Ein Gartenteich ohne Pflanzen, ist wie ein Gemälde ohne Farben. Es scheint alles da zu sein, aber die natürliche Schönheit fehlt.
Teichpflanzen übernehmen wichtige Regulierungsaufgaben im Gartenteich und bieten zahlreichen, zum Teil stark gefährdeten Tieren und anderen Pflanzen wichtigen Lebensraum. Dadurch fördern sie Biodiversität, sowohl im Teich als auch im Garten. In diesem Blogbeitrag verrate ich dir meine Top 3 Lieblingspflanzen für die unterschiedlichen Zonen eines Gartenteichs. Bei der Auswahl habe ich auf mich heimische Pflanzen beschränkt, die mit unseren klimatischen Bedingungen besser zurecht kommen und für heimische Tiere besonders wertvoll sind.
Du hast noch keinen Gartenteich? In meinem Blogartikel “Bau eines tierfreundlichen Gartenteichs” findest du hilfreiche Tipps.
Die Bedeutung von Teichpflanzen im Ökosystem Gartenteich
Für die natürliche Balance eines Gartenteichs sind Teichpflanzen unerlässlich. Als Licht- und Nahrungskonkurrenten von Algen, entziehen sie dem Wasser Nährstoffe und beugen so einer Eutrophierung vor.
Teichpflanzen erhöhen die Sauerstoffkonzentration im Teichwasser und stabilisieren somit das Leben im Teich. Gleichzeitig verhindern Schwimmblattpflanzen wie Seerosen eine zu starke Wassererwärmung.
In Teichpflanzen finden Gartentiere sowohl Schutz und Lebensraum, als auch wichtige Nahrung. Frösche ernähren sich von Mücken und deren Larven und unterstützen so das Gleichgewicht in den jeweiligen Biotopen. Molche und Kröten sind Fressfeinde lästiger Nacktschnecken, Gartentiere auf die viele von uns gerne verzichten würden. Teichpflanzen sind somit nicht nur essentiell für die Wasserqualität des Gartenteichs. Durch ihre Multifunktionalität locken sie verschiedene Nützlinge an, die auch außerhalb des Gartenteichs für ein stabiles Ökosystem sorgen. Eine echte Win-Win-Situation!
Die Wahl der richtigen Teichpflanzen pro Teichzone
Bei der Wahl der Pflanzen ist es wichtig, die Größe des Teichs im Hinterkopf zu behalten. Während die Uferzone üppig bepflanzt werden kann, beschränkt sich die Anzahl der Sumpf- und Wasserpflanzen auf wenige Exemplare. Andernfalls wuchert der Gartenteich schnell zu und verlandet auf Dauer.
Heimische Pflanzen bevorzugen
Die meisten unserer heimischen Teichpflanzen sind winterhart. Mit ihren unterschiedlichen Blühzeiten machen sie den Teich von Frühjahr bis Herbst zu einer Augenweide und bieten heimischen Tieren wertvolle Nahrung.
Der Teichrand
Die Pflanzen der äußersten Teichzone mögen leicht feuchten Boden, benötigen das Wasser aber nicht direkt. In freier Natur sieht man diese Pflanzen z.B. auf feuchten Wiesen.
- Schwertlilie ‘Iris sibirica’ (ideal für Einzelstellung)
- Trollblume ’Trollius europaeus’ (stark gefährdet)
- Mädesüß ‘Filipendula ulmaria’ (stattlicher Wuchs)
Die Sumpfzone
Die Sumpfzone ist der Teichbereich, der sich am schnellsten erwärmt und so für wärmeliebende Tiere wie Frösche (Kaltblüter) besonders wertvoll ist. Die Pflanzen dieser Teichzone müssen zumindest zeitweise mit ihren Wurzeln und untersten Sprossteilen im Wasser stehen.
Maximal 30 cm Wassertiefe:
- Blutweiderich ‘Lythrum salicaria‚ (zauberhafte, purpurrote Blüten)
- Sumpf-Vergissmeinnicht ‘Myosotis scorpioides agg.‚ (ausdauernder Frühjahrsblüher)
- Wasserminze ‘Mentha aquatica’ (essbar)
Die Flachwasserzone
Die Flachwasserzone ist die zweittiefste Stelle im Teich. In den Pflanzen dieser Zone finden Fische Versteck- und Laichmöglichkeiten.
Maximal 50 cm Wassertiefe:
- Wasserfeder (wintergrün)
- Schmalblättriger Rohrkolben (bildet Ausläufer)
- Pfeilkraut (Nutzpflanze)
Die Tiefwasserzone
Die Pflanzen der Tiefwasserzone sind allesamt Unterwasserpflanzen. Sie sind für die Gesundheit des Teichs besonders wertvoll, da sie das Wasser über ihre Photosynthese mit wertvollem Sauerstoff anreichern. Im Winter, wenn der Teich zugefroren ist, sind immergrüne Tiefwasserpflanzen dennoch aktiv und sichern mit ihrem Sauerstoff das Überleben von Fischen.
Mindestens 30 cm Wassertiefe:
- Wassernuss ’Trapa natans‚(intensive Herbstfärbung)
- Weiße Seerose, ‚Nymphaea alba‚ (besonders für die Reinigung geeignet)
- Krebsschere ’Stratiodes aloides’ (geschützte Art, dient Libellen zur Eiablage)
Tipps zur Pflanzung
Gepflanzt werden kann ab dem späten Frühjahr, wenn das Wasser langsam wärmer wird und Pflanzen gute Startbedingungen haben. Es bietet sich an, zuerst die Pflanzen der Tiefwasserzone einzusetzen, da sich diese bei vollem Teich einfach schwerer pflanzen lassen. Außerdem sind diese Pflanzen nicht gerne außerhalb ihres natürlichen Lebensraums unterwegs.
Je nach Teichform können die Pflanzen entweder in den Bodengrund oder in mit Erde gefüllte Pflanzgefäße gesetzt werden. Als Pflanzerde eignet sich nährstoffarmer, lehmhaltiger Boden. Gartenerde ist für den Teich ungeeignet, da zu nährstoffreich.
Achte auf ein ausgewogenes Pflanzenverhältnis
Damit Unterwasserpflanzen ausreichend Licht bekommen, sollte 1/3 der Wasseroberfläche frei bleiben. Wasserlinse hat eine reinigende Wirkung. Durch regelmäßiges Abfischen hältst du sie in Schach.
Teichpflanzen zu pflanzen ist wie Tiere zu pflanzen. Mit der richtigen Auswahl ziehst du all die Tiere an, die deinen Teich erst zu dem machen was er sein sollte: ein in sich stabiles, buntes und einzigartiges Biotop.
Deine erdhummel.
Quelle: E. Körner (2021), Teich- und Bachbau, GAR09, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg