Erste Tipps für einen harmonischen Garten!

Wäre es in den letzten Wochen nicht so heiß gewesen, hätte ich sicherlich neue Pflanzen in den Boden gebracht und weitere Ideen für den Garten gesponnen. Immer mit dem einen Ziel vor Augen: mehr Natürlichkeit und Harmonie in den Garten zu holen. Kleine Anmerkung an dieser Stelle: bei all meinen Projekten bekomme ich fast immer tatkräfitge Unterstützung von meiner Familie. Allein ist der Spaß einfach nicht ganz so groß – weder während der Umsetzung noch beim Applaus zur Fertigstellung. Außerdem lassen sich während der Arbeit herrlich viele Themen besprechen. Zum Beispiel…

„Gibt es eigentlich grundlegende Aspekte, die man bei der Gartengestaltung beachten sollte?“

Klar, gibt es die! Und hätte ich diese zu Beginn meiner Gartenkarriere gekannt, wären mir einige Fehltritte erspart geblieben. Damit es dir besser gelingt, verrate ich sie dir von Herzen gern.

  1. Finde heraus, was dein Garten für dich sein soll
  2. Dein Garten ist ein Tanz, alles eine Frage der Balance
  3. Das Weniger-Ist-Mehr-Motto gilt auch im Garten
  4. Gegensätze ziehen sich an, so wie Yin & Yang

1. Finde heraus, was dein Garten für dich sein soll

Ist dein Garten eher Spielwiese für Kinder, dein Sprung in die Selbstversorgung, ein Ort für gesellige Grillabende oder all das zusammen? Je nachdem wo bei dir bzw. euch die Prioritäten liegen, ist eine sinnvolle Einteilung und Ausrichtung der jeweiligen Gartenbereiche von enormer Bedeutung. Vielleicht wollen die Kinder nicht den gesamten Tag über in praller Sonne schaukeln. Deine Hochbeete allerdings, freuen sich über ausreichend Sonne und du dich über Kräuter und Kompost in Reichweite der Küche. Es ist nicht immer ganz leicht, alles unter einen Hut zu bekommen. Dann hilft nur abwägen und priorisieren. Vielleicht kann das Gewächshaus ja noch warten, bis der Sandkasten nicht mehr ganz so gefragt ist? Manchmal muss man nicht zwingend alles selbst haben – Fußballspielen bei Freunden macht genauso viel Spaß. Beim Thema Selbstversorgung bieten viele Städte Urban Gardening an. Gemeinsam gärtnern bietet eine schöne Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten über Erfahrungen auszutauschen (hatte ich das schon erwähnt?!). 

2. Dein Garten ist ein Tanz, alles eine Frage der Balance

Diese Skulptur harmoniert perfekt mit der Grundstücksgröße und der Bepflanzung

In einem harmonischen Garten stimmen nicht nur die Größenverhältnisse. Auch die Menge und Art der Pflanzen, sowie ihre Positionen im Garten tragen zum Gesamtbild bei. Das heißt, eine Stadtvilla kommt erst auf einem größeren Grundstück richtig zur Geltung und zu viele immergrüne Sträucher können schnell trist wirken. Gemischt mit laubabwerfenden Begleitern ergeben sie gleich ein viel harmonischeres Bild.  Statt das Grundstück schlauchartig zu bepflanzen, empfiehlt es sich eher rechts und links kleinere Pflanzeninseln entstehen zu lassen. Den Dreiklang gibt es auch im Garten. Drei Sträucher wirken harmonischer als vier.

3. Das Weniger-Ist-Mehr-Motto gilt auch im Garten

Ich brauche mittlerweile keine 20 Jeans mehr im Schrank, und auch nicht fünf verschiedene Materialien für Wege und Abgrenzungen. Während ich im Alltag so langsam wieder lerne zu reduzieren, fällt es mir in anderen Bereichen noch schwer. Je nachdem, ob wir uns für Holz oder Stein entscheiden, sollte dieses Material auch die erste Wahl bei verschiedenen Gartenelementen sein. Bei Pflanzen fällt die Wahl nicht immer ganz so leicht, denn die Auswahl ist mittlerweile riesig! Tatsächlich wirken aber wenige, bewusst gewählte Pflanzen in mehrfacher Ausführung imposanter als ein buntes Blütenmeer aus aller Herren Länder.  Sich wiederholende Pflanzenkompositionen lassen den Garten zudem zusammenhängender wirken, als sich ständig abwechselnde Arten und Sorten. Kleiner Tipp: beim Supermarkt hält mich eine Einkaufsliste von Spontankäufen ab. Probier’s doch auch mal für deinen nächsten Besuch beim Pflanzenmarkt aus!

4. Gegensätze ziehen sich an, so wie Yin & Yang

Blutpflaume vor weißer Wand

Das Runde muss neben das Eckige und die raue Schale kann nicht ohne ihren weichen Kern. Für den Garten heißt das: die kugelige Eibe darf ruhig neben der säulenförmigen Tanne stehen und der neue Holzweg kommt am besten zur Geltung, wenn er von Gräsern oder Polsterpflanzen eingefasst wird. Bei uns im Garten gibt es eine lange Holzwand, welche wir letztes Jahr zum Teil weiß gestrichen haben. Seitdem leuchtet die Blutpflaume davor noch mehr und die Kompostecke wirkt gleich weniger trist. In einer gesunden Dosis sind Kontraste im Garten für das Auge eine Wohltat.

Also trau dich, probier’s aus und vergiss dabei nicht alles in Maßen zu machen. Denn Weniger ist heute mehr!

Deine erdhummel.

(1) E. Körner (2021), Gartenkkunst, ILS Fernstudiumzentrum Hamburg (2021)