte Urban Gardening an. Gemeinsam gärtnern bietet eine schöne Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten über Erfahrungen auszutauschen (hatte ich das schon erwähnt?!). 

2. Dein Garten ist ein Tanz, alles eine Frage der Balance

Diese Skulptur harmoniert perfekt mit der Grundstücksgröße und der Bepflanzung

In einem harmonischen Garten stimmen nicht nur die Größenverhältnisse. Auch die Menge und Art der Pflanzen, sowie ihre Positionen im Garten tragen zum Gesamtbild bei. Das heißt, eine Stadtvilla kommt erst auf einem größeren Grundstück richtig zur Geltung und zu viele immergrüne Sträucher können schnell trist wirken. Gemischt mit laubabwerfenden Begleitern ergeben sie gleich ein viel harmonischeres Bild.  Statt das Grundstück schlauchartig zu bepflanzen, empfiehlt es sich eher rechts und links kleinere Pflanzeninseln entstehen zu lassen. Den Dreiklang gibt es auch im Garten. Drei Sträucher wirken harmonischer als vier.

3. Das Weniger-Ist-Mehr-Motto gilt auch im Garten

Ich brauche mittlerweile keine 20 Jeans mehr im Schrank, und auch nicht fünf verschiedene Materialien für Wege und Abgrenzungen. Während ich im Alltag so langsam wieder lerne zu reduzieren, fällt es mir in anderen Bereichen noch schwer. Je nachdem, ob wir uns für Holz oder Stein entscheiden, sollte dieses Material auch die erste Wahl bei verschiedenen Gartenelementen sein. Bei Pflanzen fällt die Wahl nicht immer ganz so leicht, denn die Auswahl ist mittlerweile riesig! Tatsächlich wirken aber wenige, bewusst gewählte Pflanzen in mehrfacher Ausführung imposanter als ein buntes Blütenmeer aus aller Herren Länder.  Sich wiederholende Pflanzenkompositionen lassen den Garten zudem zusammenhängender wirken, als sich ständig abwechselnde Arten und Sorten. Kleiner Tipp: beim Supermarkt hält mich eine Einkaufsliste von Spontankäufen ab. Probier’s doch auch mal für deinen nächsten Besuch beim Pflanzenmarkt aus!

4. Gegensätze ziehen sich an, so wie Yin & Yang

Blutpflaume vor weißer Wand

Das Runde muss neben das Eckige und die raue Schale kann nicht ohne ihren weichen Kern. Für den Garten heißt das: die kugelige Eibe darf ruhig neben der säulenförmigen Tanne stehen und der neue Holzweg kommt am besten zur Geltung, wenn er von Gräsern oder Polsterpflanzen eingefasst wird. Bei uns im Garten gibt es eine lange Holzwand, welche wir letztes Jahr zum Teil weiß gestrichen haben. Seitdem leuchtet die Blutpflaume davor noch mehr und die Kompostecke wirkt gleich weniger trist. In einer gesunden Dosis sind Kontraste im Garten für das Auge eine Wohltat.

Also trau dich, probier’s aus und vergiss dabei nicht alles in Maßen zu machen. Denn Weniger ist heute mehr!

Deine erdhummel.

(1) E. Körner (2021), Gartenkkunst, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg (2021)